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Autor | Mareike Noė

Mineralische Gleitsichtgläser kamen bisher im Wesentlichen aus konventioneller Fertigung. Damit war die Zahl der verfügbaren Einschleifhöhen und die Fertigungsgenauigkeit begrenzt. Zudem wird die Fertigung der Blanks für konventionelle Gleitsichtgläser mehr und mehr eingestellt.

Mit I-Min stellte Visall ein neues mineralisches Gleitsichtglas vor, welches in moderner Freeform-Fertigung produziert wird. Die Gläser werden mit top-aktuellem Design gefertigt und sind damit qualitativ mit heutigen Premium-Kunststoff Gleitsichtgläsern absolut vergleichbar. Dazu kommt natürlich die unübertroffene Kratzfestigkeit, chemische Beständigkeit und die wesentlich höhere Hitzebeständigkeit mineralischer Brillengläser. Da sich die Wärmeausdehnungskoeffizienten von Grundglas und Beschichtung ähneln, wird die Beschichtung bei starker Wärmeeinwirkung weniger beansprucht. Dadurch sind die Gläser die beste Wahl für alle Kunden, die beruflich oder privat häufig mit starken Hitzeeinwirkungen zu tun haben, wie z.B. Bäcker, Köche, Saunagänger. Alle Berufe mit viel Staub wie Schreiner und Gipser profitieren von der Härte der Gläser und die chemische Widerstandsfähigkeit und Lösungsmittelunempfindlichkeit macht mineralische Gleitsichtgläser zur besten Wahl für u.a. Chemiker, Laboranten und Frisöre. Damit ist die Gruppe potentieller Kunden trotz höherem Gewicht der Gläser nicht zu unterschätzen.

Die Gläser gibt es ab März im Index 1.523 bis 1.80 sowie 1.523 und 1.60 Phototrop und in den Einschleifhöhen 17, 19 und 21mm.

I-Scale heißen die neuen messwertoptimierten Freeform Gleitsichtgläser, die Visall ebenfalls vom 15. bis 17. Januar in München vorgestellt hat.

Einige Augenoptiker bemängeln bei modernen gebrauchswertoptimierten Gläsern immer wieder die Tatsache, dass sie beim Nachmessen der Gläser mit dem Scheitelbrechwertmesser nie zu 100% die Werte angezeigt bekommen, welche sie bestellt haben. Bisher war die Alternative in solchen Fällen ein konventionelles Gleitsichtglas. Da jedoch aufgrund der hohen Produktionskosten die Fertigung weltweit zu großen Teilen bereits eingestellt wurde, schwindet diese Ausweichmöglichkeit. Hier setzt das Visall I-Scale an. Die Gläser sind messwertoptimiert, wodurch der Bestellwert exakt mit dem Messwert des Scheitelbrechwertmessers übereinstimmt.

Ab März können sie im Index 1.50 bis 1.67 (inkl. Transitions) in den Einschleifhöhen 17 und 21mm bestellt werden.

Im Anfertigungsbereich gibt es sogenannte „extraharte Beschichtungen“ schon seit einiger Zeit. Bei den Lagergläsern suchte man danach jedoch meist vergeblich. Die neuen 1.50 XHLOT Lagergläser von Visall sind dank einer für Lagergläser neuen Hartbeschichtung deutlich besser gegen Verkratzen geschützt als Gläser mit herkömmlicher superhydrophober Beschichtung. Der Restreflex der neuen Gläser ist bläulich, um sie von den anderen wasserabweisenden Lagergläsern unterscheiden zu können.

Das Gesundheitsbewusstsein der Verbraucher ist inzwischen auch in der Augenoptik angekommen. Kurzwelligem blauen Licht ist der moderne Mensch durch aktuelle Technologien heute immer mehr ausgesetzt. LED- und Energiespar-Lampen im Haushalt zum Stromsparen, Leuchtstoffröhren im Büro, LED- und Xenon-Scheinwerfer in Autos für bessere Sicht und allen voran Smartphones, Tablets, Flachbildschirme und Flachbildfernseher sind Quellen kurzwelliger blauer Strahlung, deren Wellenlänge knapp oberhalb von ultraviolettem Licht liegt.

Die vermehrte Exposition unserer Augen gegenüber diesem Licht stellt vor dem Hintergrund aktueller medizinischer Forschung ein Langzeitrisiko dar. Da diese Strahlung sehr energiereich ist, steht sie in starkem Verdacht, verschiedene Schichten der Netzhaut zu schädigen und so an einigen schweren Augenerkrankungen mit beteiligt zu sein.

