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Rettung in letzter Minute

Das Feuerwehr-Prinzip
Rettung in letzter Minute

In Deutschland schwankt die Stimmung zwischen „Panikmache“ und „Geruhsamkeit“. Einerseits herrscht großes Geschrei über die Konkurrenz durch Filialbetriebe, Osterweiterung, Steuerlasten, sinkende Absatzzahlen usw., auf der anderen Seite bleiben aber die meisten Augenoptiker „geruhsam“. Viele warten ab, was passiert, anstatt ihr „Schiff“ Unternehmen auf einen neuen Erfolgskurs zu steuern. Aber gerade in rezessiven Phasen wird die Bedeutung der Steuerung des Unternehmens offensichtlich. Die Gefahr ist groß, dass trotz der vermeintlichen Flexibilität und relativ niedriger Gemeinkosten die Veränderungen innerhalb und außerhalb des Unternehmens zu spät erkannt werden.

Thorsten Schröter, der Firefighter für Unternehmer in rezessiven Phasen, wird immer dann gerufen, wenn Unternehmen kurz vor der Pleite stehen. Wir befragten ihn, was Unternehmer tun können, wenn das „Aus“ droht.

Warum kommen Unternehmen überhaupt in eine rezessive Phase?
Thorsten Schröter: Viele mittelständische Unternehmen sind zu wenig vertriebsorientiert. Wollen sie allerdings den Her-ausforderungen der Zukunft bestehen, müssen sie einfach mehr Gewinne erwirtschaften. Die Unternehmer selbst haben Kompetenz-Probleme und arbeiten wenig zielorientiert. Den Führungskräften mangelt es häufig an wirklichen Führungsqualitäten. Wenn dann auch noch die Mitarbeiter unmotiviert sind, wird es wirklich schwer, den immer schneller werdenden Veränderungen gerecht zu werden. Solange der Markt gut ist, laufen Unternehmen natürlich auch mit diesen Schwachstellen. Kommt es allerdings zu einer schlechteren Marktlage, befinden sich Unternehmen mit diesen Voraussetzungen umso schneller in einer schwierigen Situation.
Geschieht dies nur aufgrund der rezessiven Wirtschaftslage?
Thorsten Schröter: Alles auf die schlechte wirtschaftliche Lage zu schieben, wäre zu einfach. Unternehmer haben einfach in den guten Phasen verlernt, schnell auf sich verändernde Marktgegebenheiten zu reagieren. Es lief ja alles gut, warum sich also Gedanken machen? Viele warten einfach ab und hoffen darauf, dass die Phase möglichst schnell vorüber geht. Doch der jetzige Markt gleicht immer mehr einem Verdrängungswettbewerb – und das in allen Branchen und Bereichen.
Wie arbeiten Sie denn in einem Unternehmen in der Praxis?
Thorsten Schröter: Jedes Seminar wird von uns auf die spezifischen Bedürfnisse des Unternehmens und der Branchengegebenheiten abgestimmt. Wir beginnen, zusammen mit dem Unternehmer, eine Unternehmensvision zu erarbeiten und diese, durch hierfür eigens entwickelte Methoden, allen Mitarbeitern zu übertragen. In zwei bis drei Tagen erlernen die Mitarbeiter den eigenen Beitrag so zu optimieren, dass ihr Unternehmen und sie selbst davon profitieren. Je nach Anforderung überprüfen wir hieraufhin die Führungsqualität im Unternehmen. Gemeinsam erarbeiten die Mitarbeiter dann zu vorhandenen Problemen sichere Lösungen und realisieren deren Umsetzung. Durch die zielgerechte Veränderung heben wir das Unternehmen von Mitbewerbern ab. Somit wird die herausragende Position am Markt gefestigt, der Umsatz gesteigert und aus tief roten Zahlen werden wieder graue bis schwarze.
Unternehmensvision? Hilft das wirklich, wenn die Pleite kurz bevor steht?
Thorsten Schröter: Natürlich ist dies nur ein Schritt von vielen, allerdings ist es auch eine wirklich wichtige und grundlegende Arbeit. Wir verharren allerdings nicht in der Vision und philosophieren lange, sondern kommen sehr schnell auf den entscheidenden Punkt: Jedes Unternehmen lebt vom exzellenten Absatz seiner Produkte oder Dienstleistung. Hieraus werden die Gewinne erwirtschaftet. Somit binden wir jeden einzelnen in diese Aufgabe ein. Die weltweit erfolgreichsten Techniken sichern zukünftig, hoch motivierte Mitarbeiter die erlernte Strategien auch umsetzen. Sie werden das Unternehmen wie ihr eigenes betrachten und Verantwortung übernehmen.
