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Brillanter Farbkünstler

Emilio Pucci
Brillanter Farbkünstler

Emilio Pucci, der 1914 in eine der ältesten florentiner Familien hineingeboren wurde, begann seine Modekarriere ganz unerwartet im Jahr 1947, als das Foto eines schnittigen Skianzugs, den er aus einer Laune heraus entworfen hatte, seinen Weg zu den Seiten der Zeitschrift „Harper’s Bazaar“ fand. Heute erstreckt sich das Pucci-Universum über die Textilmode hinaus und umfasst Lifestyle, Parfüms, Design und, natürlich, Brillen. Die liefert der amerikanische Hersteller Marchon.

Der brillante Farbkünstler Emilio Pucci bezog seine Inspiration aus der Natur, der Architektur und exotischen Kulturen, und erschuf so seine charakteristischen Drucke, Ergüsse von kaleidoskopischen Farben in grafischen, ab-strakten Mustern. Mit seinen kühnen neuen Designs und seiner radikalen Herangehensweise an die Mode wurde er schnell zu einem Modephänomen und wurde von der internationalen Modepresse zum „Prinz der Drucke“ erkoren.

Als begeisterter Skifahrer und Athlet, der zwischen dem majestätischen Palazzo seiner Familie in Florenz, den Schweizer Alpen und den schicken Badeorten der Insel Capri reiste, verkörperte Emilio Pucci den Jet Set der Nachkriegszeit, der die neue Generation der aktiven und modernen Frau schuf.
Seine Modekarriere begann 1947 recht unerwartet, als er ein extrem revolutionäres Skioutfit kreierte – schmal geschnittene Keilhosen und den dazu passenden Kapuzenparka. Er wurde auf der Skipiste in der Schweiz für Harper’s Bazaar fotografiert. Pucci eröffnete später eine Boutique auf Capri, mit einfacher aber dennoch ansprechender Kleidung (enge, farbenreiche Caprihosen, weiche Shirts und gestreifte Jersey-Tops), die die natürliche Schönheit der Insel und deren frische Farben verkörperte.
Das neue Design wurde zum absoluten Hit für das Klientel auf der Insel, dem nun ein schneller Zugang zur einfachen aber dennoch chicen Kleidung geboten wurde. Später wurde sein Design von weltbekannten weiblichen Ikonen wie Marilyn Monroe, Sophia Loren, Jackie Kennedy und Gloria Guinness sowie Madonna und Nicole Kidman getragen.
Revolutionär
Vor Puccis revolutionärem Design wurde Frauenkleidung eher eng und steif definiert. Schwere Oberbekleidung, Korsagen und Petticoats verliehen den Frauen der damaligen Zeit ein Gefühl von Unbeweglichkeit. Im Gegensatz zu den Modemachern seiner Zeit war Pucci bestrebt, die Frauen aus dieser Enge zu befreien und ihnen absolute Bewegungsfreiheit zu bieten. Seine schlichten Kleider, Hosen und Tops waren sexy und die fließenden Linien betonten die natürlichen weiblichen Kurven. Die Mode von Pucci war modern, in dem sie sich von den unpraktischen, schweren und voluminösen Kreationen, die überdies recht kostenaufwändig waren, entfernte.
Gleichzeitig bot Pucci eine breite Palette an Kreationen, von Kleidern und Unterwäsche bis hin zu Bettwäsche, Handtaschen, Parfums und Teppichen und gab somit einer Vielzahl von Konsumenten die Möglichkeit, zum ersten Mal Designerware zu erwerben.
In den 50 er Jahren begann Pucci mit der Entwicklung seines Drucks – grafische, abstrakte Designs, die mit einem Kaleidoskop an Farben spielten. Die natürlichen Formen mit geometrischen Mustern spiegelten zeitgenössische Kunst wider und waren durch seine Umgebung inspiriert – Sizilianisches Mosaik, die Banner des Pferderennens Palio in Sienna, Bali Batiks und afrikanische Motive. Zum ersten Mal erhielten diese originellen Motive Einzug in die Modewelt und wurden im Laufe der Jahr zigmal kopiert. Jeder einzelne Druck trägt den Namen des Designers „Emilio“ in kleiner handschriftlicher Form – das Debut für den Designernamen als Logo.
Neue Stoffe
Durch die enge Zusammenarbeit mit Experten aus der Textilproduktion in Italien revolutionierte Pucci die Textilherstellung durch die Einführung von Stretchstoffen. Damit umging er die Verwendung von schweren und steifen Materialien der 50er Jahre. Er entwickelt originelle Stoffe wie Jersey-Seide und Baumwolljersey. Beide Stoffe sind das Ergebnis intensiver technischer Forschungsarbeit und erlaubten Pucci die Herstellung leichter, streifen- und knitterfreier Kleidung – der Vorläufer für moderne und reisefreundliche Bekleidung.
Inspiriert durch exotische Kulturen und die Natur des Mittelmeerraumes, verband Pucci sein Design mit satten und hellen Farben. Ein raffiniertes Zusammenspiel von Farben – Zitronengelb, Bougainvillea Pink, Zartlila, Azurblau, Mandelgrün – wurden zum Kennzeichen des Pucci-Designs. Die Wirkung dieser Farben war so atemberaubend und eroberte die Mode. Die Farbkombinationen strahlen Energie und Emotionen aus und lassen das Kleidungsstück dennoch schlicht und einfach wirken.
In der 90er Jahren erlangten die Drucke von Pucci einen enormen Bekanntheitsgrad. Als die Welt die Marke wieder aufleben ließ, übernahm Emilios Tochter, Laudomia Pucci, das Unternehmen ihres Vaters. Im April 2000 übernahm der französische Luxusgüterkonzern LVMH 67% der Anteile des Unternehmens. Im Oktober 2005 wurde Matthew Williamson zum Creative Director ernannt. Er übernahm die Position von Christian Lacroix, der drei Jahre Kollektionen für die Marke entwarf. Der Hauptsitz von Emilio Pucci befindet sich im Palazzo Pucci in Florenz.
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