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Unternehmen auf Kurs Zukunft?

Neues Bündnis für DienstLeistung
Unternehmen auf Kurs Zukunft?

Die glorreichen Zeiten der Industrienationen neigen sich dem Ende zu. Längst besteht eine weltweit vernetzte „Dienstleistungs- und Kommunikations-Gesellschaft“, die nach völlig anderen Regeln funktioniert als die Industrie-Gesellschaft. Es ist eine Entweder-Oder-Situation entstanden. Entweder verstehen sich auch Augenoptiker – nicht nur auf dem Papier – mehr und mehr als wahre DienstLeister oder in Zukunft spielen andere (Filialisten und/oder Internetanbieter) eine noch größere Rolle als heute schon.

Unsere Welt hat sich in den letzten zwanzig Jahren dramatisch verändert. Dramatischer als in allen Jahrhunderten zuvor. Und sie wird sich in den nächsten Jahrzehnten in immer kürzeren Abständen immer schneller, drastischer und auch dramatischer verändern. Es mehren sich in allen Ländern der Erde die Zeichen, dass die Kultur, in der wir seit ein paar Jahrzehnten leben, nicht die sein kann, mit der die Menschheit die Herausforderungen der Zukunft zu meistern in der Lage ist. Die Welt wird von tief greifenden Krisen geschüttelt – von ökologischen und ökonomischen Verwerfungen gleichermaßen und gleichzeitig – ganz sicher sogar in gegenseitigen sehr vielschichtigen Ursache-Wirkungs-Abhängigkeiten.

Mangelnde DienstLeistungs- Bereitschaft
In dieser weltweiten DienstLeistungs-Gesellschaft sind keine Siedler mehr gefragt, die ihre fragwürdigen Besitzstände mit Hauen und Stechen verteidigen. Hier geht es um einen neuen Pioniergeist, um neues Denken, neues Handeln, neue Lösungen, neue Wege, die immer schneller gefunden werden müssen. In enger Kooperation mit dem Rest der Welt. Viel stärker, als das bisher je der Fall war. Unser gesellschaftliches Problem heißt: Mangelnde DienstLeistungs-Bereitschaft!
Wir sind die einzige Nation auf diesem Globus, die in weiten Kreisen unserer Gesellschaft dem fatalen Irrtum verfallen ist, man könne mit immer weniger Leistung immer mehr Einkommen erzielen. Damit machen wir aus dem ökonomischen Prinzip eine bauernschlaue Regel: Mit dem geringsten Aufwand den größten Ertrag erzielen. Meine Eltern waren Bauern. Und sie hätten sich dagegen verwahrt, dass Bauern so dumm sein könnten, diesen Schwachsinn zu denken, ganz davon zu schweigen, ihn als erstrebenswerte Regel anzusehen. Bauern verfügen im Gegensatz zu den Verteilungs-Theoretikern in unserem Land über einen gesunden Menschenverstand, der die Gesetze der Natur kennt und beherzigt.
Kein Bauer würde essen wollen, ohne sich bewusst zu sein, dass er dazu zuerst säen, dann über Monate hinweg sehr umsichtig und mit überdurchschnittlichem Einsatz bei Wind und Wetter arbeiten muss, während andere sich in Mallorca am Strand aalen, damit die Saat gut aufgeht und kein Unkraut sie zunichte machen kann – um schließlich im Herbst dann die Ernte in einem harten Arbeitseinsatz einzuholen. Breite Kreise unserer Gesellschaft wollen jedoch nicht säen, nicht arbeiten, nicht ernten – sie wollen nur noch essen, am besten grundrechtlich verbrieft.
Unsere Besitzstände sind unantastbar?
