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Sekt oder Selters

Swiss Cross unique eyewear, Duisburg
Sekt oder Selters

Auf der diesjährigen Opti war ein Stand besonders beachtet, obwohl er nicht aufsehenerregend gestaltet war. Die Brillen von Swiss Cross und ihre Aufmachung zogen die Blicke auf sich, sogar RTL fand sie beachtenswert. Warum das so war und wer sich hinter Swiss Cross verbirgt, lesen Sie hier.

Thomas Nitz lernte in Essen Augenoptiker und weil er nach der Lehre noch mal woanders arbeiten wollte, wechselte er in ein Super-Team nach Hattingen. „Hier wirst Du alt“, sagte er sich. Er meldete sich zur Meisterschule an, das Leben war in Ordnung. Nur funkte dann das Schicksal dazwischen. Er hatte die Frau seines Lebens kennen gelernt, man dachte über Familienplanung nach – irgendwann. Nur stellte sich der Nachwuchs dann doch schneller ein als vorgesehen. Das Leben war immer noch in Ordnung, nur etwas in Unruhe geraten. Meisterschule absagen, Geld verdienen war jetzt angesagt. Er arbeitete in Bochum.

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Ein Kreuz!
Durch einen Zufall hörte Thomas Nitz vom Hauptkurszentrum in Köln. Die Partnerin hielt ihm trotz Kleinkind den Rücken frei und der junge Vater fuhr drei Jahre lang in einer Fahrgemeinschaft nach Köln zur Meisterschule. Jede freie Minute – auch der Urlaub – ging für die Meisterausbildung drauf. Bis es 1999 geschafft war.
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Kreuzen Sie auf!
Nun griff wieder das Schicksal ein. Es gab eine Meisterschwemme, die Löhne gingen drastisch in den Keller. Ein Meister verdiente nicht wirklich mehr als ein Geselle. „Das kann es nicht gewesen sein“, sagte sich Thomas Nitz, „Sekt oder Selters, ich mache mich selbständig.“ Es wurde ein kleines Geschäft, in dem er über den augenoptischen Tellerrand hinausschauen und kreativ sein konnte.
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Hat der ein Kreuz!
Zusammen mit seinem Freund Peter Seidel, den er von der Meisterschule kannte, machte er sich über Jahre hinweg Gedanken. „Die Brille selbst konnten wir nicht neu erfinden. Wir wollten etwas machen, was ein richtiger Hingucker ist, womit man auch Spaß haben konnte.“ Aus einer Bierlaune heraus entstand schließlich Swiss Cross. „Hier steht die Brille zwar subjektiv im Vorder-, bei dem ganzen Konzept aber erst mal im Hintergrund.“
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Auf zum Gipfelkreuz!
Zuerst mal setzten sich beide mit einem Gesichtschirurgen zusammen, der ihnen den ‚goldenen Schnitt’ erklärte und die Formen, die Männlein und Weiblein gleich tragen konnten. Eine Form wurde ausgesucht, die nicht allzu spektakulär auffiel. Diese Berücksichtigung hat zur Folge, dass die Brillen heute in jedes Gesicht passen.
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Eine Farb- und Stilberatung tat ihr Übriges. Nach einem dreiviertel Jahr Vorbereitungszeit wurde ein Produzent gesucht und – standorttreu – in Deutschland gefunden. „Wir lassen bei einer kleinen Brillenfabrikation in Süddeutschland fertigen. Das ist zwar etwas teurer, aber wir wollen mit dieser Geschichte nicht reich werden. Es soll uns und allen Beteiligten Spaß machen. Auch den Augenoptikern.“
Kreuzglücklich!
Heraus kam eine hübsche kleine Kollektion, die – ehrlich gesagt – trotz guter Qualität allein durch ihre Aufmachung auf sich aufmerksam macht.
Zunächst einmal sind die Fassungen limitiert. Von jeder Brille gibt es nur – durchnummeriert – 250 Stück. Sind sie verkauft, gibt es keine nach. Dann muss man auf die nächste Kollektion warten. Zwei mal im Jahr erscheint eine neue Kollektion. Jede Fassung wird in einem Karton geliefert, der dazu ein Etui enthält und je nach Farbe zusätzlich ein Schweizer Taschenmesser, Kaugummi oder was auch immer. Schauen Sie sich einfach hier die Bilder an, wenn Sie sie auf der Messe verpasst haben sollten.
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Der Name „Swiss Cross“ war eine Idee von Thomas Nitz, der die Schweiz verehrt. „Ich bin noch nie da gewesen, es ist eine Liebe auf Abstand.“ Auch die Idee des Kreuzes mit Fingerabdruck ist ‚auf seinem Mist gewachsen’. Es sollte etwas ganz Besonderes, etwas Einzigartiges sein und eine Iris oder ein DNA-Strang machten sich nun nicht einmal so gut wie ein Fingerabdruck.
Jeder nur ein Kreuz!
Der Augenoptiker sollte das erste Set komplett kaufen. Das sind dann immer acht Fassungen in ihren jeweiligen Kartons. Jeder Augenoptiker bekommt noch tausend Flyer – mit kostenlosem Logoeindruck – dazu. Außerdem eine Fahne zur Schaufensterdeko. Wer nun auf die Nummer 1 aller Fassungen spekuliert, hat allerdings Pech gehabt. Jede Nummer 1 bleibt bei Swiss Cross in der Ausstellung, es geht also grundsätzlich mit der Nummer 2 los.
Thomas Nitz und Peter Seidel sind von ihrem Erfolg überzeugt und haben jeden Cent ihres privaten Geldes – Sekt oder Selters – in ihre Idee investiert. Sicher lassen sich auch Ihre Kunden von dieser pfiffigen Idee überzeugen und kaufen eine Brille, zu der eine Geschichte zu erzählen ist.
Ulla Schmidt
Fotos: Frank Herrmann
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