Optische Tauchmasken bescheren dem Taucher mit Sehschwäche nicht nur mehr Freude durch eine klare Sicht, sondern erhöhen auch die Sicherheit unter Wasser beträchtlich.
Die Schönheit der Unterwasserwelt zieht viele Taucher in ihren Bann. Um diese Welt in all ihren Details richtig wahrnehmen zu können, ist eine klare und scharfe Sicht durch die Tauchermaske wichtig. Zudem sollten Taucher mögliche Gefahren rechtzeitig erkennen und sich klar orientieren können, in welcher Richtung die Oberfläche, das Tauchschiff oder das Ufer zu erreichen sind. Im Nahbereich ist es erforderlich, dass Taucher wichtige Instrumente wie den Tauchcomputer und das Finimeter (Flaschenfüllstand) sicher ablesen können.
Obwohl es spezielle Tauchmasken für Brillenträger gibt, bevorzugen viele Taucher mit Sehschwächen herkömmliche, moderne Tauchmasken, in die dann Korrektionsgläser eingesetzt werden. Hierbei gibt es zwei unterschiedliche Vorgehensweisen.
Einfache Korrektion oft unzureichend
Es gibt einige Tauchmaskenmodelle, bei denen die Gläser gegen sphärische, grob abgestufte Gläser einfach und preisgünstig ausgetauscht werden können. Auf Zwischenwerte und Zylinder wird dabei jedoch keine Rücksicht genommen. Der optische Mittelpunkt liegt oft mittig im Glas und würde aufgrund der Glasgröße fast immer eine Kunden-PD von ca. 70mm voraussetzen. Für manche Sehschwächen ist diese einfache Lösung ausreichend, ein Großteil der Sehfehler wird damit allerdings nicht zufriedenstellend korrigiert.
So ist diese Anwendung nur sinnvoll, wenn eine Vollkorrektion erreicht oder mit der Tauchmaske nur geschnorchelt wird. Der weit verbreitete Irrglaube, schwache Zylinder könne man einfach weglassen, birgt beim Tauchen ein extremes Risiko. Jeder Augenoptiker kennt die Beschwerden, die durch eine falsche Korrektion oder ein Fehlerprisma beim Kunden entstehen. Beim Tauchen verstärken sich diese Gefühle deutlich. So ist der Anlass für eine beginnende Panik unter Wasser meist minimal und häufig mit schlecht sitzender Ausrüstung verbunden.
Individuell korrigierte Tauchmasken
Die Alternative sind Gläser, die entsprechend den individuellen Bedürfnissen des Tauchers geschliffen und dann in alle aktuellen Markentauchmasken, die zwei getrennte Gläser besitzen, eingepasst werden können. Damit wird eine exakte Korrektion und Zentrierung ermöglicht. Die Gläser, die mit einer planen Front und in besonders großen Durchmessern gefertigt werden, bestehen aus Silikat und benötigen keine Entspiegelung. Das Originalglas der Tauchmaske bleibt bestehen und das Korrektionsglas wird mit einem Spezialkleber verklebt, wobei das Einsetzen dieser Gläser in die Tauchmasken von einem Spezialisten erfolgen sollte. Ist ein sogenannter Sattelzylinder notwendig, bei dem ein Hauptschnitt positiv und einer negativ ist, wird die Produktion meist aufwendiger und dadurch teurer. Doch auch für diese Art von Brillenwerten ist die Korrektion möglich.
Nicole Ritter, Inhaberin des Einschleifservices Nonius, ist Augenoptikermeisterin und Tauchlehrerin in einer Person und hat sich sowohl mit der individuellen Korrektion als auch mit der Qualität der Tauchmasken eingehend auseinandergesetzt: „Wir haben zahlreiche Tauchmasken selbst getestet und von Tauchern testen lassen, bis wir die nun von uns angebotene Tauchmaske, die qualitativ hochwertig und auf dem neuesten Stand der Technik ist, ausgewählt haben.“
Unkomplizierte Bestellung für Augenoptiker
Bei diesen Tauchmasken korrigiert Nonius die Fehlsichtigkeit in der Nähe und in der Ferne mit der exakten Stärke und hat sich darauf spezialisiert, die Gläser perfekt in die Tauchmasken einzusetzen. Der besondere Nutzen für den Augenoptiker liegt auf der Hand: er benötigt nur eine Tauchermaske zum Anprobieren in seinem Geschäft und kann die Maske dann in der richtigen Stärke bei Nonius bestellen. Die Gläser werden bei Nonius geschliffen, in die Masken, die Nonius stets vorrätig hat, eingepasst und meist in fünf bis zehn Werktagen an den Augenoptiker geliefert. Auf diese Weise können Augenoptiker ihr Produktsortiment ohne großen finanziellen oder technischen Aufwand erweitern.
Tiefgezogene Gläser erhöhen die Sicherheit
Die ausgewählten Tauchmasken besitzen tiefgezogene Gläser, bei denen auch die Ausrüstungsgegenstände am Körper noch im Sichtbereich liegen. „Das große Blickfeld erhöht nicht nur den Komfort beim Tauchen, sondern sorgt auch für zusätzliche Sicherheit. Der Taucher muss die Ausrüstungsgegenstände am Körper nicht blind ertasten, sondern kann sie jederzeit mit einem Blick kontrollieren und sieht genau, wonach er greifen möchte“, erläutert Nicole Ritter die Vorteile der ausgewählten Tauchmasken.
Die Masken passen sich nahezu jeder Gesichtsform angenehm an und dichten sehr gut. Es gibt sie in drei verschiedenen Farben mit jeweils transparentem oder schwarzem Silikon, wobei vor allem letzterer aus modischen Gründen immer beliebter wird. Für Augenoptiker, die bereits im Sportoptikbereich tätig sind, ist die Zusammenarbeit mit einem Tauchshop oder Tauchverein sehr empfehlenswert.
Anpassungstipps
- Die Höhe des Nahteils kann man gut mit der Spiegelmethode kontrollieren, indem der Kunde den Blick auf seinen Tauchcomputer oder Ähnliches simuliert.
- Für die HSA-Messung hat sich folgender Trick bewährt: einen Papierstreifen mittels Klebefilm auf die Rückseite des Tauchmaskenglases kleben, umknicken und senkrecht in die Maske stehen lassen. Dann den Papierstreifen so kürzen, dass er gerade auf das geschlossene Augenlid stößt. Wichtig: um scharfe Kanten zu vermeiden, sollte das Papier durch Abreißen gekürzt werden.
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