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Puristisch

Reiner Tiirmaa/Eye de Luxe
Puristisch

Er entwirft Fassungen, seine Arbeiten kennen Sie schon lange. Er war zehn Jahre lang das T bei TLH, designte dann für Kurt Bachmann/Schweiz und arbeitet heute mit Denis Werner von Eye de Luxe zusammen. Er ist Reiner Tiirmaa.

Als erstes kam die Augenoptiker-Lehre, dann machte er seinen Meister und kann sich heute mit Fug und Recht staatlich geprüfter Augenoptiker und Augenoptiker-Meister nennen. Aber damit nicht genug sattelte er einige Semester Design darauf, beteiligte sich erfolgreich an Designwettbewerben an den Fachhochschulen. Er weiß, wovon er redet, er weiß, was er tut. „Den Augenoptikerberuf liebe ich seit Anbeginn und daraus hat sich alles entwickelt“, sagt Reiner Tiirmaa, der lieber über seine Arbeiten als über sich selbst spricht. „Handwerklich war ich schon immer in der Lage, knifflige Arbeiten und Tüfteleien auszuführen. Und dann spielte das Design immer eine große Rolle. Ich konnte selbst gestalten, war nicht von Kollektionen abhängig, die vorgelegt wurden.“

1991 begann die Zeit mit TLH, die nach zehn erfolgreichen Jahren zu Ende ging. Acht Jahre arbeitete er für Kurt Bachmann. Kurze Zeit nach Beendigung dieses Vertragsverhältnisses kam der Kontakt mit Denis Werner von Eye de Luxe zustande. „Ich wollte neben den schon vorhandenen hochwertigen Kollektionen gern eine eigene Kollektion anbieten. Eine klassische, schlichte, puristische, die sich auf das Wesentliche reduziert“, erklärt Denis Werner. „Aber man sollte sofort die Wertigkeit der Fassung spüren, wenn man sie in die Hand nimmt. Sie sollte eine ganz andere Aussage haben als unsere anderen Kollektionen, die alle ein wenig verspielt sind. Wir wollten nicht die Brille neu erfinden, sondern einfach auf das Wesentliche zurückkommen. Eine tragbare, schöne Form aus Titan.“
Das waren die Vorgaben für den Designer. Reiner Tiirmaa schaffte eine Fassung, die den Vorgaben exakt entspricht. „Man fühlt sofort die Wertigkeit des Titans. Die Fassung ist schlicht, aber höllisch kompliziert in der Fertigung, vom Werkzeug her. Herkömmliche Materialien, die in Blechen verwendet werden, können einfach geknickt und gebogen werden. Das geht bei dieser Fassung nicht. Hier wurde mit CNC im geraden Zustand ein Radius eingefräst, dann ein Doppelprägewerkzeug gefertigt. Das vordere Teil ist so aufwendig, dass man drei Prägewerkzeuge benutzen muss. Ziemlich schwierig. Zwischen den Prägegängen wird alles von Hand verschliffen und auf Finish gebracht. Ich hatte es mir auch etwas leichter vorgestellt, aber mein Ehrgeiz ließ das nicht zu, auch wenn ich weiß, was schleifen, schleifen, schleifen heißt. Aber hier mussten alle Komponenten zusammen passen“, erklärt Reiner Tiirmaa seine Arbeit. „Es hat etwas gedauert, bis die Werkzeugsätze passten. Ich stand der Fertigung ordentlich auf den Schlappen.“
„Das erklärt, warum eine in der Anmutung so schlichte Fassung hochpreisig sein muss. Aber schauen Sie einmal auf die Einzelheiten. Die Brille hat einen klassischen Bügelsteg, in alle Richtungen anpassbar. Die Pads sind geschraubt, es gibt keine Steckpads. Die Inklination stimmt von vornherein. Der Bügel bleibt anpass- und leicht kürzbar, er muss nicht ausgewechselt werden. Die ganze Fassung ist gut und einfach verglasbar. Keiner kann mehr sagen, Ihr baut immer tolle ausgefallene Fassungen, aber verglasen kann man sie nicht anständig. Hier wird kein Augenoptiker Probleme haben“, ist sich Denis Werner sicher.
Vorgestellt wird die neue Kollektion ‚pure’ auf der opti in München in der Halle C4. Verraten darf noch werden, dass etwas Neues in Arbeit ist. Reiner Tiirmaa wird bei der Linie ‚details’ besonderen Wert auf technische ‚Spielereien’ legen, auf die Details eben. Diese Linie wird – schon allein vom Material her – genauso auf- und hochwertig sein. Lassen Sie sich überraschen.
Ulla Schmidt
Fotos Frank Hermann
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