Auf den Spuren der Inkas und der EinDollarBrille

Autor | Theo Mahr

Reiseplan

Mittwoch, 23.10.2024: Frankfurt – Santa Cruz de la Sierra (450m); Nachtflug über Madrid mit Air Europa nach Santa Cruz de la Sierra.

Geplante Verbindung:

Frankfurt/Madrid UX1506 19:10–21:55

Madrid/Santa Cruz UX025 23:35–04:40+

Donnerstag, 24.10.2024: Ankunft am frühen Morgen in Santa Cruz de la Sierra. Die Stadt liegt auf 450Metern Seehöhe und wird auch als Amazonas-Stadt bezeichnet, weil hier die verschiedensten Kulturen aufeinandertreffen. Nach der Begrüßung durch die örtliche Reiseleitung erfolgt der Transfer zum Hotel und Early-Check-In. Die Zimmer können sofort bezogen werden. Auf Einladung fahren wir zu einem einheimischen Mittagessen und besichtigen das EDB-Brillenhilfszentrum mit lokaler Herstellung von über 60000 Fassungen, der Ausbildung von Optik-Assistentinnen, sowie dem südamerikanischen Zentrallager des EDB. Anschließend lernen wir bei einer etwa dreistündigen Stadtbesichtigung das wirtschaftliche Zentrum im Südosten Boliviens kennen, die zugleich auch die größte und modernste Stadt des Landes ist.

Freitag, 25.10.2024: Heute geht es mit dem Flugzeug nach Sucre, das 2750 Meter hoch liegt. Die Stadt der Kolonialpracht lädt mit weiß getünchten Häuserfassaden und vielen Gassen zum Verweilen ein. Nach der Ankunft steht ein weiteres augenoptisches Detail auf dem Plan: Wir besuchen mit unserem Reiseleiter die Schule, in der ein Projekt der „EinDollarBrille“ zuhause ist. Projektleiter in Bolivien ist der Schweizer Max Steiner, der uns ein Optikfahrzeug, vor allem aber die Sehtest- und Brillenkampagnen erklären wird, mit dem auch die abgelegensten Gebiete der Anden und des Amazonas erreicht werden können.

Samstag, 26.10.2024: Am Vormittag unternehmen wir eine Stadtbesichtigung. Sucre ist die verfassungsmäßige Hauptstadt von Bolivien, allerdings wird das Meiste von La Paz aus geregelt. Doch Sucre bietet ganz viel Geschichte und darauf sind die Bewohner sehr stolz. 1538 wurde sie von den Spaniern gegründet, im 17. Jahrhundert entstand eine der ersten Universitäten Südamerikas. Im Jahr 1809 begann General Don Antonio José de Sucre den Kampf um die Unabhängigkeit Boliviens, daher auch der Name der Stadt. 1992 wurde sie zum UNESCO-Weltkulturerbe erklärt. Die vielen Prachtbauten, Kolonialhäuser und Kathedralen sind bemerkens- und sehenswert. Der Nachmittag steht dann zur freien Verfügung für eigene Erkundungstouren.

Sonntag, 27.10.2024: Heute ist ein etwas anstrengenderer, aber auch beindruckender Tag. Von Sucre fahren wir früh am Morgen etwa drei Stunden langdurch wunderschöne Landschaften nach Potosí (4100 m). Sie ist die am höchsten gelegene Stadt der Welt, die wir per Stadtrundfahrt erkunden. Potosí ist nicht nur die höchste Stadt der Welt, sie war vor langer Zeit durch große Silbervorkommen auch einmal eine der reichsten Städte der Welt.

Wir verlassen Potosí und fahren nach Uyuni, das „nur“ auf 3600 Metern Höhe liegt, und Colchani. Entlang der Strecke durch Teile des Andengebirges sehen wir nicht nur tolle und raue Landschaften mit Kakteen und Quinoa-Feldern, sondern auch alte Minen und indianische Dörfer sowie die bekannte Pulacayo-Mine. Auf dem Weg von Uyuni Stadt zum Hotel in Colchani halten wir noch am Zugfriedhof von Uyuni. Die Stadt war einst ein wichtiger Eisenbahnknotenpunkt. Nicht nur das gewonnene Salz aus dem Salar der Uyuni wurde ins ganze Land befördert, sondern auch viele weitere Rochstoffe. Nachdem die Wirtschaft kollabierte, wurden über 100 Loks und Waggons dem Verfall überlassen. Doch die besondere Lage dieses Eisenbahnfriedhofs haben ihn weltbekannt gemacht.

In Colchani, nur wenige Kilometer vom Ufer des Salar de Uyuni (3700 m) gelegen, übernachten wir zweimal in einem komplett aus Salz gebauten Hotel, in unmittelbarer Nähe zum mit ca. 10.000 Quadratkilometern größten Salzsee der Welt.

