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Deutschland an der Spitze

Gefährliches Hobby Motorradfahren
Deutschland an der Spitze

Im Sommer sind rund 5.2 Mio motorisierte Zweiräder in Deutschland angemeldet. Auf die Einwohnerzahl umgerechnet liegen wir damit weltweit an erster Stelle. Die Unfallstatistiken stimmen allerdings traurig: Viele Unfälle enden für Motorradfahrer tödlich. An manchen Stellen sind Unfälle vorprogrammiert, zum Beispiel in Tunnels. Der Lichtwechsel von hell zu dunkel ist für alle Sportler ein Problem, aber den Biker trifft es mehr. Die dunklen Visiere der Neunziger gibt es nur noch selten, seit es eine neue Bestimmung gibt. Nach ECE 05 gilt neben einigen anderen Kriterien auch, dass die Visiertönung maximal 50 % aufzeigen darf und diese ausschließlich zur Tagesnutzung mit Kennzeichnungspflicht vorgesehen ist. Bei Nichtachtung dieser Auflage kommt es zu rechtlichen Konsequenzen und dem Verlust des Versicherungsschutzes. Die gebräuchlichste Version sind Helme mit hellen Visieren und zusätzlicher Sonnenabdeckung.

Mit einem Integralhelm hat der Biker einen größeren „toten Winkel“ als ein Autofahrer. Da ist es wichtig, dass die Sehleistung hervorragend ist. Doch der Sehtest ist für den Motorradführerschein nicht anders als für den Autoführerschein. Somit ist eine Sehleistung von 70 % erforderlich.

Mittlerweile beträgt das Durchschnittsalter der Motorradfahrer 40 Jahre. Die Motorradbranche klagt schon über diese Überalterung. Zwar haben diese Personen mehr Geld, aber das Image ist schlecht für den Einstieg von Jungen. Das Motorrad wird mehr und mehr zum Anti-Aging-Mittel.
Für die Augenoptik ist hier ein Kundenklientel, das im Lesebrillenalter ist und in jedem Fall eine Versorgung benötigt. Sei es, weil die Augen nicht mehr die besten sind, der graue Star im Anflug ist, oder einfach die Instrumente und Karten nicht mehr abzulesen sind. Hier sollte man eingreifen und z. B. auch wissen, dass es Helme gibt, bei denen die Brille bereits vorgesehen ist – mit einer Art Einschubleiste, die gut gepolstert ist, damit sich die Windgeräusche im Rahmen halten, kann man Brillen mit flachen Steckbügeln gut verwenden. Diese Technik sollte vorhanden sein, da es sonst schwierig wird, Brille und Helm gut zu vereinen. Die Brille muss gut am Kopf anliegen, damit sie in keinem Fall den Blickwinkel zusätzlich einengt, oder es zu Druckstellen kommt.
Bei einem geschlossenen Helm mit hellem Visier kann der Fahrer gut eine Brille mit getönten Filtern tragen. Empfehlenswert sind hier orangefarbene Filter, die den Kontrast steigern und auch in die Dämmerung hinein noch gut getragen werden können.
Zu dunkle Filter senken das Kontrastsehen und damit die Sicherheit des Fahrers. Asphaltschlangen werden zu echten Gefahren, wenn der Kontrast zu starke reduziert ist.
Phototrope Filter sind nutzlos, da durch das Polycarbonatvisier keine UV – Strahlen, die den Filter aktivieren, durchkommen. Manche Biker schwören auf polarisierende Scheiben, da sie damit durch die Scheiben vorausfahrender Autos durchschauen können und so sicherer beim Überholen sind. Andere lehnen sie komplett ab, insbesondere dann, wenn das Motorrad eine Frontscheibe hat, die Spannungsfelder aufzeigt, weil die Plexischeibe gezogen ist. Auch das eine oder andere GPS bleibt schwarz beim Benutzen einer Polscheibe.
Um Geräte ablesen zu können sind die neuen Sportgleitsichtgläser sehr empfehlenswert. Sie sind von ihrem Oberflächendesign seitlich wesentlich besser zu nutzen wie herkömmliche Gleitsichtgläser und sind mit ihren abgeschwächten Additionen günstiger, da die Geräte in weiterer Entfernung sind. Also ein echter Zusatzverkauf.
Metallbrillen sind auch unter einem Integralhelm nicht ideal. Wenn der Fahrer das Visier aufmachen muss, hat er schlagartig Wind im Gesicht und spürbar kältere Luft. Das kann sehr irritierend sein. Mit einer Metallbrille kann es zudem zu Windverwirbelungen hinter den Brillengläsern, was zu tränenden Augen führt und damit zu schlechterer Sehleistung. Doch die Sehleistung ist von entscheidender Wichtigkeit. So kann der Biker bereits bei einer Geschwindigkeit ab 30 Std./km schlechter ausweichen als ein Auto. Es kommt bei solchen Manövern häufig zum Sturz. Deshalb ist es wichtig, dass Hindernisse frühzeitig erkannt werden um die Reaktionsmöglichkeit heraufzusetzen.
Die große Gruppe der Motorradfahrer ist also sehr interessant für den Augenoptiker, da es eine echte Herausforderung ist diesen optisch zu versorgen. Sei es mit Kontaktlinsen oder Korrektionsbrillen. Die Lösung muss immer individuell sein. Und Kaufkraft bringen die Kunden mit dem Bike mit, keine Sorge.
Elisabeth Schiller
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