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Datenschutz – ein heißes Eisen

IGA-Herbstforum
Datenschutz – ein heißes Eisen

„Kommen Sie mit ihrer neuen Brille gut zurecht?“ Ein ganz normaler Anruf, den Augenoptiker einige Wochen nach dem Brillenkauf zigmal tätigen. Standard zur Kundenpflege in der Branche. Ein Standard allerdings, der bereits gegen geltendes Recht verstößt, falls dazu keine Einwilligung des Kunden vorliegt. Michael Siegert, Fachanwalt für Datenschutz, fand auf den Herbstforen des Marketing- und Vertriebsverbundes IGA OPTIC in Datteln und Stuttgart vor mehr als 250 Zuhörern deutliche Worte, die seine Zuhörer alarmierten. Treffender Titel des Siegert-Vortrags: Werben, bis der Anwalt kommt.

Siegert macht unmissverständlich klar, dass sich am Datenschutz – seit den Skandalen bei diversen deutschen Großunternehmen ein heißes Eisen – auch der Mittelstand die Finger verbrennen kann – wenn er nicht vorbereitet ist. Denn der Gesetzgeber hat aufgrund dieser Datenschutz-Missachtungen im Großen gehandelt und die Vorgaben beim Datenschutz- und Wettbewerbsrecht deutlich zum Schutz der Verbraucher verschärft. Veränderungen, die auch den Optiker bei seiner täglichen Arbeit betreffen.

IGA OPTIC-Geschäftsführer Carsten Schünemann zeigte sich nach den klaren Empfehlungen des Anwaltes genauso beeindruckt wie die Mitglieder. Aufhorchen ließen nicht nur die praktischen Beispiele Siegerts, sondern auch die hohen Geldbußen bis in den sechsstelligen Bereich hinein, die seit den Gesetzesverschärfungen in den Jahren 2008 und 2009 gelten.
Der Print-Werbe-Bereich, der Schwerpunkt der IGA-Marketingabteilung, ist noch nicht so betroffen, wie Werbung per e-mail oder Telefonmarketing. Aber auch hier sprach Siegert warnenden Klartext: Wer externe Werbepartner wie Letter-Shops oder Druckereien z.B. mit der Mailingproduktion und dem -versand beauftragt, muss selber kontrollieren, dass dort alle Datenschutzbestimmungen beachtet werden.
Ein brennendes Thema für die werblich sehr ausgeprägte Optikbranche. Carsten Schünemann freut es: „Damit ist die Intention unserer Herbstforen umgesetzt worden. Unseren Mitgliedern wichtige Infos an die Hand geben, die sie gleich am nächsten Tag für das tägliche Geschäft nutzen können, ist das Ziel. Und Michael Siegert hat das mehr als erfüllt.“
Genauso übrigens wie Tobias Schrödel. Als Comedy-Hacker servierte er das Thema IT-Security mal ganz anders. Ein sehr unterhaltsamer Vortrag mit ernstem Hintergrund. Schrödel machte humorvoll deutlich, dass die Datenbank eines Optikers längst nicht so sicher ist, wie man glaubt. Man muss nur an den Falschen geraten.
Applaus gab es auf den Herbstforen allerdings nicht nur für die externen Referenten, sondern auch für Neuigkeiten aus der IGA OPTIC-Zentrale:
  • 1. Um den wirtschaftlichen Erfolg der Mitglieder im Bereich Kontaktlinsen weiter zu fördern, wird IGA OPTIC die Kampagne für COOL DIRECT auch 2011 subventionieren. Mit 100.000 Euro hat die IGA das Marketing-Paket inklusive eines Wochenend-Verkaufsseminars mit Wolfgang Seebold bereits 2010 unterstützt. Wie erfolgreich anschließend die Umsetzung sein kann, zeigte Bernhard Bothorn. Er hat innerhalb von zehn Monaten über 120 Mal seinen Kunden dieses COOL-Sorglos-Paket verkauft und langfristige Kundenbindung erfolgreich praktiziert. Der Lohn: Bothorn gewann zwei der sechs Reisen nach Budapest, die die IGA mit KL-Partner Sauflon verlost hatte.
  • 2. Mit einem „Kraftakt“ – so bezeichnete es Carsten Schünemann – ist es der IGA gelungen, das eigene Warenwirtschaftssystem VIOLA mit der gängigen Branchensoftware zu verbinden. „Unsere Mitglieder können nun aus der Branchensoftware heraus beim Tracern die Eigenglasserie HORUS bei IGA bestellen. Eine optimale Glasversorgung ohne Doppeleingaben und Huckepacksystem und das zu Top-Konditionen von HORUS“, freut sich der Geschäftsführer über den Durchbruch. Das habe viel Zeit und Nerven gekostet, denn es gebe nun einmal keine einheitlichen Software-Standards in der Branche, sagt der Geschäftsführer.
  • 3. Neu präsentiert wurde der interne Online-Shop. Der ermöglicht nun deutlich verbesserte Bestellmöglichkeiten für das ganze Dienstleistungsportfolio – von Ware bis Marketing. Pluspunkte sind unter anderem sehr präzise Suchsysteme, eine 360-Grad-Brillenansicht und sehr kurze Zugriffszeiten.
Apropos Applaus: Den gab es auch für Klaus Kellner. Der Augenoptikermeister aus Werl hat seine Berufserfahrung als ehrenamtliches Aufsichtsratsmitglied lange Zeit bei IGA OPTIC eingebracht. Seit September 1988 gehörte er diesem Gremium an, von 2002 bis 2008 sogar als stellvertretender Vorsitzender. Auf dem Herbstforum wurde er mit einem herzlichen Applaus und Dankeschön von Aufsichtsratschef Christian Wette verabschiedet. Klaus Kellner hat seine beiden Fachgeschäfte verkauft und wechselt in den Ruhestand.
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