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Der Laden unterhält sich mit den Kunden

Ladenbau
Der Laden unterhält sich mit den Kunden

„Man muss nicht alle acht oder zehn Jahre seinen kompletten Laden umbauen – warum denn?“ Henning Tartsch bietet mit seiner artmix GmbH aus Konstanz am Bodensee Ladenbau auf vielfältige Art. Neben den üblichen Um- und Ausbauten ist seit fünf Jahren auch das Programm „pimp my shop“ im Angebot. Tartsch hat uns für die Leserinnen und Leser in sein Unternehmen blicken lassen.

Autor | Theo Mahr

„Angefangen hat alles ganz anders“, erzählt der gebürtige Franke, der 1988 der Liebe wegen nach Konstanz kam und bis heute blieb. Tartsch erlernte nach seiner Schulzeit zunächst bei dem renommierten Nürnberger Künstler Günter Schmidt-Klör den Beruf des Grafikers. „Vor allen Dingen hat er mir das freie Denken beigebracht“, sagt Tartsch. Nach der Ausbildung wechselte er in seinem erlernten Beruf in die Industrie, merkte aber sehr schnell, dass dieses Umfeld für ihn nicht ideal war. „Also habe ich mich mit einem Grafikbüro in Nürnberg selbstständig gemacht.“ Kurze Zeit später lernte er seine Frau kennen und lieben. Er zog mit ihr in deren Heimat nach Konstanz. „Und das, wo doch so ein Franke nur sehr ungern die Heimatscholle verlässt“, erzählt der 55jährige lachend. Es habe Jahre gedauert, bis er das Heimweh überwunden hatte, räumt er ein. Aber, so weiß er heute, „hier ist es ja nun wirklich auch schön“.
Tartsch suchte eine Branche mit Grafikbedarf und fand sie mit der Augenoptik. Ein erstes Briefmailing an rund 20 Augenoptiker genügte, um die ersten Kunden zu gewinnen. Ihnen konnte der Grafiker neue Werbung, Logos etc. erstellen. Eines Tages kam dann ein Augenoptiker zu ihm und meinte: „Ihre Werbung ist toll, aber die passt nicht zu meinem Laden“. Optiker Pötter aus Ravensburg beauftragte schließlich Tartsch mit einem Entwurf für sein Geschäft, obwohl dieser ihm nachdrücklich versicherte von Ladenbau und dergleichen mal gar keine Ahnung zu haben.
Pötter ließ sich nicht abwimmeln, Tartsch machte sich ans Werk und baute für den Augenoptiker ein komplettes Modell samt Fassade, samt jeder Lampe. Eine Batterie sorgte für das Licht im Modell, es kam der Tag der Präsentation, Tartsch knipste den Schalter an – und Familie Pötter war begeistert. Sie erteilten dem Grafiker den Auftrag. „Aus heutiger Sicht war das ein totales Chaos“, sagt Tartsch und lacht. „Ich hatte ja wirklich keine Ahnung von Ladenbau.“ Immerhin hatte er jedes Detail in einem Grafikprogramm erstellt, das wiederum die für die Handwerker notwendigen Daten lieferte. Der in Sachen Bauleitung völlig unerfahrene Franke ging das Projekt an, zog es durch, und vier Wochen nach der Eröffnung in Ravensburg rief ein weiterer Augenoptiker an und bat um einen neuen Laden. „Also habe ich artmix gegründet, schon bald die mir zuvor zuarbeitende Schreinerei übernommen und Architekten eingestellt.“
„Ladenbau ist immer einzigartig“
Schnell wurde auch deutlich, dass Tartsch anders als mancher Architekt an die Aufgabe heranging. Das ist noch heute so. „Ladenbau ist einzigartig – immer. Jeder Kunde hat ein eigenes Ziel in einem eigenen Umfeld. Und wir müssen den Raum dafür schaffen, dass jeder Kunde seine Ziele erreicht.“ Damit das gelingt, nimmt Tartsch seine Kunden genau unter die Lupe. Bevor es losgeht, klären Augenoptiker und Planer viele Fragen: Wer seid Ihr eigentlich? Wofür steht Ihr?. „Viele haben das noch nie gemacht“, wundert sich Tartsch. Anschließend gibt es einen Entwurf mit einer detaillierten Dokumentation, die der Kunde nur dann zahlt, wenn er artmix nicht den Auftrag erteilt. Bis auf einen einzigen Fall ist der Firmeninhaber auf diese Art immer gut und fair gefahren. „Wir sind sicher nicht die Billigsten, aber wir halten Vereinbarungen ein. Und: Wir verwenden und verbauen gute Qualität, die eben hält.“
Und dann kommt der Grafiker mit heute enormen Ladenbaukenntnissen auf sein jüngstes Angebot. Man müsse als Augenoptiker eben nicht alle paar Jahre seinen Laden erneuern. „Punktuelle Veränderungen sind möglich und sinnvoll“. Und für etwas kleinere Budgets hat Tartsch „pimp my shop“ entwickelt. Dabei schaut der Planer genau, was in einem Geschäft noch gut wiederverwendet werden kann. „Da entstehen erstaunliche Projekte!“ Eine schlichte Billig-nummer ist das freilich auch nicht. Der Planungsaufwand ist nicht geringer, aber oftmals fallen bestimmte Gewerke einfach aus den Kosten raus. Um die kümmern sich bei artmix immer Handwerker vor Ort, die das Vertrauen des Architektenteams genießen.
Kommunikation bis ins Detail
Da bei artmix neben den Architekten auch Grafiker arbeiten und Tartsch bis heute Grafiker geblieben ist, geht die Leistung des Unternehmens einen wesentlichen Schritt weiter. Neben dem Geschäft kümmert sich das artmix-Team, wenn gewünscht, um die gesamte Kommunikation. Darum, dass die Werbung eben wirklich zum Geschäft und dessen Inhaber passt. So gibt es aus Konstanz beispielsweise auch die gestaltete Internetseite, das passende Briefpapier oder die nächste Werbekampagne für den Augenoptiker – alles aus einem Guss.
Das alles führt zu einem „Ordner voller Dankesbriefe“, über den sich der Chef riesig freut. „Es ist doch nicht alltäglich, dass Kunden solche Briefe schreiben, oder? Ich bin zufrieden und stolz auf das, was wir leisten.“
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