Auf der Silmo zeigte sie die teuerste Brille der Welt. Eine Goldfassung, über und über mit Brillanten besetzt. Jede Frau wollte sie gern einmal aufsetzen, auf Dauer tragen wohl kaum. Das Leben mit einer solchen Fassung wird zu teuer – wenn man allein bedenkt, was ein Bodyguard kostet. Aber die Firma stellt auch Fassungen her, die genauso gern getragen werden. Bezahlbare. Aus Gold, Horn und Holz. Die Vollholz-Fassung ‚Moon’ erhielt in Paris zum Beispiel den Silmo d’Or. Wir besuchten Gold & Wood in Hosingen.
Nach Hosingen zu gelangen ist gar nicht so einfach, wenn man nicht – autolos wie ich – das Glück hat, mitgenommen zu werden. Von Michael Mrowiec, dem Inhaber von Optique Exquisite, die die luxemburgische Firma vertritt. Seinen Namen sollten Sie sich merken, wenn Sie mit Gold & Wood zu tun haben möchten. Hosingen liegt jeweils eine halbe Autostunde von Luxemburg oder von Daun entfernt. Suchen sie es sich aus. Auf jeden Fall ist es plattes Land. Unspektakulär das Gebäude, umso spektakulärer die Fassungen.
Als Maurice Léonard – auch heute noch Vorstandsvorsitzender der AG – seine Firma 1995 gründete, wollte er von Anfang an etwas Besonderes herstellen. Authentizität, Raffinement, Luxus und Design in einer perfekten Qualität. Er machte keine Kompromisse.
José Noé, Sales Manager und ein bisschen auch mit der Firma verheiratet, ist rechte Hand des Firmenchefs. Er bringt seine internationalen Management-Erfahrungen ins Spiel und ist verantwortlich für die Abläufe innerhalb und außerhalb der Firma, soweit sie Gold & Wood betreffen. Alle haben Respekt vor ihm. Sein Wort ist absolut das letzte Wort.
Bekannt ist Gold & Wood heute nicht nur für seine Goldbrillen in trag- und bezahlbarer Form, die von Juwelieren gefertigt werden. Auch die Holzverarbeitung sucht noch ihresgleichen. Eingesetzt werden ausschließlich Edelhölzer aus zugelassener und kontrollierter Forstwirtschaft. Ebenholz, Bubinga, Tanganika, Bolivar, Rosenholz. Namen, die man erst mal nachschlagen muss. Das Holz wird in milimeterdünnen Platten angeliefert, teilweise eingefärbt. In Hosingen wird das Holz laminiert, teilweise zusammen mit Büffelhorn. Gefertigt werden Fassungen oder auch ‚nur’ Bügel. 2005 gelang es Gold & Wood, das Verfahren für Holz und Horn weiter zu entwickeln, was zu einer entscheidenden Qualitätsverbesserung und gleichzeitig zu einem neuen Verbundmaterial führte. Das Büffelhorn stammt von Zuchttieren aus Afrika und Südamerika. Die Farbgebung ist einmalig und sehr selten gleichmäßig, so dass jeder Bügel und jede Fassung zu einem Unikat wird.
Wichtigster Part bei der Herstellung ist immer das Polieren. Nach dem Kleben, Formen, Versiegeln, Glätten und erneutem Versiegeln wird poliert, poliert, poliert. Erst dann kommt die Struktur und Maserung des Holzes und des Horns richtig zur Geltung, ergibt es den satten matten Glanz. Geduld und nochmals Geduld und die handwerkliche Kunst jedes Mitarbeiters ist die Grundlage einer jeden Fassung. „Das Know how der Firma ist den Mitbewerbern weit voraus“, sagt Michael Mrowiec. Inzwischen werden nicht nur Intarsien gefertigt, eingravierte Dekore angeboten, sondern auch Edelsteine oder Strass eingesetzt.
Bestens informiert und ansprechbar ist Michael Mrowiec, der – zusammen mit seinem Team – Gold & Wood seit Jahren repräsentiert. Vielleicht haben Sie ihn auf der Silmo kennen gelernt. Fragen Sie ihn, wenn Sie mehr über Gold & Wood, die Fassungen, Lieferzeiten oder was auch immer wissen möchten. Und genauso wie die Luxemburger Fassungen ist auch er spektakulär. Er spricht neben Deutsch fließend Englisch, Französisch und Polnisch. Testen Sie ihn.
Ulla Schmidt
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