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Dem Fachkräftemangel begegnen

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Dem Fachkräftemangel begegnen

Die Delegierten des ZVA trafen sich am 8. Oktober im Rahmen der Sicht.Kontakte in Osnabrück erstmals seit Pandemiebeginn wieder persönlich. Bei der jährlichen Obermeistertagung und außerordentlichen Mitgliederversammlung stand das Thema Aus- und Fortbildung angesichts des Fachkräftemangels im Mittelpunkt.

Ehrungen

Gleich zu Beginn der Versammlung widmete sich ZVA-Präsident Thomas Truckenbrod der Ehrung von Monika Rasche-Vitallowitz und Dieter Großewinkelmann mit dem ZVA-Ehrenzeichen in Gold. Das ehrenamtliche Engagement von Monika Rasche-Vitallowitz begann 1987. Seit 2006 ist sie Ober- und Landesinnungsmeisterin und war Mitglied im ZVA-Vorstand und im Berufsbildungsausschuss, den sie mit Kenntnis und Leidenschaft für Bildungsthemen bereicherte. Dieter Großewinkelmann blickt auf 40 Jahre Ehrenamt in der Augenoptik zurück zuletzt bekleidete er bis 2021 das Amt des ZVA-Vizepräsidenten. Sein umfangreiches Engagement in verschiedensten Institutionen widmete sich dem Bestreben, die Qualität im Beruf, in der Aus- und Fortbildung zu verbessern. Bereits 2010 erhielt er hierfür den Léon-Hauck-Preis. Letzterer wurde in diesem Jahr im Rahmen der Obermeistertagung an Jürgen Matthies und Jürgen Meyer verliehen.

Die Pandemie sei in mancher Hinsicht einschneidend gewesen, sagte Thomas Truckenbrod. Positiv hervorzuheben sei jedoch die gute Zusammenarbeit mit den Gesundheitshandwerken und die gemeinschaftliche Arbeit im Verband: Gemeinschaft finden wir Lösungsansätze für unsere Mitglieder gerade in diesen schwierigen Zeiten ist unser familiärer Zusammenhalt im Verband Durch die Verbandsarbeit sei es schließlich auch gelungen, dass die Augenoptik als systemrelevant im Rahmen der Lockdowns angesehen wurde und Betriebe jederzeit geöffnet bleiben konnten. Vor allem die mittelständischen Augenoptiker hätten somit überwiegend sehr gut abgeschnitten.

Arbeitswerte in der Augenoptik

Dr.-Ing. Uwe Gründler von der REFA Consulting AG, Dortmund, berichtete über ein Gutachten zu Arbeitszeiten für Leistungen und Stundenverrechnungssätze in der augenoptischen Praxis. Die Studie ist nach den Vorgaben des ZVA mit einer Vorlage zur Selbstaufschreibung für die teilnehmenden Betriebe konzipiert und stützt sich auf die Referenz der Zeitaufnahmen durch die REFA Consulting AG an aus-gewählten Standorten. Aus dem Gutachten und dem ermittelten Stundensatz ergibt sich eine solide Datengrundlage für die Krankenkassen-Verhandlungen. Diplom-Kaufmann Udo Naumann stand den Delegierten anschließend per Zuschaltung für Fragen zur Verfügung.

Thomas Heimbach, ZVA-Vorstandsmitglied und Vorsitzender des Betriebswirtschaftlichen Ausschusses, stellte die aktuellen Zahlen der Branche vor und gab einen Ausblick auf ein geplantes GfK-Projekt zum Online-Brillenhandel.

Alina Kinder, Dozentin der Höheren Fachschule für Augenoptik Köln (HFAK), stellte die Erkenntnisse zur Remote-Refraktion mittels eines Testkaufs bei Brillen.de vor. Im Zuge der angebotenen Refraktionsbestimmung ohne Anwesenheit eines Augenoptikermeisters im Geschäft häufen sich zunehmend Löschungen von Betrieben aus der Handwerksrolle. Es sollen fundierte Informationen gesammelt werden, ob vor Ort dennoch augenoptische Leistungen angeboten werden und welche kritischen Punkte es bei der Brillenversorgung gibt.

Fortbildung und Quereinstieg

Rainer Hankiewicz, Vorsitzender des Berufsbildungsausschusses, sprach zwei Themen der beruflichen Qualifikation an: So werden Augenoptikermeister bei entsprechender Fortbildung und Prüfung zusätzlich den Titel führen dürfen und damit der Stufe DQR 7 gleichgestellt sein. Der Gesetzgeber hatte diese Möglichkeit zur Stärkung des Zweigs der beruflichen Bildung geschaffen. Eine entsprechende Fortbildung für Meister soll auf den Weg gebracht werden.

Der Quereinstieg in die Augenoptik bietet hingegen branchenfremden Berufsträgern die Möglichkeit, in die Augenoptik einzusteigen. Verschiedene Bildungsinstitute bieten hierzu Kurse an. ZVA-Präsident Thomas Truckenbrod ergänzte: „Wir können nicht nur den Fachkräftemangel beklagen, wir müssen uns auch mit möglichen Lösungen auseinandersetzen. Und Möglichkeiten, dem Mangel zu begegnen, sind vielleicht bereits vorhanden.“

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