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Myopiemanagement in Europa verfügbar

Brillengläser
Myopiemanagement in Europa verfügbar

Myopiemanagement in Europa verfügbar
Für alle Kinder gelten die Empfehlungen des International Myopia Institute: Mehr Zeit im Freien verbringen.
Ab sofort ist die Zeiss-Lösung für das Management der fortschreitenden Kurzsichtigkeit auch außerhalb Asiens und damit in Deutschland, Österreich und der Schweiz verfügbar – mit Zeiss MyoCare-Brillengläsern als Baustein für das Management progressiver Myopie.

Formen der Kurzsichtigkeit – sowohl die Schulmyopie als auch die fortschreitende Form – betreffen weltweit immer mehr Menschen und Industrie, Augenoptik und Augenheilkunde arbeiten intensiv daran, Diagnose- und Behandlungsmöglichkeiten auszuweiten.

Globale Herausforderung

Auch wenn Myopie mit einer prognostizierten Prävalenz von 50 Prozent bis 2050 für die Weltbevölkerung eine globale Herausforderung ist, gibt es regionale Unterschiede. Während in Südostasien bis zu 90 Prozent der städtischen Jugend betroffen sind, liegen die Fallzahlen in Europa deutlich niedriger.

Grundlagenforschung und klinischer Forschung

Zum besseren Verständnis der Ursachen progressiver Myopie sowie wirksamer Interventionsmöglichkeiten sind weitere Anstrengungen in Wissenschaft und Forschung unverzichtbar. Zeiss verfügt über mehr als zehn Jahre Erfahrung mit Grundlagenforschung und klinischer Forschung und der erfolgreichen Nutzung von Zeiss-Myopiemanagement in Südostasien. „Die Forschungsgruppe am Zeiss Vision Science Lab an der Universität Tübingen und die Zusammenarbeit mit internationalen wissenschaftlichen Institutionen sowie den Entwicklern bei Zeiss bilden die Grundlage für unsere Innovationen für das Myopiemanagement“, sagt Dr. Arne Ohlendorf, Forscher am Zeiss Vision Science Lab mit Schwerpunkt Myopie-Entwicklung.

In Asien tritt Myopie signifikant häufiger und in jüngerem Alter auf als in Europa, verursacht nicht allein durch genetische Prädisposition, sondern auch durch einen anderen Alltag mit längeren Lernphasen, mehr Indoor- und weniger Outdoor-Aktivitäten. 

Die Prävalenz der Myopie bei deutschen Kindern im Alter zwischen drei und 16 Jahren liegt bei circa zehn Prozent. Die überwiegende Mehrzahl kurzsichtiger Kinder in Europa wird daher nicht von einer progressiven Myopie betroffen sein, hier werden derzeit in der Regel Einstärkengläser bei Kurzsichtigkeit eingesetzt.

„Jede Dioptrie, jedes Kind zählt“

Das Motto der International Myopia Conference 2022: „Every diopter matters and every child counts“ gilt für professionelles Myopie-Management überall. Um das individuelle Risiko für progressive oder hohe Myopie einschätzen zu können, ist die sorgfältige Anamnese und Beobachtung des einzelnen Kindes unverzichtbar.

„Die Einschätzung für oder gegen ein Myopiemanagement im individuellen Fall kann komplex sein“, sagt Ohlendorf. „Die Unterscheidung zwischen physiologischem, also normalem Augenwachstum im Laufe der Emmetropisierung, und einem behandlungsbedürftigen Wachstum ist wichtig.“ Hier kann die Beobachtung des Wachstums über mehrere Monate sowie eine Risikoabschätzung der Progression beim einzelnen Kind durch die Nutzung von sogenannten Perzentilkurven vereinfacht werden. Breher: „Ob ein Kind eine fortschreitende Myopie hat, erkennt man zum Beispiel, wenn man seine Werte in passenden Wachstumskurven mit Normkurven aus der Bevölkerung vergleicht. Diese Perzentile beschreiben die statistische Verteilung von Werten für definierte Altersgruppen in einem Land.“

Sobald die Länge des Auges im Bereich des Durchschnitts, also etwa dem 50. Perzentil liegt, kann man von einem normalen Wachstum sprechen. Ist das Auge jedoch länger und liegt zum Beispiel im 97. Perzentil, gehört das Kind zu den drei Prozent der Bevölkerung, bei denen das Augenlängenwachstum eventuell extremer verläuft.

Anhand der aktuellen Studienlage – Myopie als globaler Trend, aber regionale und signifikante Unterschiede – ist empfehlenswert, Myopie-Management als zusätzliche Dienstleistung in Europa aufmerksam in den Blick zu nehmen. Zugleich gilt, dass in Europa kurz- und mittelfristig nicht zu erwarten ist, dass hohe Fallzahlen in den augenoptischen Fachgeschäften auftreten. „Myopiemanagement sollte die bestmögliche Unterstützung des Kindes auf dem Weg zu einer normalen Entwicklung seiner Augen sein – mit Fokus auf physiologisch normales Längenwachstum des Augapfels“, sagt Dr. Christina Böck-Maier. Sie arbeitet im globalen Produktmanagement bei Zeiss Vision Care unter anderem an der Substantiierung von Produkt-Claims, Richtlinien und wissenschaftlicher Kommunikation zu Myopiemanagement.

