Bügelwechselsysteme sind in der Branche mittlerweile fester Bestandteil des Warenangebots. Nach der erfolgreichen Markteinführung eines Anbieters fanden sich viele Nachahmer, die die unterschiedlichsten Systeme auf den Markt gebracht haben. Der bayrische Fassungsanbieter IMAGO geht jetzt einen ganz anderen Weg: Der Kollektion „Colorline“ liegt die Idee zugrunde, dass die komplette Fassung und nicht nur die Bügel gewechselt werden. Möglich wird das durch das Fassungsmaterial: TR 90. Damit kann jeder die Gläser aus- und in eine andere Fassung der gleichen Form einbauen.
Marco Finster, einer von zwei Geschäftsführern bei Imago, arbeitete vor vielen Jahren beim dänischen Designerlabel ProDesign, die schon damals mit Wechselsystemen experimentierten. Die Idee ließ ihn nie wieder so richtig los, doch die Bügelwechselsysteme alleine überzeugten ihn nicht. „Verbraucher würden schon mal bunte Brillen tragen, aber eben nicht jeden Tag, sondern nur zu bestimmten Anlässen oder eben dem Outfit entsprechend“, erklärt Finster.
Colorline setzt genau an diesem Punkt an. Insgesamt gibt es sechs Formen in jeweils neun Farben, drei davon ein bisschen flippiger. Augenoptiker sollten die Brille auch nur im Dreier-Set verkaufen. So können die Kunden eine „Normale“ in havanna oder schwarz tragen, aber auch eine rote oder weiße dazubekommen. Der Look ist für die Brillenträger jedesmal ein anderer.
Die Formen der Colorline-Brillen sind sorgfältig gewählt. Die Rahmen sind etwas dünner, da sich der Trend insgesamt von den ganz fetten Brillen doch zu etwas feineren Linien zurückentwickelt. Das Material TR 90 ist, wie eingangs erwähnt, flexibel und stabil zugleich. Der Gläserwechsel ist dadurch kinderleicht. Rein optisch funktioniert der Wechsel bei nahezu jeder Form – die Kunden können die Gläser nicht falsch einsetzen. Nur kreisrunde Brillen wird’s logischerweise nicht geben. Imago liefert den Augenoptikern mit Colorline eine weitere Idee, mit der sie die Frequenz in ihren Geschäften steigern können.
Theo Mahr
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