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Mit Licht Atmosphäre schaffen

Möbel und Raum
Mit Licht Atmosphäre schaffen

In einer Zeit, in der der Mensch mit Reizen überflutet wird und die Vielfalt der Auswahl die Entscheidung nicht leicht macht, ist es wichtig, dem Kunden ein Gefühl von Sachkenntnis und Aufgeräumtheit zu vermitteln. Die Erlebniswelt, die in aller Munde ist, wenn es um Ladengestaltung geht, darf nicht zu einer Art Actionfilm für das Empfinden beim Betreten des Ladens werden. Erlebniswelt darf nicht mit Fülle und Vielfalt verwechselt werden.

Eine klare Strukturierung des Raumes regt den Interessierten an, seine Wahrnehmung auf die einzelnen Stücke zu konzentrieren und erlaubt es der Brille, ihre eigene Qualität und ihr spezielles Design zu entfalten. Hierin liegt das eigentliche Ziel. Beim Kunden soll genau an dieser Stelle sozusagen der Funke überspringen.

Die Gefahr ist jedoch groß, über Purismus und dogmatische Strenge eine Hemmschwelle aufzubauen und den Betrachter zu überfordern. Über Elemente im Raum, die spielerisch und veränderbar eingesetzt werden können ist hier ein Gegenpol unbedingt notwendig.
Lichtplanung
Dies ist zum einen die Lichtplanung: Entscheidend ist, dass Licht inszeniert wird. Es darf nicht flächendeckend eine Luxzahl berechnet werden, die dann dem ganzen Ladenbereich „übergestülpt“ wird. Man muss sich an jeder Stelle des Raumes die Frage stellen, welche Lichtwirkung hier nicht rechnerisch sondern emotional erreicht werden soll. Gerade im Moment, wo Möbel und Bodenbeläge eher wieder dunkler gewählt werden, ist es wichtig, diesem Dunkel seine Atmosphäre zu lassen. Natürlich nicht zu Ungunsten der Brille.
So werden die Brillenfassungen bei der Firma „Die Brille“ und deren Inhaber, die Brüder Amann in Schlüsselfeld, durch Strahler in Szene gesetzt. In den Sitz- und Beratungsbereichen schaffen große „Lichtkissen“, so der Arbeitsbegriff bei der Ladenbaufirma Möbel und Raum, Atmosphäre, die sich in die Architektur des Raumes eingliedern und über indirektes Licht den Raum sanft ausleuchten.
Die Innenarchitektin Andrea Fritz hatte sofort bei der Erstbegehung des Raumes die Idee für „Die Brille“. Die zuvor mit einer abgehängten Decke kaschierten Unterzüge unter der Decke, die sich wie ein Raster quer verlaufend durch den sonst langgezogenen Raum erstrecken, wurden freigelegt. In diesen so sichtbar gewordenen Deckenfeldern sind nun ca. 3x3m große „Käfige“ aufgehängt, die mit einem abnehmbaren Gewebe bespannt sind, das das Licht gleichmäßig verteilt und den Raum fast mit einer Art Tageslichtatmosphäre durchzieht.
Mit Farben spielen
Auch die Farbe ist hier ein veränderbares „Modul“: Über die farbig angelegte Kopfwand am Ende des langen Raumes kommt Atmosphäre und Zeitgeist ins Spiel. Die bemalten Flächen sind spielerisch und dem Trend entsprechend austauschbar. So lässt sich die Ausstrahlung eines Ladenraumes ohne großen Aufwand verändern. Moden können hier ohne großes Risiko und in kürzeren Zeitabschnitten mitvollzogen werden.
Der hintere Unterzug und die an ihn angebundene Trennwand zur Refraktion sind in einem frischen Grüngelb angelegt worden. Geschickt ist hier nochmals das Firmenlogo auf einer mattierten Scheibe angebracht und hinterleuchtet. Es ist ein Blickfang bis in die hintere Tiefe des Raumes entstanden. Dezent, aber wirkungsvoll, taucht hier der Firmenname auf.
Und wo sonst, wenn nicht bei den Kinderbrillenfassungen ist diese Farbigkeit fortgesetzt. Hier ist ein kleiner Bereich zusammen mit zwei kleinen Stühlchen als Fortsetzung des Unterzugbalkens bemalt. Wenig verspielt aber anheimelnd für die Kleinen. Und schließlich spielt die offene Produktpräsentation eine große Rolle dafür, wie der Laden, und damit natürlich auch der Optiker beim Kunden ankommen. Im Gespräch mit den Inhabern Amann und Andrea Fritz von Möbel und Raum, der Ladenbaufirma, kommt folgender Konsens auf:„…Dinge werden erst inter-essant, wenn man sie sinnlich erfassen kann. Das bezieht sich natürlich auf die Brille selbst. Anfassen, spielen, probieren. Wir wollen, dass der Kunde hier nicht sofort eine Kaufverpflichtung empfindet. Aber wenn man das Anfassen zulässt, wird diese Art von Interaktion schnell auch zur Kommunikation. Wichtige Fragen, die im Endeffekt zu diesem guten Ergebnis geführt haben, waren hierbei auch: Versteht der Kunde die Atmosphäre, die erzeugt werden soll? Kann ich ihn in deren Bann ziehen? Pflege ich konsequent die Klarheit, die Sachkenntnis, die Aufgeräumtheit, die Inszenierung? Treffe ich den Nerv der Zeit? Die Schwierigkeit liegt darin, dass es die kleinen Dinge im Leben sind, die kleinen, unscheinbaren „Erlebnisse“, die tiefgreifend sind. Und an diesen muss sowohl der Ladeninhaber als auch die Planerin arbeiten. www.moebelundraum.de
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