Zum 2. Mal nach 2004 hat die Interessengemeinschaft „Kompetenzzentrum Optik Rathenow“ den Rathenower Optikpreis verliehen. Juliane Hedel und Daniel Babitzki sind die Gewinner des mit je 1000 Euro dotierten Preises, der besondere Leistungen für den traditionellen Optikstandort würdigt.
In einer Feierstunde im örtlichen Kulturzentrum mit lokalen Prominenten aus Politik und Wirtschaft sowie erfreulich vielen jungen Menschen überreichten die beiden Sprecher des Kompetenzzentrums, Peter Poschmann und Joachim Mertens, die Preise. Zuvor hatte Wolfgang Krüger, Staatssekretär im Wirtschaftsministerium des Landes Brandenburg, auf die Bedeutung der optischen Branche über die Grenzen der Stadt westlich Berlins verwiesen. „Der wichtigste Motor für die optische Industrie ist der Export“, sagte Mertens. Wichtig für den Erhalt der Industrie seien insbesondere Forschung und Entwicklung. Durch die Tatsache, dass optische Technologien in nahezu alle Branchen hineinwirken, rechneten Experten, so Krüger, mit einem Umsatzwachstum bis zu 20 Prozent. So ist es nur logisch, dass „im wichtigsten Optikstandort außerhalb Berlins“ die Weichen zu noch mehr Internationalität gestellt werden, was Peter Poschmann in seinem Vortrag unterstrich. „Wir haben in Rathenow eine einzigartige Bündelung augenoptischer Kompetenz und einen der besten Produktionsstandorte in Europa“, sagte Poschmann. In der Tat kommen aus der „Wiege der Optik“ unzählige Produkte aus allen Marktsegmenten der Optik.
Essilor und Fielmann sind seit Jahren die treibenden Kräfte und größten Arbeitgeber in Rathenow, wo zu DDR-Zeiten das Herz der sozialistischen Optik schlug. Nach der Wiedervereinigung und dem Zusammenbruch des VEB Rathenower Optische Werke gründeten sich viele kleinere Firmen, die allen Unkenrufen zum Trotz ein erfreuliches Wachstum verzeichnen – oftmals bedingt durch stärkere Exporte.
Was fehlt, ist eine intensivere Vernetzung des Produktionsstandortes Rathenow mit den Forschungs- und Entwicklungszentren der Region. Mit Vernetzung sei es freilich alleine nicht getan, meinte Poschmann. Am Ende müssen Produkte und Dienstleistungen stehen, die dauerhaft zu Umsatz und Ertrag führen. Deswegen wollen die Rathenower Netzwerker die „Rathenower Optik als Marke entwickeln“ und dafür den Vertrieb und die Vermarktung ihrer Ideen und Produkte professionalisieren. Theo Mahr
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