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Kundschaft mit speziellen Bedürfnissen

Motorsport: Oldtimerfans
Kundschaft mit speziellen Bedürfnissen

Einmal im Jahr treffen sich 346 der ältesten und besterhaltendsten Autos in Brescia und stellen sich dem staunenden Publikum. Dann fahren sie 1000 Meilen – Brescia, Rom, Brescia – und ertragen Wind und Wetter, Regen und Sonne.

Viele Gefährte sind Cabrios und nicht überdachbar. Ehemalige Limousinen und Rennwagen, große und kleine, spektakuläre und witzige. Marken, die es heute noch gibt und solche, die irgendwann keine Autos mehr hergestellt haben. Alle präsentieren sich in makelloser Schönheit. Kein Fleckchen Rost, kein matter Schein auf dem Lack, perfekte Reifen und Chromfelgen. Und die Besitzer stolz auf den Fahrersitzen.

Der älteste Wagen ist aus dem Jahr 1925, der jüngste aus dem Jahr 1956. Auch eine Isetta und ein VW Käfer dürfen mitfahren. Viele der Fahrer sind zudem perfekt gekleidet. Das Outfit ist im Stil genauso gehalten, wie man es in dem Jahr getragen hat, in dem die Karosse gefertigt wurde. Ledermützen und Knickerbocker kann man sehen. Stilsicherheit ist die Devise. Wie so oft sind die Brillen aus der „Jetzt-Zeit.“ Und irgendwie ist das ein Stilbruch.
Ortswechsel nach Deutschland: Maxlrain – Fronleichnam. 3000 Oldtimer fahren durch Oberbayern und führen ihre schillernden Autos vor. Der rosa Chevrolet ist genauso unterwegs wie der Bugatti. Ob Manta oder BMW, jeder findet seinen Fan. Die Herren in den Chevis tragen Schmalzlocke, die Damen Petticoats.
30 Jahre muss ein Auto alt sein, damit es unter Oldtimer fällt. Zwischen 20 und 30 Jahren spricht man von einem Youngtimer. Es ist viel Geld nötig, um solch ein Gefährt in Schuss zu halten. Und es wird ausgegeben. Da viele Oldtimer ohne Verdeck fahren, sind die Fahrer allen Witterungen ausgesetzt. Vor allem Wind und Insekten. Manche Frontscheiben sind so klein und so schmal, dass der Lenker praktisch ungeschützt dahinter sitzt, ebenso der Beifahrer.
Früher fuhr man mit lederverbrämten Brillen, die schon fast einer Skibrille ähnelten. Leider gibt es von diesen Brillen keine Originale mehr, da das Leder oder später Kunststoff der langen Lagerung nicht standhalten konnte und hart wurde oder zerbröselte. Deshalb tragen heute viele der Fahrer Sportbrillen mit gekurvten Gläsern, um dem Fahrtwind zu begegnen.
In Limousinen hat man dieses Problem nicht. Hier könnte man vielen Fahrzeughaltern eine große Freude machen, wenn man ihnen eine normale Korrektionsfassung fertigte, die aus dem gleichen Jahr stammt wie das Auto – eine Vintagebrille. Leider wird diese Möglichkeit der Kundenbindung noch viel zu wenig genutzt. Auf manch einem Oldtimermarkt sieht man deshalb nicht nur Ersatzteilstände, sondern ab und an auch einen Stand, auf dem Sonnenbrillen verkauft werden, die zum Auto passen. Dass solche Brillen auch mit Korrektionsgläsern getragen werden können, wird allerdings nicht transportiert. Kein Wunder, die Händler sind keine Optiker.
Es gibt in Deutschland unzählige Oldtimerclubs, die vor allem im Sommer Rallyes oder gemeinsame Ausfahrten organisieren. Jeder möchte das schönste Auto vorzeigen und originalgetreu daherkommen. Wie schön wäre es da, wenn die Korrektionsbrille aus dem gleichen Jahr stammt wie der Oldtimer. Aufpassen muss man jedoch mit der Wahl der Sonnengläser. Polarisierende Gläser können fatale Folgen haben, wenn die Windschutzscheibe auch noch original ist. Dann nämlich sieht man die Spannungsfelder in den Scheiben und das ist ausgesprochen störend.
Es empfiehlt sich deshalb, dem Kunden eine polarisierende zu leihen oder ihn mit dem Schmuckstück vorfahren zu lassen und die Gläser direkt vor Ort auszuprobieren. Erst dann kann man bestimmen welche Sonnengläser man wählt. Übrigens gab es damals auch noch keine wirklich dunklen Gläser. Maximal 65 Prozent und gerne Verlaufgläser waren angesagt bis Mitte der 70er. Wer sich unsicher ist, was man im Baujahr des Wagens an Brillenmode hatte, kann sich bei Kurzenberger schlau machen.
Elisabeth Schiller
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