Natürlich werden es weniger Aussteller als in den Vorjahren sein, denn viele Hersteller haben bereits im Herbst 2021 die Entscheidung getroffen, nicht auszustellen. Besser gesagt: Ihnen wurde die Entscheidung abgenommen. Im gleichen Moment wurden Etats gestrichen oder das Geld anderweitig verplant.
Trotzdem ist in München eine Messe zu erwarten, deren Besuch sich lohnt. Zugangsbeschränkungen sind gefallen. Der Veranstalter sorgt gleichwohl für die Sicherheit und empfiehlt beispielsweise das Tragen einer Maske. Verpflichtend ist das nicht, doch viele Besucher werden der Empfehlung wahrscheinlich folgen. Festgehalten haben die Messeplaner an der schon für Januar gedachten großzügigen Aufteilung, einer im Mai vereinfachten guten Durchlüftung und dem reinen Online-Ticketverkauf, um nur drei Beispiele zu nennen, die belegen, dass man bei der GHM nicht alles vergessen hat, was vor ein paar Wochen noch wichtig war.
Inhaltlich dreht sich vieles um zwei Themen, die schon seit längerer Zeit die Branche beschäftigen: Nachhaltigkeit und Myopiemanagement. Teils unter politischem Druck, aber zunehmend auch aus unternehmerischer Selbstverpflichtung integriert die augenoptische Industrie das Thema Nachhaltigkeit mehr und mehr in ihre Unternehmensstrategien. Nachhaltigkeit sei viel mehr – „nicht nur grün“, weiß Geschäftsführer Oliver Bartsch vom Brillenreinigungs-Spezialisten „Glasklar“. Industrielle Prozesse verändern sich, Themen wie energieeffiziente Fertigung, ein geringer CO2-Fußabdruck, kürzere Lieferwege, Sparen von Verpackungsmaterialien oder Reduzieren von Abfällen in der Produktion rücken in den Vordergrund.
Nachhaltige Produkte gewinnen Platz in den Regalen, weil sie von Verbrauchern erwartet werden. Renommierte Hersteller wie Startups nutzen diese Verbraucherhaltung, um Marktanteile zu gewinnen oder zu sichern. Brillen aus Naturmaterial von Holz bis Bohnen, aus recyceltem Kunststoff, alten Plastikflaschen, im Spritzguss oder 3D-Druck– die Vielfalt ist enorm und wird bei der opti für jeden Besucher sichtbar.