Traurige Bekanntheit bekam das Lager, als es – von israelischen Soldaten umstellt – zwischen dem 16. und 18. September 1982 von phalangistischen Milizionären gestürmt wurde. Wikipedia: „Nach filmisch belegten Aussagen beteiligter Milizionäre richtete sich die Aktion in erster Linie gegen Zivilisten; bewaffneter Widerstand soll kaum noch vorhanden gewesen sein. Die Milizionäre verstümmelten, folterten, vergewaltigten und töteten überwiegend Zivilisten, unter ihnen viele Frauen, Kinder und Alte. Die Zahl der Opfer konnte nicht geklärt werden, wird aber je nach Quelle zwischen 460 und 3000 angegeben.“
Im Lager leben heute rund 10000 geflüchtete Menschen auf nur etwa einem Quadratkilometer. Die Bewohner dürfen nicht außerhalb des Lagers wohnen oder bauen, dürfen nur bestimmte Berufe ausüben, die Arbeitslosigkeit beträgt über 40 Prozent. Viele ältere Menschen arbeiten im Handwerk. Oft können sie in der Nähe nicht mehr gut sehen und müssen die Arbeit dann aufgeben. Deshalb brachte Mindermann über 200 Lesebrillen mit, die von ihr in Shatila angepasst und abgegeben wurden. So hat sie vielen Menschen das Arbeiten wieder ermöglicht. Ein weiteres Projekt für gutes Sehen ist mit einer libanesischen Augenoptikerin vor Ort angedacht.