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Erfolgreiche Hilfsmittelmesse in Frankfurt

Low Vision
Erfolgreiche Hilfsmittelmesse in Frankfurt

Vom 8. bis 10. Mai zeigte die SightCity in Frankfurt im Sheraton-Hotel, wie Barrierefreiheit für sehbehinderte und blinde Menschen heute gelebt werden kann. Die Besucher konnten Hilfsmittel aus über 20 Ländern auf 4.500 Quadratmetern direkt testen und probieren. Es kamen mehr als 4000 Besucher nach Frankfurt.

Barrierefreier Alltag

Mobil sein, selbstständig Dinge erledigen, mit anderen Menschen kommunizieren – moderne Technik unterstützt Sehbehinderte und Blinde in zahlreichen Situationen. Und immer wieder entstehen neue Ideen, die den Alltag barrierefreier machen. So bringt zum Beispiel eine neue App („Facing Emotions“) jetzt sogar Emotionen der Mitmenschen direkt auf das Smartphone. Über die Kamera werden Gesichtsausdrücke erkannt und in Töne umgewandelt. „Mit einer Vielzahl solcher praktischer Funktionen haben Smartphones und Tablets die Hilfsmittelbranche in den letzten Jahren wirklich bereichert und spielen auch auf der SightCity eine große Rolle“, erklärte Ingrid Merkl, Geschäftsführerin der SightCity GmbH und Leiterin des Messe-Organisationsteams. „Außerdem zeigen Aussteller aus ganz Europa, den USA und Asien ihre Innovationen und bewährten Hilfsmittel für Alltag, Schule und Beruf – vom Langstock bis zu sprechenden Küchengeräten.“

Besucher auf der SightCity

Der Besuch der SightCity war wieder kostenlos. Jeder Besucher erhielt einen Verzehrgutschein für die Cafeteria über 2,70 Euro. Zusammengefasst bot die SightCity den Besuchern:

  • freier Eintritt
  • kostenloser Abholdienst von den Bahnsteigen
  • Neuheiten deutscher und vieler internationaler Hersteller
  • Fachvorträge im Forum
  • kompetente Hilfe an der Informationstheke
  • barrierefreie Leitlinien
  • kostenlose Garderobe und Gepäckabgabe
  • Verzehrgutschein mit Tragetasche
  • Messekatalog in Schwarzschrift

An solch einem Rund-um-Service könnten sich viele Messen ein Beispiel nehmen.

Vorträge

Die Vorträge im Forum waren wieder gut besucht – zu manchen Themen gab es keinen Sitzplatz mehr. Mehrere Patientensymposien informierten über Therapie und Forschung bei Erkrankungen wie Altersabhängiger Makuladegeneration (AMD) oder Glaukom, über die Limbus-Stammzell-Transplantation bei Erblindung der Hornhaut und über die Wiederherstellung und den Erhalt des Sehvermögens durch elektrische Stimulation von Netzhaut-Nervenzellen bei erblichen Netzhauterkrankungen.

Jürgen Flegel, von Apfel-Flegel ist blind – er erblindete als erwachsener Mann. Flegel zeigte eindrucksvoll in seinem Vortrag „Ein Tag mit meinem Smart Phone – Was können diese Geräte wirklich für Jüngere und Senioren leisten?“ wie Blinde mit einem iPhone effektive Hilfe und Unterstützung erhalten. Dabei ging er auch auf die App „Be My Eyes“ ein – ein Zusammenschluss von sehenden Freiwilligen und Sehbehinderten. Per Videoanruf können sich hier Sehbehinderte helfen lassen – in allen möglichen Bereichen des Alltags.

Viele kleine Helfer

Auf der Messe gab es unzählige Stände mit kleinen Helfern. Von sprechenden Uhren, unterschiedlichen Langstöcken oder Teleskopstocken, Hörmagazine, Reader-Systeme, taktile Messbecher für die Küche oder taktile Landkarten. Jeder Augenoptiker sollte sich hier einmal über diese tollen kleinen Helfer informieren.

Die OrCam – ein mobiles und intuitiv bedienbares Vorlesesystem – wurde in der neuen Version noch kleiner und handlicher – mit 76 mm Länge sowie 21 mm Höhe und 14,8 mm Tiefe wiegt das System nur noch 22,5 Gramm. Wurde früher die OrCam über Kabel mit einer um die Hüfte zu tragenden Box verbunden, so ist die aktuelle Version vollkommen autark als über Magnete gehaltenes System am Brillenbügel zu benutzen. Zum Beispiel präsentierte die Firma Reinecker diese neue Version der OrCam am Stand. Das System liest gedruckten Text von jeder Oberfläche vor – sei dieser in einem Buch oder am Display des Smartphones. Mit den zusätzlichen Funktionen der Gesichtserkennung, Farberkennung sowie Geldscheinerkennung das perfekte System für Blinde und Sehbehinderte.

Kunst fühlen

Neben der Fachausstellung machte die SightCity auch Kunst barrierefrei erlebbar. Eine „Kunstmeile“ präsentierte Tiermodelle aus Cernit der blinden Künstlerin Monika Häusler sowie Projekte von hörsehbehinderten und taubblinden Jugendlichen aus der Lehrwerkstatt des Deutschen Taubblindenwerkes in Hannover.

Neuer Messestandort 2020

Die SightCity wird nächstes Jahr den doch langsam beengten Standort im Sheraton-Hotel verlassen. Die Messe 2020 wird nur eine U-Bahn-Station entfernt vom Hauptbahnhof Frankfurt in der Stadtmitte im Kap Europa stattfinden. Das Kap Europa sorgt für eine einzigartige Kulisse. Das Kongresshaus bietet ein flexibles Raumangebot auf insgesamt vier Veranstaltungsebenen mit zwei Sälen für jeweils 1.000 und 600 Personen und 12 Tagungsräume.

Messetermin: 27. bis 29. Mai 2020

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