…der Unbeschwertheit und der Oberfläche hängt der Mode am ‚Hacken‘. Als ich meinen Eltern im zarten Alter von 17 Jahren voller Begeisterung verkündete, dass ich Modedesignerin werden wolle, waren diese entrüstet: „Mädchen, lern´ doch was Ordentliches“, war die Antwort.
Heute kann ich sie besser verstehen, denn die Geschwindigkeit, in der sich die Must-have- und No-go-Tendenzen in der Mode abwechseln, ist schwindelerregend. Als Endverbraucher sind wir da ganz schön gefordert, wenn nicht sogar überfordert. Längst vorbei sind die verlässlichen Zeiten als Größen wie Yves Saint Laurent oder Coco Chanel unseren Müttern die Rocklänge noch diktierten. Damals war alles überschaubar und die Unternehmen in den Händen ihrer Macher. Das ist heute anders. Hinter den Vorhängen des Modespektakels entscheiden jetzt nicht mehr nur Designer, Visagisten und Models das Show-Bizz. Es sind die großen Imperien, die die Fäden des Modegeschehens in den Händen halten. Die Grenzen zwischen den etablierten Marken und den Nachwuchstalenten weichen jedoch zunehmend auf – das trifft auch auf die Augenoptik zu. Für junge Talente, deren Ideen kopiert werden, ist das ärgerlich. Es spricht aber gleichermaßen für ihre kreative Kraft.
Fassungsdesign aus diesen Reihen findet sich immer wieder auf unseren Brille und Mode-Seiten. Dass uns Anfragen von Augenoptikern in der Redaktion erreichen, die das mit Interesse verfolgen, freut uns sehr. Und es zeigt, dass in wettbewerbsverschärften Zeiten Kreativität und frische Ideen gefragt sind. In diesem Sinne viel Spaß und Inspiration auf den folgenden Seiten.
Viola Losemann
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