Visall führt im März ein neues 1.60er Kunststoff-Material auf Basis von MR8 ein. Dank eines neuen Additivs im Polymer schützen die 1.60 UV410 BlueCut Lagergläser die Augen vor schädlicher Strahlung bis einschließlich 410nm Wellenlänge und damit noch besser, als die aktuell am Markt befindlichen „Digital-Entspiegelungen“ und „Autofahrer Brillengläser“.

Neben der Blockade von UV-Licht, also Licht einer Wellenlänge bis 380nm, wird auch die kurzwellige blaue Strahlung bis 410nm nicht durchgelassen. Damit sind die Gläser auch für postoperative Versorgungen nach Katarakt-Operation oder verschiedene Augenerkrankungen interessant, wo sonst ästhetisch unvorteilhafte Kantenfiltergläser verwendet werden.

Ein willkommener Nebeneffekt der schützenden Wirkung ist die entspannende Wirkung bei Bildschirmarbeit und Nachtfahrten. Durch die Reduzierung des blauen Lichtes fühlt sich der Brillenträger weniger geblendet und ermüdet nicht so schnell. Dadurch fühlen sich Autofahrer im Dunklen sicherer und die Arbeit am Bildschirm wird als weniger anstrengend empfunden.

Da die Wirkung beim 1.60 UV410 BlueCut „im Material steckt“ und nicht als Beschichtung aufgetragen wird, hat die Beschichtung weiter den gewohnten grünlichen Restreflex. In verschiedenen Befragungen wurden die Gläser dadurch als ästhetisch ansprechender empfunden, als die verschiedenen „Digital-Entspiegelungen“, welche nur einen Schutz bis maximal 400nm bieten. Bei den ebenfalls geplanten Anfertigungs-Varianten wird die Beschichtung wie für andere Materialien frei wählbar sein.

Ab März wird das neue Material als Lagerglas bis einschließlich Zylinder –4,00 dpt (Minusbereich) verfügbar sein, Anfertigungsgläser in den Bereichen Einstärken, Einstärken Freeform, Nahkomfort (Office), Gleitsicht und Freeform Bifokal sind in Arbeit und folgen in Kürze.

Zudem wird es eine Demo-Box geben, die auf der Opti bei allen Besuchern am Visall Messestand bereits für viel Interesse gesorgt hat. Mit Hilfe eine Blaulicht-Taschenlampe und einem UV-Marker kann man an einem Glas mit normaler Superentspiegelung, einem Glas mit „Digital-Entspiegelung“ und einem Glas aus dem neuen 1.60 UV410 BlueCut Material demonstrieren, wie viel Strahlung jeweils durchgelassen wird. Nur das neue Material ist in der Lage, die gesamte schädliche Strahlung zu absorbieren.

Gleich zwei neue Beschichtungen hat Visall auf der Messe vorgestellt. HD Ice ist superhydrophob, oleophob und antistatisch – soweit nichts Neues. Im Gegensatz zu anderen Beschichtungen ist der Restreflex der HD Ice jedoch farblos bzw. weiß. Der von Kunden bemängelte grüne Reflex fällt damit weg und in Verbindung mit Make-up gibt es keine störenden Wechselwirkungen oder Farbverfälschungen.

HD Zero ist mit ihrem hautfarbenen Restreflex ebenfalls farbneutral und wirkt daher ästhetisch noch harmonischer. Der eigentliche Vorteil sind allerdings die nur 0,2% Restreflex der Veredelung, die gegenüber den normalen 0,5 bis 0,6% Restreflex anderer Beschichtungen noch einmal deutlich reduziert sind. Auch HD Zero ist zudem optimal für Frauen mit Make-up geeignet, da der Nude-Ton keine störenden Wechselwirkungen mit anderen Farben eingeht.

Neben Brillengläsern als Hauptgeschäft unterstützt Visall seine Kunden seit 2014 auch im Bereich Marketing. Zu Flyern, Mailings und Co. kommen 2016 zwei neue Komponenten im Bereich Out-of-Home Werbung dazu. In Zeiten von medialer Überlastung und „Bitte keine Werbung“-Aufkleber sind Verkehrsmittelwerbung und Großplakate eine weniger aufdringliche und doch nachweislich wahrgenommene Werbeform, die bisher aufgrund hoher Kosten in der Augenoptik noch wenig Anwendung gefunden hat.

Zusammen mit großen Partnern auf beiden Gebieten ermöglicht Visall es seinen Kunden, diese Werbemittel einfach, unkompliziert und kostengünstig zu nutzen.