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Klare Sicht aus der Schweiz

Gegossene Brillengläser
Klare Sicht aus der Schweiz

Die Besonderheit aller Wearlite-Gläser: Die Schweizer schleifen keine Brillengläser, sondern gießen sie mit eigenentwickeltem Hochpräzisionsverfahren. Mit dem Guss-Verfahren werden 80 Prozent weniger Kunststoff und erheblich weniger Energie und Frischwasser als im konventionellem Schleifverfahren benötigt. Dank dieser Produktionstechnologie entstehen Gläser mit glatten Oberflächen, hohem Kontrast und geringem Gewicht, während das Design für eine hohe Spontanverträglichkeit sorgt. DER AUGENOPTIKER wollte es genauer wissen und fragte bei Wearlite-Geschäftsführer Frank Pfeffer nach.

Wearlite unterstreicht die hohe Transparenz der Brillengläser. Können Sie diese „Transparenz“ technisch spezifizieren?

Die hohe Transparenz der WearLite-Gläser wird immer wieder durch unsere Kunden an uns herangetragen. Ein Feedback, das wir sehr schätzen und das uns mehr Wert ist als Zahlen auf Papier. Wir können das Erreichen dieses schönen Qualitätsmerkmals mit unserem einzigartigen Herstellprozess erklären, haben aber bislang noch keine technische Spezifikation dafür eingeführt. Da wir jedoch unsere Produktionstechnologie permanent weiterentwickeln, sind uns auch messbare Größen wichtig. Ein entsprechendes Messverfahren, das alle wichtigen Faktoren für ein klares Seherlebnis berücksichtigt, befindet sich in Entwicklung.
Gibt es verschiedene Polymere als Grundmaterial und welche Indizes und Abbe Zahl haben diese?
Mit einem Brechungsindex von 1,55 und der Abbe-Zahl 40 erreicht unser Material einen guten Kompromiss zwischen Brechung und Dispersion. Je höher der Brechungsindex, desto geringer ist in der Regel die Abbe-Zahl und desto größer damit die Aufspaltung des weißen Lichts in ein farbiges Spektrum. Wir haben bewusst großen Wert auf eine angemessen hohe Abbe-Zahl gelegt, denn gutes Sehen steht für uns im Vordergrund. Darüber hinaus hat unser Material ausgezeichnete mechanische Eigenschaften. Es ist sehr leicht, robust und lässt sich problemlos einschleifen und bohren.
Wie sind die Lieferbereiche? Denken Sie hier schon an eine Erweiterung?
Wir erweitern unser Produktsortiment kontinuierlich in einem sinnvollen Maß. So sind beispielsweise in den vergangenen 18 Monaten ergänzend zu unserem Total Vision-Gleitsichtglas drei neue Glastypen auf den Markt gekommen. Work Vision – unser Nahkomfort-Gleitsichtglas, Single Vision – ein Einstärkenglas und Easy Vision mit einem Nahzusatz zur Unterstützung der Akkommodation.
Ist es korrekt, dass die Gläser nicht mit einer prismatischen Wirkung gefertigt werden können?
Bislang bieten wir keine prismatischen Gläser an. Wir sehen uns nicht als Vollsortimenter, sondern als Nischenplayer, der es in sich hat. Hierzu gehört, dass wir sehr genau abwägen, welche Produkte wir entwickeln und welche nicht. Aber was wir machen, machen wir richtig, immer nach der Devise Qualität vor Quantität.
Gegossene Gläser erfordern den Mehraufwand von Gießschalen – wie lange können Sie diese Schalen verwenden?
Der vermutete Mehraufwand ist in Wirklichkeit Ressourcenschonung durch Innovation. Die Gussformen, die in unserem hochautomatisierten Herstellprozess zum Einsatzkommen, sind aus einem sehr beständigen Material – aus Glas. Damit können wir bis zu tausend Brillengläser gießen, bevor eine Schale ersetzt wird. Dafür benötigen wir in unserem Gießprozess aber weder Dreh-, Fräs- und Polierwerkzeuge noch Verbrauchsmaterialien wie Wasser, Schleif- und Poliermittel. Auch die großen Mengen Kunststoffabfall, die bei herkömmlichen Fertigungsmethoden anfallen, gibt es bei uns nicht. Nach dem Gießen hat das Glas bereits seine Endform und muss nicht weiter mechanisch bearbeitet werden.
