Seit Jahren machen wir Ihnen Vorschläge, wie Sie Ihr Angebot erweitern können. Wir stellen Ihnen Dinge vor, die zwar mit der Optik, nichts aber mit der Augenoptik zu tun haben. Heute wieder etwas ganz Besonderes: Handtaschen. Einzelstücke, die bei den Frauen dieser Welt den Kaufwunsch wecken und sie in Ihren Laden bringen.
Razzle-Dazzle, Pusteblume, Dark Princess oder Lockenköpfchen heißen sie. Oder Daiwabo, Geoflocken und Rotkäppchen. Und sie haben alle etwas gemeinsam. Sie sind aus Stoff, handgenäht und absolute Einzelstücke. Keine einzige gibt es ein zweites Mal. Die Stoffe waren in ihrem ursprünglichen Leben vielleicht einmal vorgesehen für einen Vorhangstoff, ein Ballkleid, einen Sesselbezug, ein Frühling-/Sommer-/Winter-Kleid oder was auch immer aus Stoff sein kann. Jetzt sind sie – neugeboren – absolute Kostbarkeiten, versehen mit den schönsten Knöpfen, Bildern, Ansteckblumen, Perlen, Schleifen oder Bordüren und selbstverständlich gefüttert. Alle ein wenig schräg, auf keinen Fall konventionell und nicht für jederfrau. Aber Sie kennen Ihre Kunden am besten, suchen auch nicht für alle die gleichen Fassungen aus. Idealerweise haben Sie schon beim Einkauf bestimmte Kunden im Sinn oder wissen, wen Sie damit in Ihr Geschäft locken wollen. So sollten Sie es auch bei den Taschen sehen. Sie erschließen sich einen vollkommen neuen Kundenkreis oder wissen schon…
Außer bei Ihnen gibt es die Taschen nur auf dem einen oder anderen Kunsthandwerkermarkt im süddeutschen Raum zu kaufen. Also wirklich nicht an jeder Ecke. Dazu sind sie zu exklusiv, wenn auch nicht vom Preis. Sie kosten zwischen 50 und 75 Euro, für ein handgenähtes Einzelstück ein Schnäppchen! Aber reich werden wollte Ursula Lorenz damit noch nie. Die ehemals ‚diplomierte Dokumentarin‘ suchte – vor dem Ende ihres Arbeitslebens und erst recht danach – ein Ventil für ihre Kreativität.
Im ehemaligen Kinderzimmer ihres Hauses (der Sohn ist schon groß und eigenständig) näht sie. Das Zimmer heißt in der Familie je nach Zustand Atelier, Werkstatt oder Saustall und quillt über von Schätzen. Alte Stoffe, neue Stoffe, Bänder, Knöpfe, all das, was sein Leben als oder an einer Tasche beschließen soll, wird hier verwahrt und gehortet. Längst reicht der Platz nicht mehr. Der Gatte meint liebevoll ironisch, seine Frau fülle jedes Vakuum.
Ob die Idee zur Tasche oder das Material zuerst da ist, kann Ursula Lorenz nicht eindeutig beantworten. „Manchmal bekomme ich ein Stück Stoff. Das kann ein Rest vom Raumausstatter sein oder der Taschenschnitt passt sich dann dem vorgefundenen Stoffrest an. Dann wieder spukt mir ein Mensch durch den Kopf. Egal ob Maler, Dichter oder Star – dann entsteht eine Tasche, die den Bezug dazu hat. Ich liebe hochwertige Japan- und Designerstoffe und verwende sie gern, habe aber auch schon Familientaschen mit Familienfotos angefertigt. Es ist oft ein spielerischer, freudig-grüblerischer Prozess, manchmal zeichne ich etwas auf, auch Details, manchmal spiele ich mit dem Material, bis es passt. Das Ausdenken und erste Versuche und dann wieder das Umdrehen der Tasche mit den letzten Handgriffen sind die Highlights des Prozesses.“
Jetzt liegt es allein an Ihnen, die Maggy-Baggy-Taschen (die so nach dem Spitznamen ihrer Schöpferin heißen) in Szene zu setzen und Ihren Kundinnen oder geschenkesuchenden Ehemännern mit einem Exklusivangebot eine Freude zu machen.
Wir nennen Ihnen gern die Kontakt-Email-Adresse.
Ulla Schmidt
Fotos: Frank Herrmann
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