Haben Sie denn Erfolge, von denen Sie uns berichten können?
Thorsten Schröter: Natürlich! In den vergangenen elf Jahren haben wir Seminare bei 150 Unternehmen durchgeführt und die Erfolgsquote, sprich Unternehmen, die Ihren Umsatz nach der Maßnahme um mindestens 10 Prozent steigern konnten, liegt bei 65 Prozent. Wir sind stolz darauf, dass unsere Veranstaltungen nicht nur eine Menge Spaß machen, sondern auch unglaubliche Resultate erzielen. Wir behaupten nicht, dass unsere Programme mühelos sind, aber sie sind auf jeden Fall lohnend, denn sie produzieren hervorragende Ergebnisse. Im Feuerwehr-Prinzip habe ich einmal für alle Unternehmen die fünf wichtigsten Schritte zusammengefasst, an denen diese arbeiten müssen, um vielleicht überhaupt nicht in eine rezessive Phase zu kommen bzw. für diese gewappnet zu sein.
Das Feuerwehr-Prinzip
Viele Unternehmer haben Angst vor Veränderungen. Sie führen ihr Unternehmen lieber wie gewohnt nach dem Motto „Das haben wir schon immer so gemacht – Wird jetzt auch schon gut gehen“ weiter, anstatt ein neues Feeling für sich immer schneller entwickelnde Märkte und veränderte Bedürfnisse ihrer Kunden zu entwickeln. Unternehmer müssen sich immer wieder fragen, wohin der Markt in Zukunft geht, ihren Finger also am Puls der Zeit haben. Sie müssen ihr Unternehmen aus der breiten Masse von Anbietern abheben und Exklusivität entwickeln.
Ein Unternehmer alleine kann nicht viel bewegen, wenn die Mitarbeiter nicht mitziehen. Sträuben sich diese gegen Veränderungen, fallen diese auch auf Unternehmensebene schwer. Die Mitarbeiter müssen eine positive Einstellung zu ihren Produkten und vor allem zu ihren Kunden haben. Auch sie müssen ein Gefühl für neue Märkte, Zielgruppen etc. entwickeln und sich fragen: „Was will der Kunde? Was verlangt der Markt.“
Erfolg heißt auch, mit Rückschlägen umgehen zu können – hinfallen, aufstehen und weitergehen. Auch ein Kleinkind fällt rund 2.600-mal hin, bevor es laufen kann – und auch ein Unternehmen steht vielleicht manchmal auf wackeligen Beinen. Walt Disney zum Beispiel ist zu 304 Banken gegangen, bevor er nach zwei Pleiten das Geld für seinen Themenpark zusammen hatte. Hätte er nach der fünften Absage schon aufgegeben, gäbe es seinen Weltkonzern heute nicht.
Zusammen mit den Führungskräften müssen klare Unternehmensziele definiert werden, mit denen sich aber auch die Mitarbeiter identifizieren können. Klare Ziele deshalb, damit alle Mitarbeiter – bis zur geringsten Aushilfskraft – verstehen, warum sie sich bewegen sollen. Dazu ist es wichtig, dass der Unternehmer auch in der Lage ist, in der Sprache aller Mitarbeiter zu sprechen. Sind Ziele zu kompliziert formuliert, klingen diese zwar gut, aber keiner weiß im Grunde genommen genau, woran er eigentlich arbeiten soll.
So mancher Unternehmer hat bereits Seminare besucht, eigene Unternehmensziele formuliert oder Visionen von neuen Märkten gehabt. Doch oft bleibt das ganze in der Planungsphase stecken, Unternehmer und deren Mitarbeiter kommen nicht zur Umsetzung der Pläne. Den Planer unterscheiden nur drei Buchstaben vom Unternehmer: Das TUN. Die Disziplin in der Umsetzung ist einer der wichtigsten Punkte. Denn werden Strategien nicht kontinuierlich und innerhalb kürzester Zeit umgesetzt, droht oft die Pleite. In den Märkten von morgen werden nur die Augenoptiker erfolgreich sein, die ihren Finger am Puls der Zeit haben, sich aufgrund der wirtschaftlichen Situation nicht bange machen lassen, sondern aktiv am und im Unternehmen arbeiten. Dann lassen sich rezessive Phasen nicht nur überstehen, sondern Unternehmen gehen sogar gestärkt daraus hervor.
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