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Neues Trainingsgerät für das Visualtraining

FusioBox
Neues Trainingsgerät für das Visualtraining

Ein wichtiges Klientel in der Funktionaloptometrie und Ophthalmologie sind in erster Linie Kinder, die ein oft auftretendes Seh-Problem haben. Es handelt sich um Kinder mit Funktionsstörungen im Sehvorgang. Damit sind Funktionsstörungen gemeint, die im Sehvorgang den Seheindruck eines oder beider Augen unterdrücken, oder alternierendes Sehen aufweisen. Gemeint sind Personen mit Phorien, Winkelfehlsichtigkeit, Amblyopie oder auch Strabisten, die Schielkinder. Diesem Klientel gerecht zu werden, wurde die FusioBox entwickelt.

Fusion fördern
Mit der FusioBox soll die Fusion beider Augen gefördert werden. Dabei sollen die Suppressionen, die unterdrückten Seheindrücke – , in der visuellen Wahrnehmungen Eines – oder wechselweise beider Augen so gering wie möglich bleiben. Ebenso sollte es eine Möglichkeit des Übergangs von alternierendem Sehen zum Binokular-Simultan-Sehen schaffen.

Die FusioBox ist außerdem hervorragend zum Visualtraining geeignet. Durch die hohe Intensität und dem Wirkungsgrad der Lichtbilder wird eine Erweiterung der Fusionsbereiche erreicht – ähnlich der Funktionsweise von Anaglyphen- oder Polarisationsverfahren. Das rechte und linke Auge werden durch ein Septum getrennt, die Lichtbilder mit LED´s dargeboten.
Erste Testversuche
Erste Teste zeigten, dass diese Lichtimpulse sehr prägnant sind. Dadurch wird hoher Stimulus erreicht, der das Unterdrücken von Seheindrücken aufhebt und damit die Bilder beider Augen entstehen lässt.
So können beide Augen zunächst Simultansehen, mitunter anfangs auch mit Diplopie. Dann ist es durch die Funktionsweise der FusioBox möglich, die entstehenden Doppelbilder mit Hilfe der EXO oder ESO Taste der Fernbedienung, aufeinander zuzubewegen, solange, bis das Doppelbild zu einem deutlichen Gesamtbild, dem Fusionsbild, verschmolzen ist.
In der Funktionsstörung abholen
Durch die Entwicklung von Optik , Trennverfahren und Display-Elektronik können spezielle Muster, Formen und Farben so angeordnet werden, dass die Fusionsbilder in verschiedenen Vergenz-Einstellungen der Augenpaare zustande kommen. Hier sind Fusionen bei Augenachsen-Stellung von EXO-, Ortho- bis ESO- möglich. Ganz wichtig dabei ist, dass jeder Proband in seiner Funktionsstörung, also in seiner Vergenzstellung der Winkelfehlsichtigkeit oder Phorie abgeholt werden kann, ganz gleich ob in einer Esophorie oder Exophorie. Suppressionen werden dabei sichtbar und können so gezielt im Visualtraining mit der Box beeinflusst werden. Die unterschiedlichen Formen, Abstände, Helligkeiten und Farben stimulieren das zentrale und auch das periphere Sehen. Im Visualtraining kann somit wahlweise von peripher zu zentral und umgekehrt trainiert werden.
Funktionsweise
Die Anordnung der Bilder richtet sich sowohl in der Struktur wie in der Symbolik nach allgemein gültigen Symmetrie-Gestaltgesetzen. Der Mensch verfügt in seiner visuellen Wahrnehmung über Symmetrie-Sehen. Dieses ist das Erkennung von Mustern auch in der Organisation von Einzelteilen, die in der Verbindung zur Gesamtgestalt führt.
Ein Beispiel:
Der Kreis in Abbildung 2, ein uns bekanntes Motiv, wir hier im letzten unvollständigen Bild gedanklich immer noch als Kreis gesehen.
Im Gegensatz zum Kreis ist in Abbildung 3 eine komplexere Figur, die nicht mehr einfach gedanklich zusammen gefügt wird.
Werden also rechts- links ähnliche, aber unvollständige Muster dargeboten, die jedoch im Zusammenspiel beider Augen wieder eine vollständige sinngebende Gestalt haben, dann werden diese leicht kognitiv oft unterbewusst zusammengefügt – sozusagen als Fusionsbild.
Diese Darbietung der Bildverschmelzung ist eine Besonderheit der FusioBox. Hier werden einfache kognitiven Mechanismen angesprochen. Manchmal dauert es eine Weile, bis sich der Klient dieser Fusion bewusst wird, bis kognitiv ein Programm dafür geschaffen und verknüpft wird. Bei der Wahl dieser Muster ist der Status der Funktionsstörung zu berücksichtigen.
Auswahl des Fusionsbildes
Bei alternierendem Sehen sollten zu Anfang nur Bilder verwendet werden, die nur einen peripheren Fusionsanspruch haben, die nur peripher verriegelt sind und zentral keinen binokularen Fusionsanreiz bieten. Es soll hier als erstes peripher eine Verriegelung aufgebaut werden. Dieses ist ein kognitiver Prozess und soll auch kognitiv ein binokulares Programm erzeugen. Idealerweise wird damit ein Simultansehen ermöglicht, wenn auch zunächst nur peripher.
Die Testbilder
In der Fusiobox werden fünfzig verschiedenen Formen, auch in Kombination, angeboten. Eine ganze Serie davon betrifft dynamisch- blinkende Wechselbildern mit teilweise rechts/links unterschiedlichen Farben und Helligkeiten. Dabei wird eine retinale Rivalität erzeugt. So können vorhandene Hemmungen zwischen rechts und links abgebaut werden. Dieses begünstigt das Binokulare Sehen und kann mitunter eine Amblyopie abbauen.
Auch bei einem Strabismus kann es dazu führen, blockierte afferente Sehbahnen wieder zu aktivieren. Durch zentrale oder periphere Verriegelungsmuster können so langsam Verknüpfungsbahnen wieder aktiviert werden – stehen in retinaler Rivalität. Gerade Kinder begreifen meist schnell, welchen bedeutsamen Schritt sie selbst dabei erleben.
Das System wirkt in der visuellen Sinnesverarbeitung, in der Bildverarbeitung durch den natürlichen Versuch der Herstellung von Harmonie und Symmetrie.
Diese einzelnen kleinen Schritte, bei der sich aufeinander zu bewegenden Bildern, erfolgen in etwa 3 cm/m Sprüngen. Das ist ein guter Fusionsanreiz und leicht zu bewältigen.
Insgesamt sind pro Bild 11 verschiedene Stufen in den Vergenzeinstellungen möglich. Diese 11 Stufen werden außen am Rand des Displays vertikal als Lichtsäule angezeigt (unten 4 grüne-, dann 4 rote-, und weitere 3 grüne Leucht-Punkte)
Fazit
Das Gerät kann bei Optometristen, Funktionaloptometristen, Orthoptistinnen, Sehschulen und Neuroophthalmologen Verwendung finden.
Das Gerät ermöglicht ein Training für:
  • den Übergang von alternierendem- zum Simultansehen, langsam aufbauendes komfortables Binokularsehen
  • die Übergabe rechts zu links
  • Augenfolgebewegung und Blicksaccaden, Blicksprünge
  • die Fusionbreite erhöhen.
  • Stimulation retinaler Rivalität durch rechts – links wechselweise pulsierende Blink-Bilder.
Kontaktadresse
Manfred Siekmann
Hinweis:
Einen Film zur „FusioBox“ finden sie im Optik-Kino auf:
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