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Was moderne Brillengläser heute leisten

SERVICEARTIKEL
Was moderne Brillengläser heute leisten

Die Korrektion einer Fehlsichtigkeit oder Alterssichtigkeit – Presbyopie – ist heute mit modernen und technisch hochentwickelten Brillengläser perfekt zu lösen. Doch welche Möglichkeiten gibt es, was „bringen“ bzw. leisten die heutigen Brillengläser –  dieses soll in diesem Beitrag besprochen werden.

Die Kurzsichtigkeit

Bevor wir die Kurzsichtigkeit – auch Myopie genannt – näher betrachten, wollen wir uns erst einmal die Abbildungen in einem „normalen“ Auge anschauen. Wie in Abbildung 1 zu erkennen ist, treffen sich Lichtstrahlen, die aus der Ferne kommen, genau auf der Netzhaut. Das angeblickte Objekt wird scharf gesehen.

Betrachten wir uns nun ein kurzsichtiges Auge. Die Baulänge des Auges ist gegenüber einem „normalen“ Auge zu lang. Die Lichtstrahlen schneiden sich im Auge „zu kurz“ – also vor der Netzhaut. In Abbildung 2 ist zu erkennen, wie sich die Strahlen vor der Netzhaut treffen. Damit ist in der Ferne der Seheindruck verschwommen und unscharf.

Damit sich die Lichtstrahlen nun wieder auf der Netzhaut schneiden, muss ein zerstreuendes Brillenglas – ein Minusglas – vor das kurzsichtige Auge geschaltet werden– Abbildung 3. Dieses Brillenglas „biegt“ die Lichtstrahlen bis zum Auge nach außen. Damit ist eine gezielte Fokussierung auf die Netzhaut wieder erreicht. Man könnte also auch sagen, dass die Brechkraft des kurzsichtigen Auges zu groß ist. Und genau damit ergibt sich – je nach Stärke – oftmals der Vorteil beim Blick in die Nähe ohne Brille. In der Abbildung 4 wollen wir genau diesen Fall abbilden. Hierbei wird ein Objekt in der Nähe betrachtet. Die Strahlen schneiden sich nun optimal auf der Netzhaut. Diese zu starke Wirkung des Auges wird auch oft als eingebaute Lupe im kurzsichtigen Auge bezeichnet. Diese Fähigkeit des scharfen Sehens in der Nähe reicht aber leider im fortgeschrittenen Alter nicht aus, um alle notwendigen Entfernungen deutlich zu sehen. Auch hier ist dann eine Korrektion mit Gleitsichtgläsern notwendig.

Zur Entstehung der Myopie gibt es viele Theorien. Sicher sind familiäre Zusammenhänge – das heißt durch Vererbung – nicht von der Hand zu weisen. Wegen der Zunahme der Myopie bei Kindern und Jugendlichen während der Schulzeit sollten unbedingt Brillengläser zur Dämpfung bzw. Verhinderung dieser Progression in Betracht gezogen werden.

Je nach Glasstärke gibt es für die Korrektion der Kurzsichtigkeit dünnere, leichtere und schlankere Brillengläser. Dieses wird mit dem Brechungsindex der Brillengläser angegeben. Bei hohen Myopien ist ein regelmäßiger Augenarztbesuch zu empfehlen, da die Netzhaut oft stark gedehnt wird. Dadurch kann es zur Schädigung der Netzhaut kommen. Ein Myoper hat ein erhöhtes Risiko eine Netzhautablösung zu erleiden, die zur Erblindung führen kann.

Die Weitsichtigkeit

Betrachten wir ein weitsichtiges Auge. Die Baulänge des Auges ist gegenüber einem „normalen“  Auge zu kurz. Die Lichtstrahlen schneiden sich hinter dem Auge. Deshalb ist in der Ferne der Seheindruck verschwommen und unscharf. Damit sich die Lichtstrahlen nun wieder auf der Netzhaut schneiden, muss ein sammelndes Brillenglas – ein Plusglas – vor das weitsichtige Auge geschaltet werden. Dieses Brillenglas „biegt“ die Lichtstrahlen weiter nach innen, damit eine gezielte Fokussierung auf die Netzhaut erreicht wird – siehe Abbildung 5.

