Von der Idee bis zur Präsentation

Bei der Entwicklung eines neuen Produkts führen viele Wege ans Ziel: Manchmal geben neue technische Möglichkeiten wertvolle Impulse. In anderen Fällen bringt die Marktforschung klare Wünsche der Kunden ans Licht, die dann gezielt umgesetzt werden. Oder es ist dem Ehrgeiz eines Unternehmens zu verdanken, das einem bereits vorhandenen Produkt mit innovativen Ideen neues Leben einhauchen möchte – wie im Fall der powerlux von Eschenbach Optik.

Alles begann mit dem Wunsch, eine bisherige Produktlinie einmal völlig anders umzusetzen. So konnten sich die Entwickler im Hause Eschenbach von Beginn an von alten Vorstellungen lösen und einen neuen Ansatz suchen – natürlich innerhalb der Vorgaben zu Kundennutzen, Verkaufspreis, Jahresmengen und Werkzeugkosten. Nicht zu vergessen die Herausforderung, dass die powerlux international vertrieben werden sollte und damit den Ansprüchen der Kunden auf der ganzen Welt gerecht werden mussten. Gerade im Bereich der Sehhilfen sind die Unterschiede hinsichtlich der Produkt-Philosophie zwischen Europa, Amerika und Japan enorm.

Nach dem Produktbriefing begannen die Entwickler, verschiedene Möglichkeiten auszuprobieren, und erstellten einen ersten Produktdummy, der mit den Produktmanagern, dem Vertrieb und den Konstrukteuren besprochen wurde. Denn erst, wenn eine dieser ersten Produktideen überzeugt, kann schließlich an der Detail-Entwicklung weiter gearbeitet werden.

Bei der powerlux war es eine einfache wie geniale Idee, die sich schließlich durchsetzte: Die Entwickler ließen sich von der Form der bewährten Computermaus inspirieren und adaptierten die Form so, dass die neue Leuchtlupe sich leicht und intuitiv bedienen ließ. Designstudien und Tests zeigten schnell, dass das Entwicklungsteam auf dem richtigen Weg war, siehe Abbildung 1.

Nun konnte man sich der konkreten Umsetzung widmen: Die ersten groben Kosten wurden ermittelt, die Handhabung geplant, Linsentechnologie und Beleuchtung entwickelt. Nachdem dann ein Lastenheft für die Konstruktion erstellt worden war, wurde der Designer beauftragt, das Konzept gestalterisch umzusetzen, siehe Abbildung 2.

Wenig später präsentiert er verschiedene Entwürfe, die im Team diskutiert und auf ihre Machbarkeit hin überprüft wurden.

Als das Design nach ausführlichen Befragungen von Testpersonen verabschiedet war, übernahmen die Konstrukteure die weitere Arbeit und setzten die Ideen im CAD um, siehe Abbildung 3.

Schnell nahm das Produkt konkrete Formen an, sodass am Ende der Konstruktion fest definiert werden konnte, aus wie vielen Teilen das Endprodukt bestehen, wie hoch die Werkzeugkosten sein und wie hoch der Abgabepreis des Endprodukts veranschlagt werden würde.

Nachdem alle Kosten freigegeben waren, wurden die Werkzeuge in Auftrag gegeben und nach ca. 4 Monaten konnte man das fertige Produkt in Händen halten, siehe Abbildung 4.

In der Zwischenzeit wurden Zubehörteile beschafft und die Vermarktung des Produktes entwickelt. Die Präsentation vor den Außendienst-Kollegen musste erstellt, der Produktnutzen definiert und kommunikativ umgesetzt werden. Alle Entstehungsschritte – von der Entwicklung über Konstruktion und Werkzeugbau bis hin zu Produktion und Marketing – erfolgten im 1996 erbauten Technologiezentrum im Nürnberger Stadtteil Ziegelstein. Ganz bewusst schuf Eschenbach Optik damit erneut ein Qualitätsprodukt „Made in Germany“.

Der neue Ansatz kam an – und nicht nur bei den Kunden. Die Leuchtlupe powerlux überzeugte auch die Fachwelt, als sie sowohl den iF product design award als auch den red dot Award für besondere Designqualität und ergonomische Handhabung erhielt.

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