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Über den Tellerrand

R+H-Wissenschaftspreis
Über den Tellerrand

Der Bamberger Glashersteller vergibt seit 1990 den Wissenschaftspreis an Studenten aus der Augenoptik für deren besondere Diplomarbeiten. „Immer wieder wählt die Fachjury gerne Beiträge, die über den rein augenoptischen Tellerrand hinausblicken“, wie es R+H-Geschäftsführer Ralf Thiehofe formulierte. So auch 2007: Den R+H-Wissenschaftspreis erhält Doreen Wagner von der FH Jena. Sie verglich die Verträglichkeit und Wirkung von zwei- und dreidimensionalen Displays.

Insgesamt 57 Probanden zwischen 16 und 72 Jahren gewann die 28-Jährige Brandenburgerin für ihre Studie. Die älteren Probanden „köderte“ sie bei Besuchen im Seniorentreff mit Kaffee und Kuchen, wie sie beim Gespräch in Bamberg schmunzelnd erzählt. Ansonsten fand sie ihre Testpersonen im privaten und beruflichen Umfeld.

Auf die Idee für die Diplomarbeit kam die Studentin durch den Schlagzeuger der Band, in der die leidenschaftliche Sängerin Mitglied ist. Der arbeitete in einem Unternehmen, das die in Deutschland noch selten genutzten 3-D-Displays herstellt. Der Hersteller wollte die Verträglichkeit und die Wirkung von zwei- und dreidimensionalen Displays verglichen haben, was Doreen Wagner in der Folge mit hohem Einsatz und hoher Qualität umsetzte. „Die Studie hält in allen Belangen wissenschaftlichem Anspruch stand“, sagte Prof. Wolfgang Sickenberger, der Hochschulbetreuer der Diplomandin, im Rahmen des Expertengesprächs.
In seinem Empfehlungsschreiben zur Vergabe des Preises an Doreen Wagner schreibt Sickenberger: „Der Schwierigkeitsgrad der Arbeit wird mit sehr hoch eingeschätzt. Zur Ausarbeitung der Studien kamen Kenntnisse auf den Gebieten der Optometrie, Physiologischen Optik, Elektrotechnik, Messtechnik, Marketing und wissenschaftlichem Arbeiten zur Anwendung.“
In einer kurzen Präsentation wurde die für Werbezwecke nützliche 3-D-Technik vorgestellt. Überraschend für die Teilnehmer der Gesprächsrunde ein Studien-Ergebnis, das Doreen Wagner verkündete: „Es gibt keinen signifikanten Unterschied in der Aufmerksamkeit – mit der Fallzahl, die eben vorliegt.“ Festgestellt bzw. bestätigt hat die Diplomandin auch, dass Frauen viel mehr auf Details achten als Männer, und dass die Geschlechter die selbe Präsentation grundsätzlich unterschiedlich wahrnehmen.
Warum die Technik in Deutschland (noch) so selten genutzt wird? Die Antwort lieferte Ossi Urchs, der in den Medien gerne als „Intenet-Guru“ bezeichnet wird: „Hier wird erst einmal geprüft und geschaut, ob es schon Referenzen gibt. In den USA ist es genau umgekehrt. Dort nutzt man eine Dienstleistung oder Produkt, wenn es möglichst noch kein anderer hat.“
Theo Mahr
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