Doch warum können dann teilweise Hyperope auch in die Ferne deutlich sehen? Das Geniale am Auge ist die Fähigkeit, sich auf in der Nähe liegende Objekte einzustellen – zu akkommodieren. Unter Akkommodation versteht man die Fähigkeit der Augenlinse, sich durch Krümmung auf die Nähe einzustellen. Warum benötigen Hyperope dann überhaupt eine Brille? Dafür gibt es zwei Gründe: Zum einen strengt Akkommodation auf Dauer an, und zum anderen lässt unsere Fähigkeit der Linsenkrümmung mit dem Alter nach. Trägt ein Weitsichtiger keine Brille, so können Anstrengungsbeschwerden, wie zum Beispiel Kopfschmerzen, die Folge sein. Dass unsere Akkommodation im Alter nachlässt, stellen wir meist zwischen 40 und 45 Jahren fest. Wir müssen die Zeitung immer weiter weg halten, um diese scharf zu sehen, und wir merken, dass das Kleingedruckte nicht mehr zu erkennen ist. Ein ganz „normaler“ Prozess, der als Alterssichtigkeit oder Presbyopie bezeichnet wird. Auf diese Alterssichtigkeit werden wir noch ausführlicher eingehen.

Bei vielen ist es so, dass erst mit der Abnahme der Akkommodation im Alter eine vorhandene Weitsichtigkeit erkannt wird. Wenn Sie also mit zunehmendem Alter in der Ferne immer schlechter sehen, könnte dieses die Ursache sein. Bei Weitsichtigen machen sich leider die Probleme beim Lesen früher bemerkbar. Hier kommt es häufig vor, dass bereits unter 40-Jährige bei schlechter Beleuchtung über Sehprobleme in der Nähe klagen. Die Korrektion der Weitsichtigkeit kann heute mit sehr schönen, dünnen Brillengläsern erfolgen.

Über 98 Prozent aller bundesweit verkauften Brillengläser sind heutzutage aus Kunststoff. Der Vorteil des Gewichtes hat gesiegt und die „normalen“ Brillengläser aus Glas = Silikat verdrängt. Das einzige noch für „normales“ Glas sprechende Argument ist die erhöhte Kratzgefahr. Doch dafür gibt es schon lange spezielle Härtungen, die das Kunststoffglas schützen. Dafür haben fast alle Kunststoffgläser neben einer Superentspiegelung auch diese spezielle Härtung.

Akkommodation und Alterssichtigkeit

Die Fähigkeit in der Nähe scharf sehen zu können, verdanken wir unserer flexiblen Augenlinse. Diese krümmt sich und erhöht somit die Brechkraft. Diesen Vorgang nennt man Akkommodation. In jungen Jahren beträgt diese Akkommodation einen großen Wert. Lesen in der Nähe stellt für uns kein Problem dar – vorausgesetzt es liegt keine andere Fehlsichtigkeit vor. Nun, was passiert aber mit der bisherigen flexiblen Augenlinse, wenn wir älter werden? Diese verliert ihre Flexibilität, und damit wird unsere Fähigkeit in die Nähe zu schauen zunehmend reduziert.

Natürlich hängt diese Abnahme der Leistung direkt mit unserem Alter zusammen. Eine Person im Alter von 40 Jahren kann normalerweise maximal mit der Zeitung etwa 33 cm an das Auge ran. Ist sie 45 Jahre alt, so liegt die Grenze bereits bei 50 cm. Und feiert sie ihren 50. Geburtstag, reicht meist die Armlänge nicht mehr ganz aus, um lesen zu können. Oft machen sich diese „Beschwerden“, die Schrift nicht mehr richtig lesen zu können, bei schlechter Beleuchtung und abends stärker bemerkbar.