Innovative Lösungen

Bei Indikation eines individuellen Risikos für progressive bzw. hohe Myopie, stehen heute innovative Lösungen für das Management auch dieser Form zur Verfügung. Unverzichtbar für das Myopiemanagement sind ausführliche Anamnese mit Eltern und Kind, die auf Messungen und Bewertung basierende individuelle Risikoabschätzung, Sensibilisierung und Aufklärung zu Myopie. „Die Beratung sollte helfen, unnötige Sorgen zu vermeiden“, so Böck-Maier. „Für viele kurzsichtige Kinder lässt sich das Risiko einer progressiven Myopie ausschließen, und für betroffene Kinder stehen innovative Interventionsmöglichkeiten zur Verfügung .“ 

Mehr Zeit im Freien

Für alle Kinder gelten die Empfehlungen des International Myopia Institute: Mehr Zeit im Freien für die Unterstützung einer gesunden Emmetropisierung des Auges, Begrenzung der Bildschirm- und Smartphone-Zeit auf zwei Stunden pro Tag. Für Kinder, bei denen ein besonderes Risiko festgestellt wurde, sind Verlaufsüberwachungen wichtig, die zur gewählten Intervention passen. So unterscheiden sich die Intervalle für eine Nachuntersuchung etwa bei Kontaktlinsen und Brillengläsern. 

Erfolgreich ist Myopiemanagement, wenn das Längenwachstum des Augapfels möglichst auf ein physiologisch normales Wachstum abgebremst werden kann und damit die Risiken für Folgeerkrankungen des Auges und Einschränkungen durch Kurzsichtigkeit gemildert werden. Myopiemanagement wird in der Regel bis ins Alter von 18 bis 20 Jahren fortgeführt werden müssen. Die ausführlichen, wissenschaftlich fundierten Empfehlungen für das Zeiss-Myopiemanagement sind verfügbar.

Wirksamkeit und entspanntes, gutes Sehen 

Für ein Management der Progression der Myopie sind verschiedene Methoden entwickelt und erprobt worden, wie Brillen, Kontaktlinsen oder Augentropfen. Zeiss setzt auf ein umfassendes Myopiemanagement, für das ein wichtiger Baustein innovative Brillengläser sind. Zeiss MyoCare ist ein neues, wirksames Brillenglas, für dessen Design die mehr als zehnjährige Praxis des Myopiemanagements einschließlich spezieller Brillengläser und Erfahrungen mit orthokeratologischen Kontaktlinsen eingeflossen sind.

Peripherer Defokus

Die neueste Generation von Myopie-Brillengläsern setzt mit Mikrostrukturen einen simultanen Defokus für das periphere Sehen. Rund um das Zentrum des Glases mit der Kurzsichtigkeit korrigierenden Fläche sind – fast unsichtbare – konzentrische Kreise mit alternierender Stärke als konkurrierende Korrektionszonen simultan mit Korrektionszonen eingearbeitet. Der damit erzielte periphere Defokus für das blickende Auge verzögert nachgewiesenermaßen wirksam das über das physiologisch normale hinausgehende Längenwachstum des Auges und hemmt so die Progression von Myopie.

Gemeinsam mit einem führenden Institut für Myopiemanagement, dem Wenzhou Medical University Eye Hospital WMU, testete Zeiss verschiedene Designvarianten. Das MyoCare-Design als das vielversprechendste der getesteten Designs ist als “Cylindrical Annular Refractive Elements”, C.A.R.E. Technology, patentiert. Um einen hyperopen Defokus für alle Blickrichtungen zu vermeiden, setzt MyoCare auf eine zweite innovative Technologie: Mit ClearFocus ist die Freiform-Rückseite des Glases Punkt für Punkt optimiert.

In randomisierten klinischen Studien mit über 1.000 Kindern wird MyoCare gemeinsam mit verschiedenen klinischen Partnern getestet. Die ersten 12-Monats-Zwischenergebnisse einer Langzeitstudie mit dem Wenzhou Medical University Eye Hospital belegen den Wirkungsnachweis durch eine absolute Reduktion der Myopieprogression entsprechend der Studienerwartungen.

Parallel zur Markteinführung von MyoCare in Europa werden Unterlagen für das Myopiemanagement zu Anamnese, Messung, Risikobewertung, Einbindung von Eltern und Kind, Intervention sowie Monitoring und Langzeitbetreuung veröffentlicht. Dazu zählen auch weitere Marketing- und Vertriebsmaterialien.

Weitere DER AUGENOPTIKER-Artikel und Produkt-Informationen finden Sie in den Herstellerprofilen:
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