Die saturierten, sozial völlig verwöhnten westeuropäischen Siedler-Nationen haben mit ihrem alten Besitzstands-Denken keine Chance, im internationalen Wettbewerb zu bestehen. Weil nur den Hungrigen die Welt gehört. Die Satten sind zu unbeweglich. Die Satten erwarten Lösungen von anderen, vom Staat. Die Hungrigen suchen die Lösungen selbst. Wir sind mittendrin im Wandel zur DienstLeistungs- und Kommunikationsgesellschaft. Unsere überzogene Sozial-Denke, unsere Besitzstands-Denke ist dabei unser größtes Hindernis – sie ist geradezu dienstleistungs-feindlich. Das haben die einfachen Menschen der hungrigen Dritten Welt verinnerlicht. Obwohl sie weiß Gott mehr Grund zur Klage hätten, als wir in unserer Welt der Satten, in denen auch die Menschen am unteren Ende der sozialen Skala immer noch in ein eng gewebtes Netz fallen. Entweder wir begreifen langsam, wie das Spiel geht, oder wir nehmen nicht mehr daran teil. Dann aber wird erst recht Heulen und Zähneknirschen sein. Die Welt war und ist nicht das Paradies. Es gilt auch im 21. Jahrhundert noch, was in einem dicken Buch steht, das keiner mehr liest, das aber dennoch unsere Kultur wie kein anderes geprägt hat: „Im Schweiße Deines Angesichtes sollst Du Dein Brot essen!“
Es steht nichts darin von acht Wochen Urlaub, der 35-Stunden-Woche und dem DienstLeistungs-Koma jeden Freitag um 14 Uhr in Deutschland. Der Begriff „Wirtschafts-Wunder“ war und ist in diesem Zusammenhang irreführend. Der Wirtschaftsaufschwung der 50er- und 60er-Jahre war alles andere als ein Wunder, er war das Resultat einer überdurchschnittlichen Schaffenskraft – und vor allem einer überdurchschnittlichen Leistungsbereitschaft aller Bevölkerungsschichten.
Wir brauchen kein Bündnis für Arbeit
Bündnis für Arbeit? Welch ein volkswirtschaftlicher Schwachsinn! Er wird nicht dadurch besser, dass ihn ganz unterschiedlich gefärbte Parteien immer wieder aus der Mottenkiste holen. Ein Bündnis für Arbeit kann es bestenfalls einmal in windstillen Zeiten innerhalb eines Betriebes geben – als Solidarpakt auf Zeit aller Mit-Arbeiter. Ein Bündnis für Arbeit schafft keinen einzigen Arbeitsplatz. Im Gegenteil – flächendeckend organisiert, führt ein solches eher zur Festschreibung der Arbeitslosigkeit. Volkswirtschaft muss man im Grunde genommen nicht studieren.
Es reicht der gesunde Menschenverstand, um ihre Regeln zu verstehen. Denn Volkswirtschaft heißt: Wirtschaft des Volkes. Die Zahl der Bezieher von Transfer-Einkommen wächst ständig – auf sie schielen die populistischen Politiker aller Farben, um immer wieder zurück an die „Fleischtöpfe Ägyptens“ zu kommen, sprich: nach einer Wahl zurück in die Selbstversorger-Parlamente in Bund und Ländern.
Um die DienstLeister, um diejenigen, die das Geld schwer verdienen müssen, das Politiker von leichter Hand für die Transfer-Klientel ausgeben, um diese „Esel“, die den Karren ziehen, kümmert sich kein Mensch. Wie auch? Dieses Land wird mehr und mehr geführt werden von der neuen Politikerkaste, deren Lebenserfahrung und Lebensleistung in drei einfachen Schritten ganz schnell beschrieben ist: Kreißsaal – Hörsaal – Plenarsaal (keine Ahnung, wer diese logische Reihe einmal entwickelt hat – sie gefällt mir).
Wir brauchen ein neues Bündnis für Leistung
Menschen, die Spitzenleistungen erbringen, verfügen über eine überaus ausgeprägte Anziehungskraft auf andere Menschen – ob im Sport, in der Wissenschaft, in der Musik, in der Kunst – und nicht zuletzt auch in der Wirtschaft. Sie faszinieren andere Menschen. Das liegt in unserer menschlichen Natur. Wir wollen nicht alle gleich sein. Und wenn es allen gleich schlecht geht, halten wir das nicht für gerecht. Das denken nur Sozialisten. In allen Bereichen gilt der Grundsatz, den Edison als seine Erfolgsphilosophie begründet hat: 1 % des Erfolges sind Inspiration und 99 % des Erfolges sind Transpiration.
