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Stil des Inhabers unterstützen

Möbel & Raum
Stil des Inhabers unterstützen

Seit einigen Jahren weht eine frische Brise durch die Läden der Brillenmacher und bestürmt die meisten Augenoptiker gleich von mehreren Seiten. Für den klassischen Spezialisten im weißen Kittel mit distanzierter Distinguiertheit bedeutet dies den Kehraus: Der lediglich streng auf ärztliche Diagnose arbeitende Paramediziner wird zum Auslaufmodell. Mancher Sichtwaise entwickelt sich jetzt zum Sichtweisen.

Denn das Berufsbild hat eine radikale Renaissance und damit eine deutliche Aufwertung erfahren. „Der Augenoptiker ist im besten Sinne zum Allrounder seines Faches geworden: multifunktional geschult, offen für Neuerungen und mit bester Vor-aussicht für die Zukunft gewappnet. Auch haben die Begriffe Mode, Trend und Style die Läden erobert und eilig Einzug in die Regale gehalten. Ohne Zweifel sind sie eine fruchtbare Ehe mit den Profis der Branche eingegangen“, findet Andrea Fritz, Innenarchitektin und Geschäftsführerin der Ladenbaufirma „Möbel und Raum“ aus Michelstadt im Odenwald: „Für mich ist es äußerst wichtig, die persönlichen Präferenzen der vom Inhaber geführten Läden herauszuarbeiten und somit quasi dessen Stil zu implementieren. Ladenbau ist gerade im Optikbereich immer etwas Besonderes, wobei Individualität und Atmosphäre eine große Rolle spielen. Der Kunde muss sich als König fühlen und der Optiker ein Optimum an Zufriedenheit empfinden.“

Da kommt Andrea Fritz schon nahe ans Komponieren: Sie erzeugt Musik für die Augen. Denn ihre Konzepte gelten ganzheitlich: Möbel, Raum, Farben, Licht. Alles wird harmonisch und stimmig optimiert. Nun hat aber für die Planerin absolute Stimmigkeit nichts mit wohnlicher Kuschelromantik zu tun: „Auf dem Sofa hinterm Ofen kann man sich zu Hause gemütlich aalen, im Verkauf sollte das Ambiente strikt auf die Absicht ausgerichtet sein. Dies leitet den Kunden ohne Umwege zum Produkt, mentale Ablenkungen kommen erst gar nicht vor.“, sagt die Gestalterin.
Auch im Laden des Augenoptikermeisters Klaus Hessler aus Klingenberg am Main favorisiert Andrea Fritz eine straffe Ausrichtung am Objekt, ohne dabei in sterile Strenge abzugleiten. So schaffen eindrucksvolle Stehlampen, die mit ihrem weichen Licht Assoziationen an ein Hotel aufrufen, eine gediegene Lounge – Atmosphäre. Dies wirkt einladend.
Licht als Leitlinie? „Ja, man glaubt gar nicht, was eine falsche Beleuchtung bewirken kann“, bemerkt Andrea Fritz und erläutert ihr Konzept zur Präsentation der Brillen: „Wir arbeiten bei der Brillenpräsentation zwischen den einzelnen Ebenen mit LEDs. Dies hat den Vorteil, dass schädlicher Schattenwurf von Brillenebene zu Brillenebene vermieden wird, der den Kunden nur irritieren würde. Außerdem spart man tüchtig Strom. Auf den nur wenige Millimeter starken Präsentationsflächen sind sie auf Strips in einer Nut versteckt und somit unsichtbar. Dies bringt die ausgestellten Brillen voll zur Geltung. Die schmalen Auflageflächen bieten zudem reichlich Platz, schaffen eine klare Struktur und wirken nicht überladen. Von der Decke (her) leuchten ergänzend Halogen-Metalldampflampen den Laden brillant aus. Das schaffen LEDs in dieser Qualität noch nicht.“
Für klare Kontraste sorgt ein strenges Schwarz und Weiß. Dem entgegenwirkend baut Möbel und Raum Lichtsegel, hier als große Deckenleuchte in Ovalform. Diese Segel schaffen die Grundbeleuchtung über den Beratungsplätzen und erhellen den Raum angenehm temperiert. Denn die Einrichtung verfolgt zwei konzeptionelle Ziele: „Da ist zum einen der Kunde, der schnell eine Sonnenbrille erhaschen will, weiß was er möchte und ein lockeres, eher unverbindliches Flair liebt. Aber auch der Kunde mit intensiveren Bedürfnissen kommt und möchte sein augenfälliges Anliegen diskret behandelt wissen.“, erklärt Andrea Fritz, die in der Umsetzung beiden Modellen gerecht wird. Im Eingangs- und Schaufensterbereich des Geschäftes gibt es flexible Stehberatungstische und Brillen an großen Glas-Schiebetüren. Beide lassen sich auf speziellen Führungsschienen individuell verschieben. Dies bringt Bewegung in die Raumgestaltung und optimiert zudem die Arbeitssituation. Ebenfalls in die Schienen eingepasste raumhohe Spiegelbänder spielen mit der Optik und geben dem Raum seine Tiefe. Übrigens lassen sich die beweglichen Innenscheiben je nach präsentierter Marke mit den jeweiligen Labels und Logos gut sichtbar bekleben. Eine Idee, die Zeit und Aufwand spart.
Mit Raffinesse realisiert hat Andrea Fritz die Identifikation der Kunden mit ihresgleichen: Die Regale werden im oberen Bereich von Digitaldrucken begleitet, die als rückwärtig beleuchtetes Lichtbild Menschen in Bewegung zeigen. Dies vermittelt Aktivität und kommuniziert dem Kunden leichtfüßige Lebendigkeit. Außerdem wird auf diese Art Farbe in die Raumgestaltung (ein)gebracht, die leicht austauschbar ist.
Im Wartebereich zeigen sich ganz zentral die Stärken der Firmenphilosophie von Augenoptik Hessler: Worte wie Freude, Zuverlässigkeit, Service, Qualität, Kundenorientierung oder Gesundheit springen dem Betrachter als Auszüge in großen Lettern direkt ins Auge. Betont dicke, zum Teil beleuchtete Produktböden sorgen als Raumteiler für Ordnung und Ruhe, kanalisieren und lenken. Zum Beispiel auch auf schmucken Schmuck, den Hessler nach dem „shop-in- shop“ System anbietet und der von „Möbel und Raum“ ebenfalls ansprechend in Szene gesetzt wird.
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