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Günstig, ohne billig zu wirken

Top Optik, Weilheim
Günstig, ohne billig zu wirken

Im kleinen Städtchen Weilheim am Fuße der Schwäbischen Alb ist des Augenoptikers Welt noch in Ordnung. Der Ort ist klein genug, um große Anbieter fernzuhalten, und er ist groß genug, um als traditioneller Augenoptiker für praktisch jeden Kunden ein passendes Angebot zu haben. Das Ehepaar Otto macht mit zwei grundverschiedenen Geschäften vor, wie das funktioniert. Und Andrea Fritz von Möbel + Raum hat beide Geschäfte gestaltet und damit ihre Vielseitigkeit unter Beweis gestellt.

Bereits im letzten Jahr haben wir das Geschäft von Siegbert Otto vorgestellt: Neues Gebäude, innen alles edel, neueste Technik, Augenoptik auf höchstem Niveau und in jeder Beziehung.

Seine Frau Sibylle betreibt bereits seit 20 Jahren ebenfalls in Weilheim ein deutlich kleineres und anders ausgerichtetes Fachgeschäft. Ende Januar ist sie damit umgezogen in eine noch bessere Lage und das ehemalige Geschäft Ihres Mannes.
Im Gegensatz zu ihm, der den klassischen, geradlinigen, zeitlosen Laden wollte, der bis ins letzte Detail durchgeplante, teuer gebaute Möbel beinhaltet, der nichts dem Zufall überlässt, der in keinem Fall „lässig daherkommen“ darf, hat Frau Otto den Weg des etwas kurzlebigeren, improvisierteren, mit ihren alten Bestandsmöbeln kombinierten Einrichtungsstiles eingeschlagen. So entstand mit überschaubarem Budget ein schicker, junger Laden, der durch eine intelligente Konzeption auch bei Ein-Frau-Besatzung betrieben werden kann. „Top Optik ist ein preisorientierter Tradi für Kunden, die gute und persönliche Beratung zu günstigen Preisen suchen“, sagt Sibylle Otto und Ehemann Siegbert nickt.
Zur Einrichtung
Der Bodenbelag ist ein betonartiger, hoch belastbarer Spachtelbelag, den es in sehr unterschiedlichen Arten und Preislagen gibt und der farblich angepasst werden kann. Er unterstreicht natürlich einen edlen Usedlook, das ist wie bei den abgerissenen 300- Euro-Jeans. Und es kommt die Frage auf, warum das überhaupt gerade so angesagt ist, das nicht Perfekte, Schondagewesene, Gebrauchte, vielleicht gar nicht so vordergründig Zweckmäßige. Hier ist das „Geschichtenerzählen“. So ein Belag hat Patina, ist nicht neu und neutral …. Wie viele Menschen sind da schon darüber gelaufen? Was sind das für vermeintliche Flecken? Wurde hier etwas verschüttet, gearbeitet? …. Wie alt ist der schon?
Die Theke ist eine Reminiszenz an die 50er-Jahre. Konische Holzleisten aus Rüster, einem orangeroten Massivholz, beleben Ihre Front. Dahinter verbirgt sich übrigens das einfache Kastenmöbel aus Frau Ottos früherem Ladengeschäft. Hier wurde also nur neu verkleidet und dies dann mit einer Wandverkleidung vervollständigt, auf der das Logo plastisch hervortritt.
Auch die Teppiche sind Storyteller. Von der Optik her orientalische, modern interpretiert. Es gibt inzwischen Hersteller, die ganz viel Energie darauf verwenden, ihre neuen Gewebe mit Säuren und Bürsten so zu malträtieren, dass sie möglichst alt aussehen. Und der warme Gelbton gibt der ganzen Einrichtung die nötige Gemütlichkeit … nicht modisch, sondern eigenständig.
Von Möbel und Raum individuell entwickelte Brillenpräsenter geben diesem Geschäft den besonderen Schliff. Auch hier spürt man Eigenständigkeit. Das sieht nicht aus wie beim durchgestylten Edeloptiker. Da ist roher Stahl, mit einer sehr lebendigen Oberfläche, da sind bewegliche Brillentableaus, die jede einzelne Brille „bewerten“, und somit wertvoll machen. Da ist ein klug durchdachtes Haltesystem, das die Tableaus drehbar macht, und man kann sie somit immer ins Licht drehen.
Der Refraktionsraum ist mit einer Glaswand in den Raum gestellt, wodurch man auch bei kleinstmöglicher Besetzung im Geschäft den Überblick behält. Durch eine senkrecht gestreifte Mattierung hat der Kunde immer genügend Diskretionsgefühl und die Lamellen der Holzwand finden auf dem Glas ihr modernes Pendant.
Sibylle Otto ist begeistert von ihrem neuen Geschäft. Die Zusammenarbeit mit Andrea Fritz sei „hervorragend“ gewesen. Die baulich bedingten Schwierigkeiten habe sie gut gemeistert, meint die Augenoptikerin. „Natürlich war es von Vorteil, dass Frau Fritz schon das Geschäft ,eines Mannes gestaltet hatte. Wir kannten uns eben schon“, sagt Sybille Otto, die mit ihrem Mann während eines Messebesuchs in München auf die Odenwälder Ladenbauspezialisten aufmerksam geworden war.
Fazit: Alles sind happy. Die Ottos, die Ladenbauer und vor allem die Weilheimer und deren Nachbarn. Sie haben binnen eines Jahres zwei tolle, neue Geschäfte mit bewährten und vertrauten Betreibern direkt vor ihrer Haustür bekommen.
Theo Mahr
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