Ende 2009, also vor knapp fünf Jahren, habe ich Familie Wolf in Tirol besucht. Anlass war der überraschende Gewinn des Silmo d’Or durch das bis dahin weitgehend unbekannte Unternehmen namens ROLF. Holzbrillen boten sie damals wie heute an und betraten damit, wenn mal einmal von Herrlicht absieht, augenoptisches Neuland. Der Gewinn des Optikpreises und der Erfolg, den ROLF anschließend verzeichnete, haben viele Nachahmer auf den Plan gerufen, sodass es inzwischen eine ganze Reihe von Holzbrillenanbietern gibt.
ROLF hat sich davon unbeeindruckt gezeigt und ist der eigenen Linie treu geblieben. Nur die Rahmenbedingungen haben sich deutlich verbessert. „Wir stecken alles, was wir verdienen, in unser Unternehmen“, beschreibt Roland Wolf das Geschäftsprinzip. 2009 werkelten er und seine Wegbegleiter im Keller des väterlichen Hauses auf zum Teil museumsreifen und selbstgebauten Maschinen. Nach einem Auftritt bei der opti 2009 mit verbesserungswürdigen Brillen drohte dem ganzen Projekt das Aus. Das Geld zum Weitermachen liehen sie sich bei der Familie, und sie waren nach wie vor wild entschlossen, etwas Neues und Einzigartiges zu entwickeln. Heute darf man sagen, dass es Roland Wolf mit seiner Mannschaft gelungen ist.
Längst hat man in Weißenbach (Tirol) eine große Halle bezogen, in der sich ebenfalls permanent etwas ändert und fortwährend optimiert wird. Die modernen Maschinen werden nach wie vor mit hoher Eigenleistung für die Holzbrillenproduktion aufgerüstet. „Es geht gar nicht anders, weil viele Werkzeuge nicht als Standardware erhältlich sind“, erklärt Wolf. Mehr und mehr zahlt sich aus, dass das gesamte Team einen ungeheuren Lernprozess durchlebt hat und nach wie vor durchlebt. Die immense Erfahrung im Umgang mit dem Werkstoff Holz (und nun auch mit Stein und Horn) zeigt sich beim Blick auf die unnachahmlichen Produkte.
In einer hauseigenen „Folterkammer“ testen Spitzenkräfte inzwischen die Belastbarkeiten verschiedener Hölzer. Akribisch wird an kleinsten Details getüftelt, damit die Produkte höchsten Ansprüchen genügen. „Etwas anderes verlässt unser Haus nicht“, verspricht Roland Wolf. Da ist es nur logisch, dass ROLF seinen augenoptischen Partnern Exklusivität einräumt und umgekehrt auch erwartet.
Theo Mahr
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