Montag, 28.10.2024: Das wird ein unvergesslicher Tag! Spektakulär wird es werden, im Rahmen eines Ganztagesausfluges auf dem Salar de Uyuni, per Geländewagen. Das Erlebnis der absoluten Stille und das Wissen, dass im Umkreis von 50 km keine menschliche Ansiedlung vorhanden ist, geben diesem Ort eine einzigartige Magie.

Wir starten mit dem Besuch einer Salzmanufaktur. Auch werden wir Salz dort sehen, wo es extrahiert wird, sowie die „Augen“ des Sees, denn hier steigen sprudelnde Gase unter der Salzschicht auf. Danach folgt ein Stopp mitten im Nirgendwo, wo sich eine Treppe aus Salz befindet, die „Stairway to heaven“, ein perfektes Fotomotiv. Das Picknick-Mittagessen mitten auf dem Salzsee setzt dem Ganzen die Krone auf.

Am Nachmittag geht es zur Isla Incahuasi. Hier können wir zwischen den riesigen Kakteen einen Spaziergang machen und von der Spitze dieser Insel inmitten der großen Salzpfanne einen wunderschönen Panoramablick auf das riesige Salzfeld genießen. Es ist ein surreales Szenarium, wenn man riesengroße Kakteen und ganz besondere Vegetationsformen in diesem Meer aus Salz sieht.

Dienstag, 29.10.2024: Wir reisen nach dem Frühstück weiter und fliegen von Uyuni nach La Paz (3600 m). Nach der Fahrt zum Hotel und dem Bezug der Zimmer nutzen wir den Nachmittag für einen weiteren Kontakt mit der „EinDollarBrille“. Von La Paz aus wird die Bevölkerung in der ärmlichen Bergregion des Landes versorgt. Im aktuellen EDB-Jahresbericht ist zu lesen: „Die arme Bevölkerung Boliviens leidet immer noch unter den wirtschaftlichen Folgen der Pandemie. Schon alleine die Fahrt zum Optiker in die Stadt können sich viele Menschen auf dem Land kaum leisten, geschweige denn die hohen Kosten für eine Brille. Umso dankbarer sind die Menschen, wenn unsere Teams zu ihnen in die Dörfer kommen.“

Mittwoch, 30.10.2024: Im Rahmen der heutigen ganztägigen Stadtbesichtigung entdecken wir die Faszination von La Paz. Es stehen unter anderem die koloniale Altstadt, Märkte sowie ein Besuch des Hexenmarktes auf dem Programm. Natürlich darf auch die Fahrt mit der Seilbahn nicht fehlen. Nach dem Mittagessen fahren wir ins Mondtal mit seinen kuriosen Felsformationen.

Donnerstag, 31.10.2024: Wir fahren mit dem Bus von La Paz zur Isla del Sol. Am frühen Morgen geht es los entlang einer malerischen Landschaft und dem Ufer des Titicaca-Sees nach Copacabana. Copacabana ist der bekannteste Wallfahrtsort Boliviens und liegt auf einer Höhe von 3.818 Metern. Das besondere des Ortes ist die 3000 Jahre alte Geschichte. Wir besichtigen und lernen vieles über die Stadt.

Anschließend geht es per Boot auf die Isla del Sol. Die Sonneninsel ist die heiligste Insel der Inkas. Damals war die Insel das spirituelle Zentrum der Inka-Priester. Sie erkunden die wunderschöne Insel, die heiligen Plätze der Inkas und des stillen Eilands. Wir werden die Faszination spüren und uns zurückversetzt fühlen in die Zeit des Imperiums der Inka. Ein Aptapi, ein landestypisches Mittagessen mit verschiedenen Kartoffelarten, rundet den Ausflug ab. Später bringt uns das Boot zurück nach Copacabana, von wo aus wir per Bus zurück nach La Paz kehren.

Freitag, 1.11.2024: Wir fliegen von La Paz nach Santa Cruz. Am Nachmittag können wir uns langsam wieder ans Arbeiten gewöhnen: Im Good Vision-LAI-Zentrum kann jeder für sich eine Brillenfassung herstellen. Wir besichtigen die Einschleifwerkstatt und das Zentrallager des Projekts „EinDollarBrille“ für ganz Südamerika. Es ist „Todos Santos“ – Allerheiligen – einer der wichtigsten katholischen Feiertage Südamerikas – am Nachmittag können wir in freier Zeit und auf Spaziergängen diesen Brauch miterleben. Ein traditionelles bolivianisches Abschiedsabendessen beschließt die Reise, denn am Samstag, den 2. November 2024, starten wir um 13:30 Uhr vom Flughafen Santa Cruz nach Madrid und von dort nach Frankfurt, wo wir am 3. November 2024 morgens um 9:45 Uhr landen werden.