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Der richtige Moment

Sven Behrens, SPECTARIS
Der richtige Moment

Seit dem 11.9.2001 ist Sven Behrens Hauptgeschäftsführer von SPECTARIS, dem deutschen Industrieverband für optische, medizinische und mechatronische Technologien. Er hat uns von sich erzählt.

Sven Behrens hat eine Menge Glück gehabt im Leben, meint er. Mag sein. Wahrscheinlicher ist, dass er die richtigen Dinge im richtigen Augenblick tat, denn nur mit Glück allein wird man nicht Hauptgeschäftsführer eines so großen Verbandes.

Zunächst einmal studierte Behrens Wirtschaftswissenschaften, zusätzlich in England ‚ein bisschen Politikwissenschaft’. Er hatte verschiedene berufliche Angebote, ging aber erst mal wieder zurück ins Rheinland. Später reizte ihn Brüssel, wo er vier Jahre mit Lobbyarbeit beschäftigt war.
Eine Personalberatungsfirma und Randolf Rodenstock wurden auf ihn aufmerksam mit dem Angebot, für den Verband der feinmechanischen und optischen Industrie tätig zu sein. Mit Anfang dreißig für Sven Behrens eine spannende Herausforderung. Zugleich auch eine risikoreiche, wie sich herausstellte. Der Verband stand damals auf unsicheren Füßen. Finanzielle Schwierigkeiten nach dem Wegfall der Messe optica kamen hinzu. Intern und extern mussten Veränderungen stattfinden, Prozesse in Gang gesetzt werden. Der ganze Laden stand auf der Kippe.
Sven Behrens stellte den Verband neu auf. Er sorgte für interne Organisation, brachte die Verbandsfinanzen in Ordnung.
„Ich habe sicher dazu beigetragen, dass wir heute finanziell so ausgestattet sind und dass wir auch eine nachhaltige Finanzstruktur haben. Wir wissen wo die Risiken sind, machen nicht mehr die gleichen Fehler wie in der Vergangenheit. Sicher macht man immer wieder Fehler, nur sollte man auch daraus lernen.“
Was der Verband vor allen Dingen lernte ist, sich bei Messen komplett zurückzuhalten. Was nach dem ‚Hickhack’ um die optica sicher eine gute Entscheidung war. „Messen und Verbände, das passt nicht“, weiß Sven Behrens heute.
Seine Aufgabe bezüglich der deutschen Messe sieht er darin, beratend tätig zu sein. „Ohne dass wir als Verband daran finanziell beteiligt sein müssen, glauben wir, dass mit München und der jetzigen Konstellation eine Messe entsteht, die eine starke Zukunft hat und unterstützenswert ist. Wir unterstützen die neuen Messemacher auf jeden Fall wo es nur geht und beraten Firmen in Richtung Messe. Die Industrie wünscht sich eine sehr frühe Messe. An diesem Thema sind wir stark interessiert. Der Augenoptikstandort Deutschland ist ja nach wie vor der größte innerhalb Europas. Ein Riesenmarkt mit tollen Chancen und tollen Augenoptikern, denen ich nur empfehlen kann, diese Messe zu stärken. Ich kann auch der Industrie nur empfehlen, dahin zu gehen. Die Franzosen und Italiener lachen sich doch ins Fäustchen, wenn wir jetzt wieder mal eine Messediskussion beginnen.“
Deutliche Worte des Hauptgeschäftsführers von SPECTARIS.
A propos SPECTARIS: Als der Verband damals umbenannt wurde – wann war es doch gleich? – gab es nicht wenige Stimmen, die das für einen ziemlichen Blödsinn hielten. Der alte Name hatte doch so lange gute Dienste getan. Mal ehrlich, wissen Sie heute auf Anhieb, wie der Verband früher hieß?
Im August 2004 zog der Verband von Köln nach Berlin um. Eine politische Entscheidung auf Vorstandsebene. „Der Wechsel nach Berlin hat mir und auch dem Verband gut getan. Berlin ist eine tolle Stadt mit internationaler Atmosphäre. Wir haben zudem eine Reihe von guten Leuten hier in Berlin dazu gewinnen können und sind heute auch personell perfekt aufgestellt.“
Sven Behrens erklärt zusammen mit Peter Frankenstein die Aufgaben des Verbandes, die in mehreren Charts zusammengefasst sind. Besser als ich es Ihnen erklären kann, verdeutlichen die Charts alle Kompetenzen des Verbandes.
Wie lange steht Sven Behrens noch an der Spitze? Der heute 39-Jährige erklärt mit einem Augenzwinkern: „Mir liegen Spectaris, die Mitarbeiter und die Branche mittlerweile so am Herzen, dass ich hoffe, bis zu meinem 77. Lebensjahr mit arbeiten zu können. Man darf sich selbst nicht zu ernst nehmen und Versuchungen des Jobs unterliegen nach dem Motto: Wenn ich nichts tue, ist es auch nicht schlimm. Solange ich merke, dass ich dem Job gerecht werden, so lange werde ich dabei bleiben.“
Sven Behrens ist mit einer Irin verheiratet. Das Ehepaar pendelt zwischen Berlin und Dublin.
Beide Städte liebt Behrens. Interessanter Nebeneffekt: Er bekommt auch Einsicht in die augenoptischen Themen Irlands. SPECTARIS macht sich u.a. stark für Wiederholungssehtest im Bereich Führerschein. Wer das verfolgt, der weiß, auf welche Schwierigkeiten man hier stößt. In Irland muss alle zehn Jahre der Führerschein erneuert werden! Ulla Schmidt
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