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Gedanken an Wolf-Dieter Müller

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Gedanken an Wolf-Dieter Müller

Gedanken an  Wolf-Dieter Müller
Wolf-Dieter Müller starb am 20. September 2003 bei einem Hubschrauberabsturz.
Wolf-Dieter Müller, verantwortlich für Marketing und Vertrieb bei Carl Zeiss, ist tot. Jürgen Bischoff erinnert an dieser Stelle an den in der Branche überaus beliebten Manager, der am 20. September bei einem Hubschrauberabsturz im Grand Canyon ums Leben kam.

Sein Studium absolvierte er an der Fachhochschule Aalen von 1983 bis 1987 mit dem Abschluss als Dipl.-Ing. (FH) für Augenoptik. Für diese Ausbildungsstätte, die ihn stark geprägt hatte, und ihre Belange setzte er sich in den folgenden Jahren regelmäßig in allen Gremien der deutschen Augenoptik ein und unterstützte die Arbeit, wo immer er konnte.

Es war in dieser Zeit, als er seine erste Fachveröffentlichung schrieb. Das Thema war „Camera Obscura“. Dieser ließ er viele weitere Publikationen in unterschiedlichen Fachtiteln folgen, welche den Grundstein für sein späteres Renommee in der Branche legten.
Nach dem Studium begann er bei Rupp + Hubrach in Bamberg zunächst als Leiter des Produktmanagements, bis er später in das Management des Unternehmens wechselte. 1999 wechselte Wolf-Dieter Müller zu Carl Zeiss nach Aalen und übernahm dort die Position als Entwicklungs- und Marketingleiter. Seit 2001 war er in einem erweiterten Aufgabengebiet verantwortlich für Marketing und Vertrieb Westeuropa.
Im positiven Sinn gemeint, kümmerte sich Wolf-Dieter Müller um alles, nicht nur bei Carl Zeiss, sondern auch in allen Verbänden und Gremien der Branche. Alle schätzten ihn ob seiner ehrlichen, fairen und engagierten Haltung. Wegen seiner lockeren und unkomplizierten Art sowie seines großen Engagements war sein kompetentes Urteil und seine aktive Mitarbeit in unterschiedlichsten Gremien regelmäßig gefragt. Er war ein exzellenter Branchenkenner mit großem Verständnis für die Belange der Verbände. Und die WVAO sah ihn gern als Referenten zu ihren Kongressen.
Besonders aktiv war Wolf-Dieter Müller in der Gremienarbeit für den Verband der optischen Industrie, Spectaris. Dazu gehörte auch das Kuratorium Gutes Sehen (KGS), dem er viel Zeit widmete, besonders dann, wenn es um PR-Aktivitäten ging. Er wollte das KGS ‚rausbringen aus der verstaubten Ecke eines ehrwürdigen Kuratoriums und durch öffentlichkeitswirksame Events die entsprechende Breitenwirkung für das Gute Sehen und Aussehen erzielen. Trendige Brillen und Gutes Sehen, das war sein Credo.
Für Spectaris war er sehr häufig die Stimme des Industrieverbandes und damit der gesamten Branche. Außerdem war Wolf-Dieter Müller in folgenden Gremien aktiv: Auf internationaler Ebene vertrat er regelmäßig die deutschen Interessen bei den Tagungen der EUROM; Chairman des Subcommitees „Ophthalmic Optics and Instruments“ der ISO;
Mitglied im Förderkreis des Studienganges Augenoptik an der FH Jena; Mitglied im Förderkreis der Höheren Fachschule für Augenoptik, Köln; Mitglied im Beirat des Steinbeis Transferzentrum Institut für Augenoptik Aalen.
Wolf Dieter Müller hatte eine seltene Begabung: Er konnte die staubtrockenen, aber doch so wichtigen Aktivitäten und Beschlüsse der Normungsarbeit so zusammenfassen, aufbereiten und in eine Sprache packen, dass es auch dem Laien möglich war, den Sinn und die Zusammenhänge zu verstehen.
Wo Wolf-Dieter Müller am Tisch saß, wurde gelacht. Er hatte zwar immer den größten Wortanteil, und da ihm ein guter Spruch über alles ging, war es immer gut, bei ihm am Tisch zu sitzen. Gerne kokettierte er damit, alles und jeden zu kennen. Das klang aber nur nach Koketterie, denn es stimmte wirklich: Er kannte praktisch jeden in der Branche und auf positive Weise kannten ihn auch alle. Und ein guter Wein gehörte beim Gourmet-Liebhaber immer dazu: „Man lebt schließlich nur einmal“.
Mitte September flog Wolf-Dieter Müller in die USA, um dort die größte Fachmesse für den Westen der Vereinigten Staaten zu besuchen und Geschäftskontakte zu pflegen und zu erweitern. Vor dem Rückflug nach Deutschland hatte er einen der beliebten Rundflüge durch den Grand Canyon gebucht. Presseagenturen berichteten, der Helikopter hätte eine Felswand berührt und sei abgestürzt. Keiner der sieben Insassen überlebte dieses Unglück.
Wir haben die Nachricht mit großer Betroffenheit erfahren. Unser tiefes Mitgefühl gehört in diesen Tagen der Ehefrau und den Angehörigen. Die Trauer, die wir empfinden, gilt einem langjährigen Kollegen und Freund. Der Respekt und die Sympathie, die wir für ihn empfanden, macht es uns sehr schwer, den Verlust zu akzeptieren.
Carl Zeiss Markenoptik
Jürgen Bischoff
Unternehmensbereichsleiter
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