Der 14-fache Goldmedaillen-Gewinner im Schwimmen, Michael Phelps, hat eine ähnliche Philosophie: Viel Schwimmen! Viel Essen! Viel Schlafen! Und eine kleine Besonderheit, die er einer Reporterin als vielleicht entscheidenden Grund für seinen überragenden Erfolg genannt hat: „Ich bin auch an Weihnachten immer ins Becken gegangen. Weil ich genau wusste: Das macht sonst keiner meiner Wettbewerber!“
In unserer Gesellschaft gilt eine etwas andere Philosophie: Viel Freizeit! Viel Gaudi! Viel Wellness! Es ist eine geistige Krise dadurch entstanden, dass über Jahrzehnte hinweg Leistungs-Denken über alle Lebensbereiche hinweg auf den Index gesetzt worden ist. Das war ein schwerwiegender Fehler, der nur nach einer langen Übergangszeit wieder zu korrigieren ist. Nicht-Leisten wurde und wird heute immer noch belohnt. Und Leistung wird bestraft. Allein unser Steuersystem ist ein schmerzlicher Ausdruck dessen.
Schule und Leistung? Das darf doch nicht sein!
Die Gutmenschen in unserem Land verteufeln das Leistungsprinzip von Kindesbeinen an – und versündigen sich damit an ihren eigenen Kindern, deren Zukunft sie dadurch erheblich gefährden. Denn ihr ausgeprägter Sinn für soziale Gerechtigkeit und Gleichheit hängt den Kindern lieber die „Hochsprunglatte“ etwas niedriger, damit wirklich alle drüber kommen, und alle sich dann als Sieger fühlen können. Ist das nicht richtig sozial, fair und schön!?
Nein, ist es nicht! Es ist purer Schwachsinn! Die Kinder werden als Erwachsene die Verlierer sein, so viel steht fest. „Unsere Schüler sind überfordert“ – „Der Stress macht unsere Kinder krank!“ Solche Schlagzeilen beherrschen die Medien. Viele Schüler und vor allem Eltern lesen und hören sie gern – sie freuen sich diebisch über die bequemen Hintertürchen, die man ihrer Faulheit und Bequemlichkeit sperrangelweit öffnet – für viele sind sie die Wegweiser geradewegs hinein ins soziale Netz. Das funktioniert ja nun auch vorbildlich, wenn man nichts leistet. Schließlich sind wir ja ein Sozialstaat. Und diesen Gutmenschen-Ehrbegriff muss sich die Gesellschaft immer wieder neu verdienen!
Man legt den jungen Menschen die Entschuldigung für das eigene Versagen, den eigenen Mangel an Leistungsbereitschaft geradezu auf die Zunge! Chancengerechtigkeit nennt man das. Und mit einem solch unverantwortlichen Populismus gewinnt man bei uns im Land erheblich an Wählerstimmen. Leider nicht nur in den Unterschichten, sondern unter Intellektuellen. Welch intellektuelles Armutszeugnis!
Man nimmt den jungen Menschen damit die Selbst-Verantwortung für ihr Leben. Als das Buch des ehemaligen Salem-Direktors Bueb erschien mit dem Titel „Lob der Disziplin“, da hätten sich einige „Neue-Gerechtigkeits-Protagonisten“ aus dem rot-grünen Lager aus Protest dagegen am liebsten nackt ans Brandenburger Tor ketten lassen. Jene Unverbesserlichen, die immer noch an den Prinzipien der antiautoritären Erziehung festhalten. Die Folgen des Summerhill-Dogmas sind überall an unseren Schulen zu besichtigen.
Die Studenten-Proteste des Jahres 2009 sind in einem Punkt sicher gerechtfertigt: Die Umfeldbedingungen der Hörsäle sind skandalös. Aber die Floskel, „die Wissenschaft werde Schaden nehmen“, ausgesprochen von einer Bachelor-Studentin im ersten Semester, ist ja wohl der größte Hohn, den man sich anhören muss in diesem Lande. Es geht schlicht und ergreifend darum, dass man sich das Studentenleben etwas anders vorgestellt hatte, so nach dem Muster: Wein, Weib und Gesang – Gaudeamus igitur.
