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Welcher Laden war das noch mal…?

Raumkonzeption
Welcher Laden war das noch mal…?

Manche Ladengeschäfte verlieren im Laufe der Jahre ihre Ordnung: Ein Aufsteller hier, ein Bildchen dort, eine Pflanze links, eine Vitrine rechts… Für die optimale Nutzung und Wirkung eines Ladens benötigt man in aller Regel die Hilfe von Einrichtungs- und/oder Gestaltungsprofis. Räume als Zentrum der Kommunikation und die Qualität ihrer Gestaltung – das sind auch, aber nicht nur Möbel.

Über die Auseinandersetzung mit räumlichen Situationen sagt die Innenarchitektin Andrea Fritz von Möbel+Raum in Michelstadt: „Wir bieten mit unseren Einrichtungsideen, den geradlinigen Möbeln und einer schlichten, modischen Zurückgenommenheit Räumen eine ideale Möglichkeit, und somit natürlich auch dem Inhaber des Geschäftes, nach außen zu kommunizieren. In jedem Geschäft gibt es eine Stelle, die wir in Absprache mit ihm und seinen Mitarbeitern, bestimmen, die dazu dient, eine persönliche, individuelle „Geste“ an den Kunden in Form einer Dekoration oder eines Blickfanges zu richten. Ebenso kann dies auch ein farbliches Leitmotiv sein, das durch die entsprechend effektvolle Beleuchtung besonders hervorgehoben wird. Hier entsteht der nonverbale Kontakt zum Kunden. Die Nachwirkung ist eine Art „Memory“-Effekt “ … das war doch Laden, in dem … der mit der grünen Wand … oder, oder“. Darüber hinaus kann der Optiker selbst Einfluss nehmen, indem er zum Beispiel Farben variiert. Farben bringen wir in der Regel immer auf veränderbaren Flächen oder Raumelementen an und arbeiten auch gern mit digitalen Großdrucken, die Farben und Stimmungen vermitteln. So kann der Optiker ohne all zu großen Aufwand immer wieder einmal ein Facelifting vornehmen.“

Ganz wichtig sind der Innenarchitektin auch klar definierte Raumbereiche, an denen Dekoration stattfinden soll. „Fast jeder Ladeninhaber ist der Meinung, er müsse mit Blumen oder Topfpflanzen sein Geschäft verschönern. Das ist sicherlich im Ansatz richtig, aber man kann eine tote Ecke nicht mit einer Pflanze „retten“. Ich möchte diese Plätze vorgeben, um zu verhindern, dass das Konzept verwischt wird und überall Kleinigkeiten stehen, eine Vase hier, ein Blümchen da, die insgesamt wenig Eindruck machen, dafür aber optisch eine Unordnung erzeugen. Das Einrichtungskonzept und die Dekoration müssen miteinander harmonieren. Dann kann ich auch Stilkontraste akzeptieren und habe keine Angst, dass aus einer entschiedenen Raumkonzeption eine verwaschene, kruschtelige „Wir-machen-alles-mit-Einrichtung“ wird.“
Ihre Auffassung von Raumgestaltung sieht sie unter anderem bei Teno in Baden-Baden verwirklicht. „Hier wurde der Blickfang tief im Ladeninneren durch eine Art innenliegendes Fenster erzeugt, das mit RGB-Lichtmodulen ausgestattet ist. Diese Leuchten bringen einen programmierbaren, farbigen Lichtverlauf hervor, der besonders am Abend und in der Dämmerung das komplette Geschäft in verschiedenste Licht- und Farbstimmungen taucht. So ist zum einen ein wunderbarer Blickfang entstanden, der von der Straße aus Aufmerksamkeit weckt und zudem thematisch das Schaufenster unterstützt. Zum anderen bleibt dieser Schaukasten mit den dort ausgestellten schönen Designobjekten jedem Kunden in Erinnerung.“
Auch Augenoptiker Herzog in Biberach an der Riss hat mit Möbel und Raum eine Dekoidee verwirklicht, die in Erinnerung bleibt. Er hat sich vor einem halben Jahr mit seiner Frau, die Dekorateurin ist, selbständig gemacht. Zusammen sind sie ein gutes Team. Für Andrea Fritz war bei der Ladenkonzeption klar, dass für diesen Optiker-Kunden ein Schwerpunkt auf dekorative Gegenstände gelegt werden und dass sie dies mit Ihrem geradlinigen Raumkonzept vereinbaren muss. Gar nicht so einfach, wenn auf der anderen Seite die dann doch kleinen Brillen und deren filigranes Design nicht an Geltung verlieren sollen. Also wurde hier in dem schmalen, länglichen Verkaufsraum ein Tisch aufgestellt, der zum Verweilen animieren soll, der aber auch jederzeit Platz bietet für ein individuelles, zuweilen auch ganz vom Einrichtungsstil abweichendes Dekorationselement. Wie auf dem Foto zu sehen, sind das hier gerade silberne, verspielte Kronleuchter, die über Weihnachten zusammen mit einer üppigen Schaufensterdekoration für eine festliche Stimmung sorgen ohne weihnachtlich verkitscht zu wirken.
Die Visitenkarte eines Geschäftes kann auch eine immerfrische Blumendekoration sein auf der Theke oder an einem fest definierten Ort im Laden. Hier ist es dann gelungen, aus den Blumen eine Botschaft zu machen. Wir sorgen uns um etwas Lebendiges in unserem Geschäft. Hier staubt nichts ein. Wir heißen sie herzlich willkommen. Der Kunde ist uns das wert.
Die Blumen und Gestecke wirken wertvoll und individuell. Das billig ergatterte Tulpenbündel kann dieser Idee nur standhalten, wenn es vielleicht in einer besonders schönen und vor allem in dem Laden an dieser Stelle passenden Größe gezeigt wird.
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