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Gold

Gold Frames, Berlin
Gold

Gold war in allen Märchen und Mythen das Sinnbild der strahlenden Sonne. Man kann sich vorstellen, wie einladend die ersten Entdecker es finden mussten, mit diesem Material zu arbeiten. Und genauso gut kann man sich vorstellen, wie es ist, sich damit zu schmücken. Nicht nur mit Ohrringen, Ketten oder Ringen, auch mit Goldbrillen, die zudem noch eine weitere wichtige Funktion erfüllen: Man kann auch besser sehen.

In natürlichem Zustand kommt Gold mehr oder weniger in fast allen Gesteinen vor. Im Meer ebenso gut wie in Flüssen und Bächen, in Sand und sogar in Pflanzen. Die Stellen, an denen es in rentablen Mengen gewonnen werden kann, sind gezählt und über die ganze Welt verstreut.

Seine geologischen Ursprünge liegen zum Teil noch im Dunkeln, doch wird angenommen, dass es wie andere Metalle auch, aus den tiefsten Formationen der Erde stammt.
Das am häufigsten mit Gold zusammen auftretende Mineral ist – von Silber abgesehen – Quarz. Eisenkies wird öfters wegen seiner goldgelben Kristalle fälschlich für Gold gehalten.
Gold findet sich fast niemals rein, sondern gewöhnlich in wechselnden Anteilen von mindestens 10 Prozent bis zu 50 Prozent mit Silber vermischt. Sobald die natürliche Legierung 20 Prozent überschreitet, nimmt seine Farbe einen bleichen, ins Grünliche spielenden Ton an, weshalb es im Altertum für ein besonderes „weißes Gold“ oder „electrum“ genanntes Metall gehalten wurde.
Die Menschen im Altertum kannten nicht die Mittel, sein Gewicht festzustellen. Sie bemerkten aber, dass es auf sein Gewicht in Bezug auf sein Volumen ankam. Damit waren sie in der Lage, Mittel und Wege zu ersinnen, es von anderen im Sand oder Gestein enthaltenen mineralischen Bestandteilen zu trennen. Sie zerstießen die Brocken zu Pulver, das sie über einem Schafsfell mit Wasser auswuschen. Die schweren Goldpartikel sanken und wurden vom Wollfett festgehalten. Das Gold wurde dann aus dem Vlies geschüttelt. Vielleicht kommt daher die Legende vom ‚Goldenen Vlies’.
Gold wird immer in Legierungen verarbeitet, da reines Gold viel zu weich ist und nicht zu Schmuckstücken oder gar Brillen gestaltet werden kann. Heute wird 333er, 585er und 750er Gold genutzt, ganz selten 900er, da auch diese Legierung noch zu weich ist und sich stark abnutzt.
„Wir legieren unser Gold selbst“, erzählt Beatrice Gäbert von Gold Frames, der Berliner Firma für Goldbrillen. „Das muss man sich vorstellen wie beim Kuchenbacken. 1000 Teile müssen in die Schüssel. Bei 585er Gold sind genau 585 Teile Gold drin, der Rest ist Silber und Kupfer, wobei Silber immer ein wenig überwiegt. Wir legieren auf Wunsch, arbeiten aber meist mit 585er Gold. Das Gemisch kommt in einen Keramik-Schmelztiegel, wird um die 1000 Grad erhitzt und dann in eine Metall-Gussform gegossen. Im Endeffekt entsteht dann eine Goldstange, die gewalzt, geschmiedet und in Form gebracht wird.“
Eine Brille direkt gießen funktioniert nicht. Zwar hätte es die Form einer Brille – sollte man denn eine solche Metallgussform benutzen. Die Brille wäre aber porös, sie würde sofort brechen. „Außerdem“, so erzählt Beatrice Gäbert weiter, „sind wir auch eine Goldschmiede und wollen das Handwerkliche und individuell Gestaltete herausstreichen.“
Ist die ‚Goldstange’ gewalzt und geschmiedet, sieht sie letztendlich aus wie ein Draht. Dieser Draht wird in Form gebracht. „Man muss ihn auch ziehen. Das ist eine Mordsarbeit. Material vorzubereiten dauert ein Drittel der Zeit von der Fertigung der gesamten Brille.“ Und dieser Arbeitsgang dauert immerhin von der Zeichnung bis zum Endprodukt ein bis zwei Arbeitstage. Es kommt immer darauf an, wie aufwendig die Brille gestaltet wird, logisch.
Verarbeitet man Gold, sieht es gar nicht goldig aus. Eher grau und hässlich. Der Glanz kommt erst mit dem Polieren. Und das Polieren ist auch so eine Sache. Manch einer denkt, durch das Polieren nutze sich das Gold ab. Weit gefehlt. Kleinere Kratzer in einer Fassung können wegpoliert werden. Das heißt eigentlich nichts anderes als ‚verschmiert’. Das Gold verschwindet nicht, es bewegt sich nur, um es ganz einfach zu sagen. „Man kann alles reparieren, polieren, ausgleichen, anlöten“, beruhigt Steffen Kühnert, Inhaber von Gold Frames. „Und wenn dann die Brille eines Tages überhaupt nicht mehr gefällt, machen wir einen Ring daraus.“
Der Goldschmied Kühnert hat täglich mit seinen Brillen zu tun. Jeden Tag arbeiten zwei seiner Goldschmiede daran, die Bestellungen aufzuarbeiten. Er hat inzwischen eine Augenoptikerin fest eingestellt. „Die Goldschmiede können wunderschöne Brillen machen, aber die Endkontrolle sollte doch immer ein Augenoptiker übernehmen.“
Nach wie vor arbeitet die Firma nicht nur eigene Kreationen, sondern es werden Wünsche von Augenoptikern und ihren Kunden angefertigt. Dabei ist es gleichgültig, in welcher Form die Wünsche an den Goldschmied herangetragen werden. Mancher schickt eine formvollendete Zeichnung, andere ein Skribble oder auch nur Wünsche in Worten. Alles kann im Hause Gold Frames umgesetzt, mit Nasenpads aus Gold versehen und ausgeliefert werden. Testen Sie es doch einfach mal an. Wie eine Goldbrille gearbeitet wird, können sie sich inzwischen auch auf der website www.goldframesberlin.com ansehen, falls Sie auf der letzten Mido die Gelegenheit am Stand von Gold Frames nicht genutzt haben.
Ulla Schmidt
Informationen aus: Gold und Juwelen von Guido Gregorietti, Verlagsgruppe Bertelsmann
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