Was können Sie dagegen tun? Gibt es Hilfsmittel, Tabletten oder gar Übungen, die diesen Prozess – der eindeutig ein Alterungsprozess darstellt – verzögern oder beheben? Leider lautet die Antwort „nein“. Es gibt zwar einige Ansätze, die zum Beispiel mit Übungen (Bates-Methode) oder mit Nahrungsergänzungsmitteln „helfen“ sollen, doch die Erfahrung sieht leider anders aus. Die Korrektion mit einer unterstützenden dioptrischen Wirkung in Form einer Nahbrille oder Gleitsichtbrille stellt die vernünftigste und effektivste Möglichkeit dar.

Welche Möglichkeiten einer optischen Korrektion gibt es denn nun?

  1. Die reine Lesebrille,
  2. eine Gleitsichtbrille,
  3. eine Office-Brille.

Zu 1., die reine Lesebrille.

Hierbei wird eine Zusatzwirkung für die Nähe meist in eine sogenannte Halbbrille eingearbeitet. Dieses empfiehlt sich für Personen, die keine Fehlsichtigkeit haben, das heißt in der Ferne gut sehen. Oftmals kann bequem beim Tragen über die Brille in die Ferne geschaut werden.

Die Gleitsichtbrille, Punkt 2., gilt als Universalbrille. Sie ermöglicht sämtliche Sehbereiche zu überblicken, hat aber Nachteile bei hohen Sehanforderungen im Zwischenbereich (EDV) oder im Nahbereich (Arbeitsplatz). Hierfür gibt es die Office-Brillengläser, die auf ganz bestimmte Arbeitsanforderungen entwickelt wurden.

Die bereits erwähnte Office-Brille, Punkt 3, ist als Ergänzung zu einer Gleitsichtbrille zu sehen. Diese Brillengläser sind ideal am Computer-Arbeitsplatz. Große Blickfelder in dem Bereich des Computerbildschirms ermöglich entspanntes und effektives Arbeiten.

Die Universalbrille – die Gleitsichtbrille

Moderne Gleitsichtgläser sind High-Tech-Produkte, die meist eine hohe Verträglichkeit aufweisen. Seit der Vorstellung des ersten Gleitsichtglases Ende der 1950er-Jahre haben verschiedene Glashersteller wichtige Meilensteine bei der Entwicklung von Gleitsichtgläsern gesetzt. Im Jahr 2000 wurden „Individuelle Gleitsichtgläser“ eingeführt, deren hohe Leistungsfähigkeit auf ihren individuell berechneten und optimierten Abbildungseigenschaften beruht.

Bei Essilor findet sich: „Varilux XR series  ist das erste eye-responsive Gleitsichtglas, das mithilfe künstlicher Intelligenz (KI) entwickelt wurde. Eye-responsive definiert als die Berücksichtigung von zwei Parametern beim Design des Gleitsichtglases: Sehstärke und Sehverhalten. Das Design berücksichtigt erstmals auch das natürliche Sehverhalten der Brillenträgerinnen und -träger. Das Ergebnis: sofortige Sehschärfe in allen Entfernungen – auch in Bewegung; ohne lange Eingewöhnung. Für die Entwicklung wurden zudem zwei neue Prognosemodelle für das Sehverhalten definiert: das Modell der Blicksenkung und das Akkommodationsmodell. Sie ergänzen die Informationen aus der Verordnung und aus anderen Prognosemodellen, wie Kopf-Augen-Koordination und Körperhaltung. Hinzu kommt noch ein weiteres wichtiges Kriterium: das so genannte Breitband-Sehvolumen. Es berechnet den 3D-Bereich, in dem Brillenträgerinnen und-träger auch in Bewegung ein präzise scharfes und fließendes Sehen zwischen 30 cm und unendlich haben.“

