Bereits zum fünften Mal wurde am 16. November 2006 im „Forum des Sehens“ in Regen der mit 2500 Euro dotierte Rodenstock Glasinnovationspreis für vorbildliche Entwicklungen im Glassektor verliehen.
Dieses Jahr kürte die Jury einen eher unkonventionellen Beitrag: Der Preis ging an den ideenreichen Musiker und Glasinstrumenten-Tüftler Heinz Grobmeier für die Konstruktion eines völlig neuartigen Musikinstrumentes, dem Glasröhrenklavier.
Der stolze Musiker erläutert seine Erfindung: „Das Glasröhrenklavier bietet eine variantenreiche Spielweise. Zum einen ist das klaviertypisch dynamische Spiel möglich, zum anderen sind bis zu zehnstimmige Akkorde spielbar.“ Die Novität besteht aus einem Glasröhrenspiel und einem Tonaktivierungsmechanismus. Durch das Anschlagen mit den Klavierhämmern erhält das Instrument mit seinem sphärischen Grundtimbre eine überraschend perkussive Note. Seine neue Dimension liegt vor allem in der Mehrstimmigkeit und in der Dynamik.
Grobmeier zeigte mit seiner Gruppe „Pura Crema“ bei der Preisverleihung die flexible Bespielbarkeit des Instruments, das von allen Seiten zugänglich ist. So sind verschiedene Tonaktivierungsvarianten gleichzeitig möglich wie die drei Musiker demonstrierten: mittels der Tastatur spielen, mit einem Schlegel die Glasröhren anschlagen und mit dem Bogen die offenen Glasröhren streichen. In ihrer engagierten Präsentation brachten die Musiker das volle Spektrum des außergewöhnlichen Instruments zauberhaft zur Geltung.
Überreicht wurde der Preis in Regen von Landrat Heinz Wölfl, dem Vorsitzenden des Fördervereins Glas – gemeinsam mit Randolf Rodenstock, dem Stifter des Preises und Vorsitzenden des Rodenstock-Aufsichtsrates.
Bei der diesjährigen Preisverleihung wurde die Freude am Umgang mit dem Material Glas betont und so war es naheliegend, dass das Glasröhrenklavier als hervorragender Sympathieträger für den faszinierenden Werkstoff Glas gewürdigt wurde.
Der Preis, der primär zum Experimentieren und Forschen im Zusammenhang mit Glas anregen will, um ihn in seiner Bedeutung zu stärken, bot dem Publikum bei der Preisverleihung dieses Jahr viel Innovation in unterhaltsamer und einprägsamer Form.
Informationen unter www. rodenstock.de
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