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Prismenbrillen für sicheres Bergsteigen und Klettern

Brillengläser
Prismenbrillen für sicheres Bergsteigen und Klettern

Prismenbrillen für sicheres Bergsteigen und Klettern
Foto: @ Agent36i (CCO-Lizenz) / pixabay.com

Spezielle Sportbrillen mit Prismengläsern können die Sicht im Berg verbessern und erfüllen damit neben einem verbesserten Klettererlebnis auch wichtige Sicherheitsaspekte. Eine professionelle Beratung durch den Augenoptiker ist dabei ein wesentlicher Faktor.

Prismengläser finden in der Brillentechnik inzwischen breite Anwendung. Vorherrschend ist der Einsatz von Prismen zur Korrektur einer Heterophie oder manifestem Schielen. Bei vielen Menschen liegt eine nicht exakte Parallelstellung der Augen vor. Verursacht die Stellung der Augen ein unmerkliches Schielen, das erst bei konkreter Kontrolle entdeckt wird, liegt ein latentes Schielen vor, das auch als Winkelfehlsichtigkeit oder Heterophie bezeichnet wird. Die Abweichung  einer Fixierlinie stört und beeinträchtigt das binokulare Sehen und kann zu asthenopischen Beschwerden oder sogar zu Doppelbildern führen.

Prismatische Brillengläser kombinieren die Korrektur eine Fehlsichtigkeit wie Kurz- oder Weitsichtigkeit mit einem seitlich integrierten Prismabereich. Das physikalische Wirkungsprinzip von Prismen sorgt dafür, dass das von einem mit dem Auge fixierten Objekt am Prisma des Brillenglases so umgelenkt wird, dass das Bild wieder angepasst wird. Durch die prismatische Brechung trifft das Bild an der korrespondierenden Position der Netzhaut auf und Doppelbilder können wieder zu einem dreidimensionalen Einzelbild zusammengeführt werden. So lässt sich eine ungleichmäßige Belastung der Augenmuskulatur korrigieren, die zu Überlastung und damit einhergehenden Sehstörungen führen kann.

Moderne Sehhilfen können die Korrektur von Fehlsichtigkeiten wie Kurz- oder Weitsichtigkeit oder eines Astigmatismus mit der korrektiven Wirkung von prismatischen Brillengläsern bei Heterophie  kombinieren. Auch Gleitsichtbrillen und spezielle Bildschirmbrillen mit zusätzlicher prismatischer Wirkung sind heute möglich. Menschen, die im Alltag eine Sonnenbrille mit Sehstärke verwenden, sollten die zusätzliche korrektive Funktion durch prismatische Brillengläser auch in diesem Modell nutzen. Unterscheiden sich die die Alltagsbrille und die Sonnenbrille mit Sehstärke in der Winkelablenkung stark, kann dies zu Irritationen der Augen und zu einer Fehlbelastung der Augenmuskeln führen.

Prismengläser für spezielle Sportbrillen

Prismenbrillen kommen nicht nur im Bereich der Augengesundheit und der Korrektur von Sehstörungen zum Einsatz. Spezielle Gläser mit einem Umlenkprisma werden auch in Sportbrillen verarbeitet. Sicherungsbrillen für Sportkletterer finden zunehmend Verbreitung. Hierbei werden Umlenkprismen bzw. Reflexionsprimen eingesetzt. Diese Reflexionsprismen machen sich das physikalische Wirkungsprinzip der Totalreflexion zunutze und lenken das einfallende Licht um. Üblich sind Winkelanpassungen von 60 bis 90 Grad. Der so entstehende Effekt gewährt Sportkletterern ein erweitertes Sichtfeld und macht es möglich, auch die Wand und das Gelände nach oben und unten im Blick zu behalten.  Dies gewährt zusätzliche Sicherheit und ein komfortableres Klettererlebnis.

Spezielle Kletterbrillen mit Prismawirkung sind häufig so konzipiert, dass die Prismen in ihrer Ausrichtung angepasst werden können. So ist es möglich, beim Aufstieg den Blick nach oben zum Vordermann zu richten, ohne den Kopf permanent in den Nacken legen zu müssen. Diese Funktion beugt einer überlasteten und verspannten Nackenmuskulatur vor, die bei permanenter Fehlbelastung ein Sicherheitsrisiko im Berg darstellen kann. Beim Abstieg können die Prismen der Spezialbrille so angepasst werden, dass sie den Blick nach unten ermöglichen, ohne die Blickrichtung physisch dorthin lenken zu müssen. So kann eine stabile Kletterhaltung beibehalten werden und das Unfallrisiko wird minimiert. Insbesondere in den Mittagsstunden kann die intensive Sonnenstrahlung im Gebirge dazu führen, dass die prismatischen Gläser das einfallende Sonnenlicht nach oben reflektieren und damit vorausgehende Kletterer blenden. Je nach Lichteinfall sollte eine prismatische Kletterbrille deshalb nicht zum Einsatz kommen, um andere Kletterer nicht zu gefährden.

Professionelle Sportbrillen mit Reflexionsprismen ermöglichen eine erhöhte Konzentration und Hand-Auge- oder Hand-Fuß-Koordination und sorgen so für mehr Trittsicherheit. Um die Vorteile von Prismabrillen für den Sportbereich ausschöpfen zu können, ist allerdings eine professionelle und individuelle Beratung durch den Augenoptiker erforderlich.

Wichtige Aspekte für die Beratung durch den Augenoptiker

Das Modell und die Materialien einer Prismenbrille für das Sportklettern sollten in der Beratung Beachtung finden. Das gilt besonders, wenn der Kunde bereits eine korrigierende Sehhilfe trägt. In diesem Fall wird die Kletterbrille über die Brille mit Stärke gesetzt. Hier sollten Augenoptiker zu einem Modell und Materialien raten, die ein besonders leichtes Endprodukt ermöglichen, um keinen zu starken Druck auf die Ohren und die Nase auszuüben.

Optimale Beratung für die Zeit nach dem Kauf

Mit dem Kauf einer prismatischen Sportbrille ist die professionelle Beratung durch den Augenoptiker noch nicht abgeschlossen. Auch für den Umgang mit dem neuen Produkt kann der Fachmann wertvolle Impulse geben. Wichtig ist beispielsweise, sich zunächst ausgiebig an die veränderte Sicht durch die Spezialbrille zu gewöhnen, bevor sie im Berg eingesetzt wird. Das räumliche Sehen kann zwar verbessert werden, insbesondere an das erweiterte Sichtfeld ohne Anpassung der Kopfhaltung müssen sich Nutzer aber erst gewöhnen. Außerdem verändern Umlenkprismenbrillen die Wahrnehmung von Breitenverhältnissen und Distanzen, was im Klettersport ohne Gewöhnung ein erhöhtes Sicherheitsrisiko bergen kann. Hier sollte der Augenoptiker zu einer ausreichend langen Testphase raten, die idealerweise durch einfache Einsätze in der Kletterhalle ergänzt wird.

Unter Umständen kann nach der ersten Gewöhnung eine veränderte Anpassung erforderlich sein. Auch hier steht der Augenoptiker als professioneller Ansprechpartner zur Verfügung.

 

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