Die Zeit rennt und die Neueinrichtung, die man „gefühlt“ doch eben erst gemacht hat, ist schon wieder zehn Jahre alt. Aber was gibt es denn da schon zu tun? – Jede Menge!
Möblierung
Die Möblierung ist für den Kunden wohl das Augenfälligste, noch vor dem Produkt „Brille“. Sie ist entscheidend für den ersten Eindruck und die Antwort auf die Frage „Bin ich hier gut aufgehoben?“. Wer Brillenmode verkaufen will, muss sie auch entsprechend präsentieren.
Oft lassen sich schon mit wenig Aufwand Teilbereiche hervorheben und die Einrichtung muss nicht gleich komplett ersetzt werden. Möglicherweise bringen schon neue Beratungsplätze und flotte Designerstühle den gewünschten frischen Wind in Ihr Fachgeschäft.
Besonders wichtig ist es, dem Kunden durch bewusst gewählte Farben, Materialien und Oberflächenqualitäten Aha-Effekte zu bieten. Fotos mit entsprechenden Darstellungen helfen den Verkaufsraum zu emotionalisieren und Begehrlichkeiten beim Kunden zu wecken.
Zeitgemäße, räumliche Erlebnisse müssen geschaffen werden, um die Kundenbindung langfristig aufrecht zu erhalten.
Beleuchtung
In den letzten Jahren hat sich gerade in der Shop-Beleuchtung viel getan. Die technischen Innovationen haben zu verbesserten Leuchtmitteln geführt die bei gleicher Lichtleistung wesentlich weniger Energie verbrauchen. Die LED-Leuchten wurden konsequent weiterentwickelt und bieten sich als Alternative zu den konventionellen Niedervolt-Halogenstrahlern an. Das gilt besonders für die NV-Halogenstrahler mit Leistungen von 20 und 35 Watt, wie sie oft in Vitrinen oder Baldachinen eingesetzt worden sind. Hier lassen sich durch einen Austausch Einsparungen von ca 75% der Energiekosten erzielen.
Aber auch Halogen-Metalldampflampen wurden verbessert: Vielerorts findet man in den Fachgeschäfen noch Leuchtmittel mit Quarzbrenner (HQI). Diese sollten schnellstmöglich gegen HCI mit keramischen Brenner ausgetauscht werden, deren Lebensdauer (bis zu 12000 Stunden), Farbwiedergabe und Wirtschaftlichkeit deutlich gesteigert wurden.
Manche Hersteller bieten für die Kombination von Lampe und Vorschaltgerät auch eine sogenannte „Systemgarantie“ an, die über die gesetzliche Garantie hinausreicht.
Klimatisierung
Auch hier lohnt sich ein prüfender Blick: Wurden in den letzten Jahren die notwendigen Wartungen durchgeführt, Filter gereinigt, eventuell fehlende Kühlflüssigkeit ersetzt? Wenn ja, prima, wenn nein, dann wird es aber Zeit!
Es sollte auch überprüft werden ob es nicht wirtschaftlicher ist, die Anlage gegen eine neue auszutauschen, vielleicht sogar gegen eine mit Wärmepumpe, die es in der Übergangszeit ermöglicht an kalten Tagen zu heizen.
Die Wärmepumpe entzieht der Außenluft Wärme und gibt diese an den Innenraum weiter, eine effiziente Lösung also.
Wie sieht es im Sommer aus? Reagiert die Anlage sanft auf plötzliche Temperaturänderungen oder ist sie zu träge? Schafft sie noch die gewünschte Kühlung, ist sie dabei auch leise oder dröhnt sie vor sich hin?
Zu laute Anlagen stören den Geschäftsbetrieb und haben in einem modernen Laden nichts zu suchen.
Boden – Decke
Der Bodenbelag muss viel einstecken und das ist im Laufe der Jahre auch nicht zu übersehen. Die Erneuerung aber ist kein Hexenwerk und kann oft unabhängig von den anderen Renovierungsarbeiten durchgeführt werden. Doch hier ist eine genaue Planung gefragt: Eine Schmutzfangzone im Eingangsbereich ist unerläßlich und Laufzonen sollten als solche auch erkennbar sein. Ein Materialwechsel zwischen unterschiedlichen Funktionsbereichen hilft dem Kunden sich zu orientieren und wenn diese Führung durch die Gestaltung der Decke mit Baldachinen und entsprechender Beleuchtung noch verstärkt wird – umso besser!
Wie man sieht, ist nichts so gut, dass man es nicht noch verbessern könnte.
BarbaraHeinkelmann
Ralf Russow
Dipl.Ingenieure für Innenarchitektur FH
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