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Radfahren auf der Straße ist doch langweilig …

Sportoptiker mit dem AO
Radfahren auf der Straße ist doch langweilig …

Tommy Listl, gerade mal 23 Jahre alt, studiert Sportwissenschaften auf Diplom und Sportmanagement. Um das Studium zu finanzieren arbeitet er als Übungsleiter für Leichtahtletik und macht zusätzlich zu seinen Vorlesungen noch die Ausbildung zum staatlichen Bike Guide. Mit einem Wort, seine Freizeit ist beschränkt. Die nutzt er dann dazu, die waghalsigsten Sprünge mit seinem Down Hill Bike zu üben und immer besser zu werden.

Er hat alles schon gemacht. Begonnen hat er mit normalen Tourenbikes. Die sind leicht, haben nicht viel Federweg, verhältnismäßig dünne Reifen und man nimmt eine bequeme Sitzhaltung ein. Es ist also auch für längere Touren – eben – im leichten Gelände gedacht.

Gefolgt von einem Cross Country Bike, das so weit vom Tourenbike nicht weg ist, kam dann doch schnell das Enduro Bike. Mit diesem Rad fährt man den Berg nach oben und nach unten. Nach unten allerdings nicht auf normalen Wegen, sondern über „Trails“. Unwegsames Gelände könnte man auch sagen. Das ist im Fahrradgeschäft der derzeit größte und modernste Bereich. Es werden in der Natur auch eigene Trails ausgesteckt. Insbesondere im Wald, wo ohnehin schon natürliche Bodenunebenheiten herrschen, werden gerne auch noch zusätzliche Buckel oder schmale Passagen eingebaut. Reichen diese nicht, dann suchen sich die Sportler ihre eigene Herausforderung, in dem sie einfach neben der Straße fahren oder über Holzstöße oder gerne auch am Wasser entlang.
Wenn das alles noch nicht den richtigen Nervenkitzel hervorruft, dann muss das Down Hill Rad her. Dieses Rad ist dann so extrem, dass man gar nicht mehr bergauf fahren kann damit. Es hat sehr breite Reifen und extreme Scheibenbremsen. Diese Räder werden mit Fahrzeugen oder Seilbahnen nach oben transportiert, um dann mit hoher Geschwindigkeit damit zu Tal zu rasen.
Die Schutzausrüstung dieser Sportart ist wie die eines modernen Ritters. Integralhelm, Oberkörperpanzer, verstärkte Handschuhe, Ellbogenschoner und Knie-Schienbeinschoner sind ein Muss. Dass dazu auch die richtige Brille, nämlich eine Schutzbrille in Form einer Skibrille gehört, die genau in die Öffnung des Helms passt, ist für die Fahrer logisch. Eine Korrektion der Fehlsichtigkeit ist dabei nur über Kontaktlinsen möglich. Doch dabei ist es nicht einfach, die richtige Linse zu finden, da es zu einem sehr seltenen Lidschluss kommt. Die Anspannung und Konzentration ist dermaßen hoch, dass die Kontaktlinsen schon sehr gut angepasst sein müssen, um die Augen nicht zusätzlich austrocknen zu lassen oder die Kontaktlinsen gar verrutschen. Die Sprünge bei dieser Sportart fallen beim „normalen“ Down Hill Fahrer so um die 5 m weit aus, wobei es bei Wettkämpfen schon wesentlich weiterer Entfernungen bedarf, um vorne mitzufahren.
Die Sehansprüche sind beim Enduro Biken allerdings noch wesentlich höher. Da die Trails oft durch Waldgebiet gehen, ist die Lichtsituation ungünstig. Eine ständig wechselnde Hell-Dunkel-Situation erschwert das genaue Einschätzen von Entfernungen und Unebenheiten. Dunkle Gläser, so weiß Tommy Listl, funktionieren gar nicht. Er sieht sehr gut, zumindest hat das der Fahrlehrer festgestellt, als er seinen Führerschein gemacht hat… trotzdem fährt er mit Schutzbrille. Die einzigen Filter, die er verwendet, sind orange und klar. Zum Wechseln hat er keine Zeit und auch keinen Platz um Scheiben mitzunehmen, aber er kommt mit der orangefarbenen Scheibe bestens zurecht, auch wenn die Sonne scheint. Auf den Trails ist es niemals so hell, dass er eine dunkle Brille vermisst. Die Schutzbrille braucht er aber wegen der Steinchen, die Vorderleute aufspritzen lassen und wegen des Schlamms, der durch die eigenen Räder aufgewirbelt werden kann. Aber auch kleine Äste, die im Wald immer wieder in die Quere kommen und dann Kratzer verursachen, sind große Störenfriede. Die möchte er dann doch lieber nicht im Auge haben. Bei der Wahl seiner Brillen achtet er immer darauf, dass sie ein großes Blickfeld nach unten haben. Die Blickrichtung der Endurofahrer geht meist mittig durch die Brille, so um die 5 Meter voraus auf den Boden. Und natürlich immer wieder nach unten, um etwas genauer in Augenschein zu nehmen. Seitlich muss die Scheibe nicht besonders viel Freiraum lassen, da man die Lenkbewegung mit der Kopfbewegung einleitet, den Körper dann mitnimmt und so der Blick vorrangig mittig bleibt. Deshalb stört ein dicker Rand auch nicht. Im Gegenteil, er vermittelt sogar das Gefühl der Sicherheit. Als Korrektionsmöglichkeit bietet sich deshalb auch ein Innenclip mit relativ weit nach unten gehender Clipform gut an.
Manchmal, gibt Tommy zu, stört ihn die Brille, wenn sie rutscht oder beschlägt. (Da könnten wir Augenoptiker doch Abhilfe schaffen ?! Anpassen und Antibeschlagmittel !)
Gefahren wird mit einem Helm, der sich nicht wesentlich von einem Straßenradhelm unterscheidet. Er hat weniger Belüftung, sein Styling ist aggressiver und die Aerodynamik ist nicht so wichtig. Wichtig ist der Schutz gegen Schlamm, der zusätzlich auch noch einen Lichtschutz bietet. Die Halterung ist jedoch wie bei jedem einfacheren Fahrradhelm auch über die beiden Bänder gewährleistet, die jeweils vor und hinter dem Ohr entlang führen.
Dass auf einen guten Visus dann doch nicht so geachtet wird, bestätigen Aussagen von Verletzten, dass sie das Hindernis einfach nicht gesehen haben.
Elisabeth Schiller
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