Der Unterschied zwischen einem Standard-und einem Markenglas von Rupp + Hubrach (R+H) ist von außen oft nicht zu erkennen. Getragen in der Brille sind es aber Welten. Unterschiede in puncto Qualität, Preis und Seherlebnis liegen in der Design-Gestaltung, Berechnung und Fertigung der Gläser. Basis für die leistungsfähigen Gläser ist die R+H-Freiformtechnologie. Sie erlaubt eine breite Palette von hochwertigen Einstiegsgläsern mit einem Bestellwert von bis zu 1/100 dpt bis hin zum Highend-Glas SiiA. Die Freiformtechnologie berücksichtigt biometrische Parameter wie Pupillendistanz oder Hornhautscheitelabstand und weitere Parameter wie Händigkeit oder Leseabstand, um eine präzise Anpassung an die Kopf- und Körperhaltung zu gewährleisten. Optional kann das Brillenglas-Unikat mit Zusatzfunktionen wie „Smartphone-Unterstützung“ oder „Nachtmodus“ noch genauer auf den Brillenträger zugeschnitten werden. Zur Veredelung bietet R+H vier verschiedene auf das Glasdesign abgestimmte Gesamtkonzepte an. „Nanoperl-S Pure“ zum Beispiel reduziert Reflexionen auf ein Minimum. Kurzum: das beste Sehen gedacht und gemacht in Bamberg, Deutschland.

Optik Weber aus Kamen definiert das moderne Gleitsichtglas wie folgt: „Es trägt zur Lebensqualität bei. Dafür wird im Herstellungsprozess jedes Brillenglases mit Sorgfalt modernste Technik eingesetzt. Das High-Tech-Produkt entsteht bei der Übermittlung der individuellen Parameter. Die mathematisch bestmögliche Berechnung als auch die Zuordnung des optimalen Blanks sind ausschlaggebend, um präzise die Ansprüche des Brillenträgers zu erfüllen. Innovative und leistungsstarke Freiform-Technologien gestatten es, alle technisch machbaren Faktoren unter Berücksichtigung der individuellen Rezeptwerte bei der Fertigung auf die Brillenglasoberfläche zu übertragen. Somit bekommt der Kunde den bestmöglichen Tragekomfort für maximale Sehschärfe. High-End- und Premium-Gleitsichtgläser garantieren daher eine Spontanverträglichkeit, da aufgrund ihres individuellen Designs eine schnelle Adaption ermöglicht wird. Es wird zu einer perfekten Lösung für alltägliche Aktivitäten.“

MPO steht für hochwertige Brillengläser „Developed in Austria & made in Germany”. Eine exakte Messung ist die Voraussetzung für ein perfektes Seherlebnis mit einer neuen Brille. Auf Basis präziser Daten werden maßgeschneiderte Premium-Gleitsichtgläser hergestellt. Moderne Technologien wie das empeo-Zentriergerät vereinfachen den Messvorgang und machen den Beratungs- und Verkaufsprozess zum kurzweiligen Vergnügen. Das Zentriersystem besteht aus einer App und einer Messvorrichtung. Der integrierte Bewegungssensor sorgt für mehr Präzision, der Selbstauslöser ermöglicht eine mühelose Nahmessung. In nur zwei bis drei Minuten ist der Messvorgang abgeschlossen und die Daten werden direkt in die empeo-App übertragen, die auch bei der Auswahl von Fassungen und Gläsern hilfreich ist. Mithilfe der App können mit dem iPad Fotos vom Kunden mit unterschiedlichen Brillenmodellen gemacht werden, sodass dieser anschließend die Brillen auf einen Blick vergleichen kann. In einer digitalen Simulation werden die Eigenschaften von Gläsern, Veredelungen und Farben eindrucksvoll veranschaulicht. Mit der Augmented-Reality-Funktion erlebt der Kunde hautnah, wie die verschiedenen Gläsertypen die Umgebung abbilden – so ist das richtige Glas schnell gefunden.

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