Augenoptikermeister Andreas Kraft hat sich in den letzten Jahren seinen festen Platz und eine treue Kundschaft erarbeitet. Insgesamt drei Geschäfte betreibt er in Stuttgart, Gerlingen und Ditzingen. Darüberhinaus hat er mit der Entwicklung der eigenen Brillenkollektion für die Marke „Blutsgeschwister“ auch die Lieferantenseite des augenoptischen Marktes kennengelernt. Jetzt hat Kraft sein Geschäft in Gerlingen umgestaltet.
Den richtigen Partner dafür fand er ganz in der Nähe mit den Ladenbauspezialisten von Heikaus. Die Wahl fiel Kraft leicht, denn mit den Mundelsheimern hatte er schon die anderen Filialen erfolgreich und in dem genau für ihn passenden Stil weiterentwickelt. „Ich wollte anders sein als der klassische Augenoptiker, aber auch anders als die großen Filialisten“, erklärt Kraft.
„Taktgeber“ für den Stil sei das Geschäft in Stuttgart. Tatsächlich findet sich jetzt auch im beschaulichen Gerlingen ein ungewöhnliches Bild für ein Optikgeschäft. Eine ausgeprägte Wohnlandschaft und große Freiflächen ohne jede Ware sorgen für entspannte und gemütliche Atmosphäre. „Es bringt doch nichts, den Kunden und den Laden mit Ware zuzuschaufeln“, meint Kraft. Die Kunden jedenfalls nutzen sein Angebot gerne. Vom Enkel bis zur Uroma nehmen Krafts Gäste auf dem riesigen Sofa Platz. Die Beratung erfolgt an einem langen offenen Tisch. „Das muss man natürlich mögen und können“, sagt Kraft, und schaut sich um: „Das hier ist sicher nichts für eher verschlossene Typen. Sowohl für Kunden als auch für Mitarbeiter.“
Ausgewähltes Sortiment
Folgerichtig zählen zu den Kunden des Optikers besonders die Kreativen, die Designorientierten, die Modernen und Aufgeschlossenen. Denen bietet Kraft konsequent Brillen an, die nicht bei jedem Mitbewerber im Schaufenster liegen. Kontaktlinsen werden in Mengen verkauft, von denen mancher Augenoptiker nur träumen kann. Und das, obwohl im Geschäft nichts, aber auch gar nichts an Kontaktlinsen erinnert. Keine Aufsteller, keine Schachteln, keine Plakate. Die Mitarbeiter sorgen dafür, dass die Kunden vom Angebot erfahren. „Wir machen das so unauffällig und erfolgreich wie möglich“, freut sich der Chef.
Gleiches gilt für die optische Dienstleistung. „Dass wir das können, setzt mein Kunde voraus, und das darf er auch“, beschreibt Kraft seine Philosophie. So bleibt auch die Darstellung dieser Leistung dezent im Hintergrund und ist doch vollumfänglich vorhanden.
Inhaltliche Auseinandersetzung auf hohem Niveau
„Meine Kunden bekommen hier etwas anderes, was schon beim Betreten des Ladens sichtbar wird.“ Dafür gesorgt hat das Heikaus-Team und dabei besonders Architekt Detlef Becker. „Architekten setzen sich kein Denkmal, sondern setzen Kundenwünsche um“, beschreibt er kurz und treffend die Aufgabenverteilung. Dass das im Falle Kraft mehr Spaß macht als vielleicht bei anderen Bauherren, verheimlicht Becker nicht. „Wir führten in der Planungsphase eine inhaltliche Auseinandersetzung auf hohem Niveau“, freut sich der Architekt, während der Optiker schmunzelnd nickt und einräumt, dass alles damit begann, weil er eigentlich nur ein paar Tische austauschen wollte. „Aber sowas bringt ja nix. Einen Ladenumbau müssen die Kunden auch erkennen können.“
Dies ist bei Optik Kraft nach drei Wochen Bauzeit gelungen. Der Bezug zum Flaggschiff in Stuttgart ist eindeutig, die Kunden nehmen den Augenoptiker deutlich fortschrittlicher als früher war und finden das auch gut so. Theo Mahr
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