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Schon in den 80ern angesagt

Cari Zalloni und der Hip-Hop
Schon in den 80ern angesagt

In diesem Monat wird Cari Zalloni seinen 70. Geburtstag feiern. Viele Glückwünsche werden den Brillendesigner dazu erreichen. Wir vom Magazin „DER AUGENOPTIKER“ lassen die jüngere Geschichte sprechen und schauen in die Hip-Hop-Szene. Da die augenoptische Branche und damit auch die Fachjournalisten nicht gerade im Verdacht stehen, besonders dicht an dieser Szene dran zu sein, haben wir uns mit Sven Christ unterhalten. Und der wiederum ist so etwas wie das Bindeglied von Cazal in die Welt der Hip-Hopper.

„Der Hip-Hopper ist markentreu“, sagt Sven Christ und fügt verstärkend hinzu: „Das ist das treueste Markenvolk, das es gibt!“ Christ muss es wissen, denn er selbst gehört der Szene seit den frühen 80er-Jahren an. Sehr viele deutsche Marken waren von beginn an in der Hip-Hop-Szene begehrt. „Was zählt, war und ist die Marke“, sagt Christ. Über Marken habe man sich „erkannt“. Eine davon war und ist Cazal.

Die Brillen von Cari Zalloni waren in den 80ern der Hit und werden heute – über 20 Jahre später – für horrende Preise im Internet gehandelt. Nur selten sind allerdings noch die Originale – zu erkennen an dem Stempel „W. Germany“ – erhältlich.
Deswegen hat Cazal zunächst das Modell 607 neu aufgelegt. „Das läuft in der Hauptsache nur über unsere japanischen Distributeure“, erklärt Angelika Schwan, zuständig fürs Marketing bei Cazal. Die Passauer wollen den Reiz des neuen, alten Marktes nicht inflationär ausnutzen.
„Wir wollen das nicht groß vermarkten. Aber es ist einfach nur schön, oder?“ So gibt es auch nur wenige Exemplare in der Neuauflage. Gleichwohl werden andere Modelle folgen, wenn denn die Nachfrage so bestehen bleibt.
Sven Christ unterstützt diesen zurückhaltenden Kurs. „Viele andere Marken wollten etwas in diesem Markt plazieren. Aber das geht meistens in die Hose.“ In der Hip-Hop-Szene laufe das anders. „Die alten Hip-Hopper tragen die Brillen und die Jungen machen’s nach“. Es habe selbst millionenschwere Unternehmer aus Amerika gegeben, die sich über eine einzige Cazal wie ein kleines Kind gefreut hätten, berichtet Christ von seinen weltweiten Kontakten.
Auf seinen Reisen hat er die verschiedenen Geschmäcker der augenoptischen Kundschaft kennen gelernt. „Japaner und Amerikaner wollen eine extravagante Brille. Dagegen sieht man mit viel Gold an der Brille in Deutschland schon eher ‚verdächtig‘ aus.“
Christ nennt Cari Zalloni einen „mutigen Designer“, der in den 80er-Jahren Trends gesetzt habe, die heute von vielen übernommen worden seien. „Deutliche Logos auf der Brille und auf dem Glas – das gab’s bei Cazal schon vor 25 Jahren.“
Diesen Weg solle Cazal auch fortsetzen. „Sich anzubiedern“ sei der größte Fehler, den man in der Hip-Hop-Szene begehen könne. Lieber der Linie treu bleiben und Qualität anbieten. Dies sei deutlich erfolgversprechender, meint Christ.
Brigitte Herzog, zuständig für den Export der Cazal-Brillen, bestätigt das. „Wir haben in Japan schon immer gute Geschäfte gemacht. Aber in den letzten sieben Jahren ist das in die Höhe geschossen. Die Japaner sind völlig verrückt nach unseren Sonnenbrillen. Asymmetrische Formen, Damenfassungen für Herren – die schrecken vor nichts zurück.“ Und warum ausgerechnet Cazal-Brillen? „In Japan hat das ‚Made in Germany‘ nach wie vor großes Gewicht. Und wir arbeiten dort, wie auch in Amerika, von Anfang an mit den gleichen Partnern zusammen. Das spricht für großes gegenseitiges Vertrauen“, sagt Brigitte Herzog.
