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Optiker im Hand(y)umdrehen

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Optiker im Hand(y)umdrehen

Optiker im Hand(y)umdrehen
Augenoptik und iPhone - Vision oder Utopie? Foto: Kigoo Images/Pixelio
Das mobile Internet hat den Durchbruch geschafft: dank technisch ausgereifter smartphones, guter Netzabdeckung und günstigen Flatrate-Tarifen nutzen immer mehr Menschen das World Wide Web auch unterwegs. Das heizt die Telekommunikations- und Internetbranche an. Private und berufliche Kommunikation lernen laufen und ihre Grenzen verschwimmen. Unser Beitrag fasst Gegenwart und Zukunft der mobilen Kommunikation für den Augenoptiker zusammen.

Laut Angaben von TNS Infratest surfen zehn Millionen Deutsche regelmäßig mobil im Internet. Die Hälfte davon gebraucht ihr mobiles Endgerät eine ganze Stunde pro Tag, um sich im Alltag zurechtzufinden. Das fand die European Interactive Advertising Association (EIAA) in seiner jüngsten Umfrage heraus. Dabei beschäftigen sich die Nutzer vorwiegend mit dem Empfangen und Versenden von E-Mails, dem Recherchieren in Suchmaschinen, sie tauschen sich in sozialen Netzwerken aus und sammeln lokale Informationen in ihrem persönlichen, räumlichen Umfeld, konkretisiert The Phone House.

Ungebremste Kommunikationslust per iPhone
Einer der Treiber für den Siegeszug des mobilen Internet ist sicherlich die rasant ansteigende Nutzung von mobilen Computern, smartphones und E-Book Reader, die allesamt Internetfähigkeit besitzen. Besonders die Produkte aus dem Hause Apple, wie iPhone, iMac und seit neuestem auch das iPad, sorgen für ungezügelte mobile Kommunikationslust. Und damit sich der Nutzer auch an Ort und Stelle jederzeit zurechtfinden kann, stellt Apple seinen Nutzern die sogenannten „Apps“ zum Download in allen Stores zur Verfügung. Diese kleinen individuell installierbaren „Helfer“ lotsen ihre Besitzer mühelos durch den Alltag, denn nahezu für jedes Bedürfnis gibt es bereits eine entsprechende App: aktuelle Nachrichten, das Wetter, der persönliche Assistent, das beste Restaurant und viele mehr. Übrigens, das Telefonieren funktioniert auch.
Für den Optiker, der auch seinen Kunden individuell beraten möchte, hält die mobile Welt einen ganzen Werkzeugkoffer voller Apps bereit, aus dem er sich nur noch die richtigen aussuchen muss. Vor allem wenn es um einen verbesserten Kundenservice geht.
Mobile Optik vor Ort
Befinden sich am Standort des Optikers eher ältere Menschen, die eine permanente Beratung brauchen, aber nicht mehr in der Lage sind, selbst ins Geschäft zu kommen, könnte der Optiker einen mobilen Service für Senioren einrichten.
Dieser Service ließe sich auch auf stark berufstätige Menschen ausweiten. Er könnte mobile Sehstärkenkontrollen und Glas- wie auch Fassungsberatung direkt beim Kunden zuhause durchführen. Per mobilem Internet könnte er gleich während des Beratungstermins mit dem Hersteller Kontakt aufnehmen, um auf dessen Internetpräsenz nach dem richtigen Brillenmodell zu schauen oder andere optometrische Daten abzufragen.
Der Einsatz eines smartphones oder mobilen Computers ist im Optikerfachmarkt allerdings nicht sehr verbreitet. Zu groß ist noch das Unwissen über eine geeignete Anwendung und Integration in das bestehende Geschäft, zu sehr dominiert noch der gewohnte Ablauf die Arbeit. Wenn überhaupt, wird der mobile Kanal für die Telefonie genutzt oder es werden bereits vereinzelt private E-Mails abgerufen.
Zum verbesserten Kundenservice durch das mobile Internet gehört ebenfalls das schnelle Auffinden des Optikers für den suchenden Kunden, der beispielsweise unterwegs einen Schaden an seiner Brille festgestellt oder Kontaktlinsen verloren hat.
An Ort und Stelle gesehen
Geht die Initiative vom Kunden aus, der nach einem geeigneten Optiker in einer bestimmten Situation sucht, kann der mobile Netzugang eine gute Basis für den Erstkontakt legen. Sucht ein Nutzer per smartphone nach einem Optiker in der Nähe, wird er über eine integrierte GPS-Funktion im Gerät zu dem entsprechenden Geschäft geleitet.
Voraussetzung dafür ist, dass der Optiker sich über ein multimedial verfügbares Branchenportal registriert hat und somit seine Daten für den Suchenden sofort sichtbar werden. Einige Branchenportale sind bereits mit eigenen Apps in den Smartphones hinterlegt und bieten sehr hilfreiche Services innerhalb der mobilen Suche an.
Klicktel hat beispielsweise für das schnelle Zusammentreffen von Suchendem und Anbieter die sogenannte Schnell-Ortung innerhalb seiner App eingerichtet. Sie beschleunigt ein Zusammentreffen. Dafür muss der Optiker aber auch etwas tun. Er sollte schon bei Registrierung darauf achten, welche Besonderheiten seines Geschäftes, z.B. Herstellerkooperationen oder spezielle Services, er denn für den situativen Sucher herausstellen möchte. Die standort- und kontextbezogene Kontaktaufnahme zwischen Geschäft und Kunde nennt sich „location based service“. Das mobile Gerät erkennt per GPS-Signal die aktuelle Position des Kunden und kann ihn per Navigation zum angegebenen Betrieb führen.
Location based services befähigen künftig das mobile Internet dazu, punktgenau und ohne Umweg direkt mit relevanten Informationen und Services beim Kunden zu landen. Glaubt man den Experten, werden die werblichen Möglichkeiten zum mobil vernetzten Verbraucher vom Optiker heute noch kaum genutzt. Sie sind der Meinung, die Bindung des Interessenten über den mobilen Kanal liege näher am Puls der Zeit im Vergleich zum Suchen am heimischen Bildschirm.
Der mobile Augenoptiker – Utopia? Im Gegenteil, das mobile Internet erobert den regionalen Markt im Handumdrehen.
Silvia Hänig
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