Wearlite heißt, alles aus einer Hand. Welche Entspiegelungstechnologien nutzen Sie? Welche Reflexminderung erreichen diese?
Auch im Bereich der Beschichtungen legen wir Wert auf höchste Qualität. Unsere Ingenieure haben mit Pro Guard 1.0 ein Schichtsystem geschaffen, dessen einzelne Veredelungsschichten in einem Vakuumprozess fein aufeinander abgestimmt werden. Dadurch erreichen wir nicht nur eine Reduzierung der Reflexion auf unter 0,5%, sondern auch wirksame Schmutzabweisung und einen erstklassigen Kratzschutz, der selbst bei häufigem Reinigen und in jedem Klima lange Freude bereitet.
Wird es hier in Zukunft Neuerungen geben?
Alle unsere Produktionstechnologien werden ständig weiterentwickelt, so auch im Bereich
Beschichtungen. Als Unternehmen, das konsequent und kontinuierlich auf Innovation setzt, investieren wir an unserem Standort in der Schweiz überdurchschnittlich viel in Forschung und Entwicklung.
Sind Tönungen möglich und wie erreichen Sie diese?
Sämtliche Wearlite Gläser sind auch getönt erhältlich. Wir verwenden hierfür marktübliche Standardprozesse. Es gibt eine Palette an Standard-Tönungen, wir können aber jede gewünschte Farbe anbieten, da richten wir uns nach dem Kunden.
Ist das Design ihrer Gleitsichtgläser eine Eigenentwicklung?
Ja, die Wearlite-Designs sind Eigenentwicklungen. Wir haben viel investiert, um Designs für höchste Ansprüche zu entwickeln. Die frühzeitige Einbindung der Brillenträger in die Entwicklungsprojekte war uns sehr wichtig. Das Gleitsichtdesign ist bereits in der Oberflächengeometrie der Gussformen enthalten und wird beim Gießen eins-zu-eins auf das Glas übertragen.
Wie würden Sie diese Designs beschreiben – wo lagen bei der Entwicklung die Schwerpunkte der Berechnungen?
Uns liegt nichts daran, eine große Menge an Gleitsichtdesigns für jede nur erdenkliche Anwendung zu schaffen. Vielmehr fokussieren wir uns auf eine schlanke Produktpalette, die den normalen Brillenträger in seinem Alltag unterstützt. Unser Anspruch ist jedoch, dass die Designs hoch verträglich sind und gut funktionieren. Eine Eigenschaft, die uns von den Kunden vielfach bestätigt wird. Die Eingewöhnungszeit ist äußerst kurz oder vielfach überhaupt nicht vorhanden. Der Kunde fühlt sich einfach wohl. Deshalb werden unsere Gläser auch gerne bei „Gleitsichtneulingen“ verwendet, die zuvor Einstärkengläser gewohnt waren.
Gibt es für unsere deutschen Kollegen die Möglichkeit, ihre Gläser zu testen?
Den Aufbau eines deutschen und auch österreichischen Vertriebsnetzes treiben wir momentan mit der aktiven Suche von Handelsvertretern voran, die unsere Gläser verkaufen und vor Ort als Ansprechpartner für die Augenoptiker zur Verfügung stehen. Dieses Netz soll über das Jahr 2013 möglichst weit ausgebaut werden. Aber natürlich können die Optiker ausserhalb der Schweiz auch heute schon unsere Gläser testen und beziehen. Eine einfache Kontaktaufnahme mit unserem Team in der Schweiz genügt.
Sehen Sie sich im deutschen Markt gut aufgehoben – welche Ziele strebt Wearlite mittelfristig an?
Wearlite ist wie geschaffen für den deutschen Markt! Unser Produkt steht für verantwortungsvolles Handeln gegenüber der Umwelt und der Gemeinschaft. Wir gießen ein Brillenglas ökologisch sinnvoll in der Schweiz statt es zu schleifen. Mit unseren Gläsern können die Optiker genau diese Story erzählen und sich neue Chancen eröffnen und Zielgruppen erschließen. Mittelfristig wollen wir in den deutschsprachigen Regionen so bekannt werden, dass wir dort einen wertvollen Beitrag für die Zukunft der Augenoptik leisten können.
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