Als nächstes Projekt gibt es eine hochpreisige Kollektion „Cazal for Dita“. Dita betreibt Läden in Amerika und Japan, in denen die Stars aus der Film- oder Musikbranche einkaufen. Alle bestellten Brillen sind übrigens bereits verkauft…
Nicht nur dazu unseren Glückwunsch, lieber Cari Zalloni!
Theo Mahr
Ein bisschen Hip-Hop-Nachhilfe
Hip-Hop-Musik hat ihre Wurzeln in der schwarzen Funk- und Soul-Musik. Der Rap (Sprechgesang), der aus der jamaikanischen Tradition des Toasting entstand, das Samplen und das Scratchen sind weitere Merkmale dieser aus den schwarzen Ghettos der USA stammenden Musik. Der bedeutungsfreie Begriff Hip-Hop geht (je nach Quelle) entweder auf Lovebug Starski oder DJ Hollywood zurück, beides Pioniere der Form. Hip-Hop bezeichnet nicht nur eine Musikrichtung, sondern auch eine Jugendkultur, mit den Elementen Rap, DJing, Breakdance und Graffiti-Sprühen.
Generell sind die 1970er-Jahre im Hip-Hop das Jahrzehnt der Erfindungen. Kool DJ Herc beginnt 1973 als erster DJ, nur den Beat eines Funk-, Soul- oder Discostückes zu wiederholen, anstatt das ganze Stück zu spielen und zwei verschiedene Beats zu montieren (das sogenannte Beatjuggling). Auf seinen Blockpartys tauchen auch die ersten B-Boys zum neuen Breakdance auf. Ab 1976 entwickelt Grandmaster Flash weitere wichtige DJ-Techniken wie das Cutting (das zum Beat parallele Einspielen von Tracks), das Backspinning (wo die Platte zur Wiederholung eines bestimmten Abschnitts schnell rückwärts gedreht wird) und das Phasing (bei dem durch die geringfügige Verringerung der Geschwindigkeit eines der beiden Plattenteller ein Phaseneffekt erzeugt wird). Der von Grandmaster Flash entdeckte Grandwizard Theodore schließt die Zeit der Erfindungen der elementaren DJ-Techniken kurz darauf mit der Erfindung der bekanntesten Technik, dem Scratchen ab.
Der Hip-Hop der frühesten Zeit ist weitgehend ohne Tondokumente, da es die Zeit der DJs war und Platten, auf denen Platten abgespielt wurden, in der Musikindustrie als chancenlos galten. Erst später entstanden nach der Konsolidierung des Hip-Hop als eigener Stil mit eigenen Techniken sogenannte Mixtapes. Die erste Hip-Hop-Schallplatte erschien so erst 1979, als die Discoband Fatback Band zusammen mit dem Rapper King Tim III die Single Personality Jock veröffentlichte. Eine Woche später erschien auch das berühmte Rapper’s Delight der Sugarhill Gang, das ein Riesenerfolg war, und von dem weltweit über 8 Millionen Stück verkauft wurden. Der erste große Rapstar allerdings war Kurtis Blow, der mit seiner ersten Single Christmas Rap weltweit erfolgreich war und es mit seinen folgenden Alben bis in die Mitte der 80er-Jahre blieb.
Nach Rapper’s Delight war klar, dass mit Hip-Hop Geld verdient werden konnte, und das Interesse der Musikindustrie wandte sich dem Rap zu (der Begriff „Hip-Hop“ war damals noch unüblich). Im Herbst 1981 kam die Single „Der Kommissar“ von Falco auf den Markt und erregt Aufsehen in der Popszene.
(Quelle: Wikipedia)
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