Jetzt geht’s erst richtig los

Mit der Brille fing es schon ganz früh an. Ungefähr mit sieben kam ihm die erste Brille auf die Nase. Der Vater sehbehindert. Die Optik war ein Thema im Hause Funk. Kein schlechtes. Als der Junior die Wahl hatte, Koch, Zahntechniker oder Optiker zu lernen, entschied er sich für die Optik. War ja sein Thema. Nach der Lehre dann Stationen in verschiedenen Betrieben mit unterschiedlichen Schwerpunkten. Dieter Funk lernte sein Handwerk.

„Ich bewarb mich schließlich bei Münchens innovativstem Optiker, bei Hartog’s in der Leopoldstraße, und machte mich etwas später auch selbständig“. Er vertrieb eine Brillenmarke aus New York, führte sie in Europa ein. Nach zweieinhalb Jahren Doppelgleisigkeit gründete er zusammen mit Stefan Flatscher und Uwe Pinhammer das Freudenhaus. „Nach eineinhalb Jahren war das aber nicht mehr so ganz meins. Ich bin ausgestiegen und habe gleich die Firma Funk gegründet.“ Im nächsten Jahr feiert Funk 15-Jähriges Bestehen.

„Wir haben einen ganz interessanten Weg beschritten“, erinnert sich Dieter Funk. „Die erste Kollektion war fast nicht tragbar. Das waren Modelle, die man eigentlich gar nicht aufsetzen konnte. Aber ich wollte vor allen Dingen erst mal ins Gespräch kommen“. Das hat dann auch hingehauen. Dieter Funk war im Gespräch und fing an, tragbare Sonnenbrillen zu designen. Die Firma wuchs und der Inhaber machte schon damals das, was er bis heute konsequent durchzieht: Der Verdienst wird jeweils sofort wieder in die Firma investiert.

Dieter Funk, der raumgreifend lachen kann, wird ernst: „Ich war immer sehr vorsichtig, habe aber natürlich auch Fehler gemacht. Manchmal auch richtig massive. Aber es war kein Fehler dabei, der mich den Kopf gekostet hätte. Außerdem trage ich hier für fünfzehn Leute die Verantwortung und die nehme ich sehr ernst.“ Zusätzlich zum Stammhaus unterhält Funk noch zwei Läden. Einen in Berlin und einen Showroom in München, mit dem jeweiligen Personal. Vier fest angestellte Außendienstler gehören zur Funk-Familie.

Relativ früh streckte Funk seine Fühler ins Ausland. Heute ist sein Label eine feste Größe in Japan, Korea, Thailand, Malaysia und Singapur, um nur einige Länder zu nennen. Das Image der Marke Funk war vom ersten Tag an sehr groß. In Thailand zum Beispiel trägt auch die Königsfamilie Funk. Zu einer Modenschau wurden die Fassungen mit einer Eskorte abgeholt, damit eine der Prinzessinnen ihre Fassung rechtzeitig bekam. Kostenloser Werbefeldzug!

Neben ‚Königs’ gehört ein großer Teil der Musikwelt zu Funk-Fans. Damian und Ziggi Marley – Söhne vom legendären Bob Marley –, Busta Rhymes, Lenny Kravitz – um nur einige wenige zu nennen – tragen Funk. Und das nicht von ungefähr. Dieter Funk bewegt sich in der Musik-Szene genau so sicher wie in der Optik. Er kennt sie alle, er ist in der Musikwelt zu Hause. Seit seinem 16. Lebensjahr ist Dieter Funk DJ. Heute stärker denn je. Er ist bekannt und begehrt, kann gebucht werden. Letztens erst zu einem Engagement mit Chauffeur, Vier-Sterne-Hotel, eigener Garderobe. Er ist gut und es macht ihm Spaß. Wer in München auf seiner Opti-Party war, der weiß wovon ich rede.

Weil ihm die Musik so wichtig ist und er immer wieder Neues probiert, ist er in München immer wieder an diversen Clubabenden beteiligt. Wie zum Beispiel am ersten rauchfreien Club Münchens. Hier setzt er auf eine gehobene Altersklasse mit Niveau. Allerdings wird er in diesen Clubs nur maximal einmal im Monat seine Platten auflegen. Mehr Zeit bleibt ihm nicht, zumal er zusätzlich die Musikredaktion der Zeitschrift ‚Snowextreme’ übernommen hat. Seine Tipps sind mit )O_O(*** oder ähnlich ausgezeichnet. Jedes Zeichen eine Auszeichnung oder Abwertung der vorgestellten Bands oder Sänger. Insider der Szene kennen ihn bestens.

Zu MTV-Spots seiner Fassungen, die gerade liefen, hat er die Musik selbst komponiert. Schauen Sie sich die Spots einmal auf der Homepage von Funk an, witzig! Die Musik ist inzwischen auf Platte zu haben.

Auch die Kataloge und Plakate Funks können sich sehen lassen. Urige, interessante und niemals nur schöne Gesichter wurden fotografiert. Teilweise bekannte Gesichter in München und Umgebung.

Längst hat sich Dieter Funk im Korrekturbrillenbereich seinen Namen gemacht und Namen gegeben. Namen aus der König-Artur-Saga, der Dynastie der letzten Pharaonin Ägyptens oder aus der Ära Alexander des Großen zum Beispiel. Im Sonnenbrillenbereich begegnen uns dann Fassungen wie Pimp, Dick deluxe, Tussi deluxe, Real Pelvis. Jeder Name hat seine Story und seinen Hintergrund. Fragen Sie mal nach.

All das ist ein Bruchteil dessen, was Dieter Funk umtreibt. Er ist interessiert, begeisterungsfähig, unternehmungslustig, trotz aller Aktivitäten noch nicht ausgelastet. Strahlend verkündet er: „Jetzt geht’s erst richtig los.“

Ulla Schmidt

Fotos rechts: Frank Herrmann