Das Vortragsprogramm
In ihrer Keynote richtete CDU-Politikerin und Publizistin Diana Kinnert mit klaren Worten eine junge Perspektive auf die Gesellschaft und gegenwärtige wie zukünftige Handlungsfelder. Sie machte deutlich, wie wichtig es ist, auf die Prägung der Gen Z zu schauen, für die Europa nicht mehr nur Wonne bedeute und für die Zukunft kein Sehnsuchtsort mehr sei, so wie es noch für sie und ihre Generation der Millennials, der „konditionierten Optimisten“, der Fall gewesen sei. Alte Systeme müssten auf den Prüfstand gestellt werden und nicht alles, was modern klinge – wie Homeoffice – sei bei den „Jungen“ auch gewollt. Diese sehnten sich angesichts einer Krisen-Reizüberflutung 24/7 nach weniger (Über-)Individualisierung und suchten stattdessen nach mehr Stabilität und Verbindlichkeit.
Der Vortrag wurde später unter den Gästen kontrovers diskutiert. Eines aber kann wertneutral festgehalten werden: Es ist wichtig, zu handeln.
Dies ist auch ein Appell von Prof. Dr. Busch, der die Teilnehmer später am Tag mitnahm auf eine Reise durch die Psychologie. Er erklärte, dass es einen (tatsächlich messbaren) Unterschied mache, wie man mit Krisen umgehe. „Jeder steht im Laufe seines Lebens mal vor einem Monster, das den Weg versperrt.“ Weglaufen, Erstarren, Verhandeln, Kämpfen? Busch rät: „Nehmen Sie es einfach ein Stück mit auf Ihrem Weg.“
Neue Erkenntnisse zum Binokularsehen
Fachlich anspruchsvoll befassten sich drei ausgewiesene Experten mit neuen Erkenntnissen zum Binokularsehen. Auf den wissenschaftlichen Einstieg durch Dr. Wolfgang Jaschinski folgte Dipl.-Psychologin Prof. Dr. Stephanie Jainta zu den Ergebnissen der Forschung. Andreas Leiße, Dozent an der HFAK, beantwortete anschließend die Frage für die Praxis: Das optimale Prisma – Realität oder Wunschvorstellung?
Der Appell der drei Referenten am Ende des Vortrags lautete: Die Forschung auf diesem Feld müsse weitergehen, dafür bedürfe es des Auf- und Ausbaus eines engagierten Netzwerkes, das die begonnene Arbeit weiterführt.
Marketing
Lutz Jurkat, Gründer der Marketingagenturen 2do digital und Spotleit, ging schließlich in seinem Vortrag auf Purpose Driven Marketing ein – quasi Marketing mit Haltung. Gerade das gewählte Beispiel Nachhaltigkeit traf bei vielen Anwesenden ins Schwarze.
Aktuelle Marktsituation
Selbstverständlich kamen auch Branchenzahlen und Berufspolitik nicht zu kurz. Thomas Heimbach verschaffte kurzweilig einen Überblick über die aktuelle Marktsituation – in jedem Jahr ein Highlight und für viele Teilnehmende einer der wichtigsten Programmpunkte.
„Es ist großartig, wieder Kollegen persönlich zu treffen. Die gelöste Stimmung und dass sehr gute Feedback zeigen, dass wir für unsere Mitglieder wieder eine Veranstaltung mit echtem Mehrwert auf die Beine gestellt haben. Wir danken allen Industriepartnern und Referenten herzlich, dass sie das mit uns möglich gemacht haben. Besonders aber danken wir allen Mitgliedern für ihre Unterstützung. Wir freuen uns schon auf den Blick2023, wieder im November“, resümiert Thomas Heimbach.