Leistung entscheidet – ein Naturgesetz
Da beklagen sich die jungen Leute, sie müssten zuviel leisten – und dann erwarten sie nach dem Studium einen Job mit Anfangsgehalt von 70.000 Euro im Jahr. Worin läge dafür die Berechtigung? Warum sollten sie so viel Geld bekommen? Sie müssen sich dieses Einkommen verdienen. Und wie anders als durch Spitzenleistungen? Darauf muss ein Studium heute die jungen Menschen vorbereiten. Diese Fähigkeit zu Spitzenleistungen unter schwieriger werdenden Bedingungen müssen sie bereits während ihres Studiums nachweisen. Denn die Anforderungen an Fachleute, Führungskräfte und Projektleiter in der DienstLeistungs-Wirtschaft, an Logistiker, Techniker und Ingenieure, an Mediziner, Forscher und Lehrer werden in dramatischer Weise steigen, weil sich die Welt dramatisch verändern wird.
Nur die Welt der Politologen und Soziologen kann unbeschadet der dramatischen Veränderungsprozesse so theoretisch wie gestern bleiben, denn es dürfte auch in der Zukunft nicht allzu schwer werden, die Welt lediglich immer nur rückwärts erklären zu müssen. Zukunftskonzepte sind diese hohen Geisteswissenschaften zu allen Zeiten schuldig geblieben. Sie fordern sie immer nur von Anderen.
Auch wenn die Anzahl der Teelichter-Träger in unserem Land zunimmt, die vor der Überforderung des Menschen warnen. All diese Einlassungen werden das Naturgesetz des Überlebens nicht besiegen können: Leistung zählt. Wer sich dem nicht stellen will, soll sich von der Utopie einlullen lassen, irgendeine Staatsform könne den Menschen in die soziale Watte packen und das Überleben sichern.
Es ist mehr als sinnvoll, eine überdurchschnittliche Leistungsbereitschaft von Beginn an von erwachsenen, volljährigen Menschen zu fordern. Wir brauchen keine politologisch und sozialpädagogisch durchgequirlten Weltverbesserer, wir brauchen Fachleute, die wissen, wo sie anzupacken haben. Felix von Cube hat vor Jahren bereits ein sehr bemerkenswertes Buch darüber geschrieben: Lust an Leistung! Darin weist er nachvollziehbar nach, dass Menschen auf Leistung angelegt sind, dass Schlaraffia krank macht.
Gott sei Dank nimmt die Zahl der Schulen, die heute überdurchschnittliche Leistungen fordern, mittlerweile wieder zu. Kommt die Bildungsrevolution von unten? Von oben kommt sie jedenfalls nicht. Einige dieser Haupt- und Realschulen sind zu einem Markenbegriff der Bildungsanbieter geworden. Sogar einige Hauptschulen in kritischen Wohnbezirken einiger Großstädte gehören dazu. Die wesentliche Ursache für deren positive Entwicklung ist diese: Lehrer und Schüler haben die alten Sekundärtugenden wiederentdeckt und haben sie dann zu Primärtugenden gemacht. Und die Schüler leben sie gerne, weil sie erkannt haben, welch großen Zugewinn sie dadurch im Schulalltag haben – und erst recht in ihrer Zukunft. Die Verlierer von gestern werden zu den Gewinnern von morgen. Das ist soziale Gerechtigkeit, wie ich sie verstehe.
Unternehmen der Zukunft brauchen die Besten
Zukunftsorientierte Unternehmen kümmern sich heute schon um die Absolventen solcher Schulen. Sie werden ihnen Perspektiven bieten, die den Leistungsunwilligen auf immer versagt bleiben. Wir brauchen das Leistungsprinzip von der Grundschule an. Fördern von Talenten – und Fordern von entsprechenden Taten. Denn ein Talent zu besitzen, macht noch nicht lebenstüchtig. Wissen ist nur dann Macht, wenn man was daraus macht! Unternehmen müssen daraus etwas Besonderes machen: eine besondere DienstLeistungs-Qualität, die Menschen wirklich dient, die ihnen Vorteile verschafft. Die Zukunft solcher DienstLeister ist auf immer gesichert.
Vinzenz Baldus
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