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„Wir sind in der Überzeugungsphase“

Brillengläser
„Wir sind in der Überzeugungsphase“

Seit wenigen Monaten produziert der renommierte Fassungshersteller Silhouette auch Brillengläser. „Warum eigentlich?“, fragt sich mancher Augenoptiker. Wir sind der Frage nachgegangen und haben in Linz die Macher der „Vision Sensation“ getroffen und die Produktion angeschaut.

Autor | Theo Mahr

Nur ein Jahr und etwa zehn Millionen Euro hat Silhouette für die sichtbare Umsetzung der Idee gebraucht. Dann war der Neubau auf dem Firmenglände in Linz erstellt und mit Maschinen von Schneider bestückt. Schneider mit Sitz im mittelhessischen Fronhausen bei Marburg, gilt als Marktführer in Sachen Brillenglasfertigung.

„Es ging wirklich rasend schnell“, ist Marcus Wecht, verantwortlich für den Geschäftsbereich Glas bei Silhouette, immer noch begeistert vom schnellen Baufortschritt und der anschließenden Installation des Maschinenparks. Beim Ortstermin Mitte Mai 2017 fehlen noch ein paar Hinweisschilder für die erwarteten Besuchergruppen, aber die Produktion selbst läuft bereits.

Wecht selbst ist seit Januar 2016 bei den Linzern und verfügt über langjährige Erfahrung in der Branche. Das kann Dieter Hochreiter locker toppen. Der 56jährige Augenoptiker hat bei Silhouette gelernt und vor zehn Jahren schon die Kunststoffproduktion mitgeplant. Heute ist er offiziell „Produktionsleiter Brillenglas“ und stolz darauf. Sein Wissen über das Unternehmen und über die optischen Anforderungen ans Glas waren unentbehrliche Faktoren für das Projekt „Vision Sensation“, wie es der Hersteller selbst getauft hat.

Aber was ist denn nun die Sensation? Hier kommt Andrea Sedlak ins Spiel, die als Beraterin den Auf- und Ausbau der Glasfertigung wesentlich begleitet hat. Sedlak hat bei Essilor gelernt, lange für den Weltmarktführer in Wien gearbeitet, und ist später zur Pachleitner-Gruppe gewechselt. „Im Laufe der Jahre bin ich immer wieder auf Probleme bei Gleitsichtgläsern gestoßen. Diese bekannten Unverträglichkeiten sind immer die Summe verschiedener Faktoren“, sagt Sedlak und fügt hinzu: „Die Fehlerquellen liegen sowohl bei den Augenoptikern als auch bei der Industrie.“

Gläser passend zur Brillenkonstruktion

„Wir wollten Gläser passend zur Brillenkonstruktion“, führt Marcus Wecht weiter aus. Dazu sei Silhouette nun in der Lage, denn man kenne sowohl die Designparameter der Fassungen als auch die der Brillengläser. Andrea Sedlak: „Es ist ein idealer Mix aus Index, Dicke und Ästhetik. Man sieht, dass es schöner ist, kann‘s aber nicht genau erklären.“

Aus Sicht der Glasexpertin gibt es momentan keine bessere Lösung am Markt. Dabei spiele es auch keine Rolle, dass Silhouette bislang ein bewusst eingeschränktes Angebot – ausschließlich 1.6er-Gläser – habe. „Gut möglich, dass wir das mal erweitern“, sagt Marcus Wecht. Völlig ausgeschlossen ist jedoch, dass Silhouette seine Gläser auch in andere Fassungen einarbeitet. Das würde den Gedanken, der dem Geschäft zugrunde liegt, ad absurdum führen.

Die Meinungen der Augenoptiker gehen auseinander. Dieter Brandstädter, seit über 12 Jahren im Unternehmen, sagt dazu: „Es gibt Silhouette-Fans, die uns vertrauen, weil wir über die Jahre eben unseren hohen Qualitätsanspruch immer wieder untermauert haben. Was aus unserem Haus kommt, ist für diese Augenoptiker automatisch erstklassig.“

Umgekehrt gibt es natürlich auch Augenoptiker, die das Projekt skeptischer betrachten. Marcus Wecht: „Wir sind in der Überzeugungsphase, gar keine Frage.“ Das klingt nach einer größeren Aufgabe für den Vertrieb, doch der ist erstens gerüstet und zweitens ist auch klar, dass nicht alle rund 9000 Kunden in Europa auf einen Schlag angesprochen werden können. Natürlich erwartet man im Unternehmen, dass die Investition sich im Laufe der Zeit rechnet.

Deutlich machen alle Gesprächspartner, dass es sich bei „Vision Sensation“ um ein Angebot handle – mehr nicht. „Unsere Kunden werden nicht gedrängt“, erklärt Brandstädter. Überdies: Um seine Marge müsse sich ein Augenoptiker keine Gedanken machen. „Normalerweise verliert der Augenoptiker dadurch keinen Cent“, sagt Wecht.

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