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Knackpunkt Sportbrille

Ralf Donner/Donner + Brück Gerhard Felmeden/Optik Werkstatt, Berlin
Knackpunkt Sportbrille

Ralf Donner ist schon fast sein Leben lang Sportler, einen großen Teil seines Lebens Augenoptiker und er verkauft sehr gern Sportbrillen. Gerhard Felmeden ist Eigentümer der Optik Werkstatt in Berlin. Die Optik Werkstatt dürfte Ihnen ein Begriff sein. Sie veredelt und fertigt optische Gläser und hat auch sonst einige Dienstleistungen im Angebot. Was Donner und Felmeden zusammen in Angriff nahmen, lesen Sie hier.

Weil ihm das Studium der Nachrichtentechnik zu trocken war und er einen Schulfreund hatte, der von seiner Augenoptiker-Lehre ganz angetan war, lernte Ralf Donner auch Augenoptiker. Mit ziemlichem Erfolg. Zwei Jahre nach Ende seiner Lehre und Erfahrungssammeln in zwei anderen Läden machte er sich mit seinem ehemaligen Lehrherrn selbständig. Darum heißt der Laden Donner & Brück. Allerdings führt Ralf Donner diesen Laden allein, Brück zusätzlich einen anderen eigenen.

Von klein auf war Ralf Donner sportlich. Schon als junger Mann hatte er ein Angebot als Profifußballer, so gut war er. Das Angebot lehnte er allerdings aus Vernunftgründen und beginnenden Knorpelschäden in den Knien ab. Sehr früh – mit zehn oder zwölf – begann parallel zu allen Sportarten auch der Trabrennsport. Die Trabrennbahn Mariendorf war gleich ‚ums Eck’ und sein bester Freund hielt sich dort mehr auf als zu Hause. Die beiden Jungen begannen sehr früh, im Sulky zu sitzen. In den Ferien natürlich. Eine Karriere als Berufsfahrer stand zur Debatte. Leider kam in der Pubertät eine Pferdehaar-Allergie, das Thema Berufsfahrer erledigte sich von allein. Nicht seine Leidenschaft zur Trabrennfahrt, der geht er nach wie vor nach. Nur nicht jeden Tag. Außerdem musste Donner noch Zeit haben für alle anderen Sportarten wie zum Beispiel Radfahren, Laufen, Triathlon. Noch in diesem Jahr fuhr er ein Radrennen bei den Senioren. Ralf Donner macht fast jeden Tag Sport, soweit ihm sein Beruf und seine Familie die Zeit dazu lassen.
Als ‚Sportoptiker’ ist er weit bekannt. Kunden reisen gern bis zu 200 Kilometer zu ihm. Da er selber fehlsichtig ist, war er immer sehr unzufrieden mit der Sportbrillen-Auswahl. „Es gibt einfach zu wenig Hersteller von ordentlichen Sportbrillen. Ich probiere alles selber aus, bevor ich die Brillen ins Sortiment nehme. Dazu sind mir die Kunden zu wichtig. Denn wenn etwas nicht funktioniert, war ich derjenige, welcher… Wir brauchen keinen Heckspoiler an der Sportbrille, die muss nur funktional sein, jeder muss sie tragen können. Leider kaufen sich die Kunden auch keine Brillen fürs Skifahren, Radfahren und noch zum Laufen extra. Sie möchten etwas universell haben, obwohl die einzelnen Sportarten unterschiedliche Ansprüche stellen. Schon allein wegen der unterschiedlichen Licht-/Schattenverhältnisse oder wegen des unterschiedlichen Lichts. Danach richtet sich die Glasfarbe – je nach Blendempfindlichkeit. Aber ich kann jetzt nicht bei einer Firma wie zum Beispiel adidas sagen, ich möchte die und die Fassung haben, allerdings mit dem und dem Glas. Eine freie Wahl, das individuell zusammenzustellen, ist leider bei keinem Hersteller möglich. So kam ich zur Optik Werkstatt, die ich schon lange kenne.“
Anforderung an Gerhard Felmeden war, eine Sportbrille zu verglasen. Speziell eine Brille ohne Rand, bei der die Gläser eingefräst sind, damit sie passgenau im Mittelteil der Brille sitzen. Extrem viele Sportler möchten auf das Clip-System verzichten, weil es entweder nicht ihren ästhetischen Ansprüchen genügt oder sie ein Problem mit den Wimpern haben, die zu nah am Glas sitzen. Das bedeutet aber, dass nicht nur die Form, die im Mittelteil steckt, exakt eingefräst werden musste, sondern es durfte auch nicht zu sehen sein bei Korrektionsgläsern unterschiedlicher Dicke. „Mein Wunsch war es, optisch korrigierende Gläser zu haben, die ich vorn einbaue und genauso wechseln kann wie eine Planscheibe. Nur dass dann eben die Aussparung da ist und der Rest entsprechend berechnet“, stellte sich Ralf Donner vor.
Gerhard Felmeden machte sich Gedanken. Nicht nur Gedanken, er schritt zur Tat. Erste Mustergläser stellte er bereits auf der Opti vor. Relativ schnell musste er feststellen, dass die Freiformflächen doch erhebliche Probleme bereiteten. Er nahm nochmals Kontakt zu den Lieferanten auf und bat um CAD-Daten. Die wurden ihm zwar zugesagt, er erhielt sie nur leider nie. Nachdem er auch auf der Crio eine positive Resonanz seines Vorhabens von Seiten der Optiker erhielt, musste er versuchen, ohne Unterstützung der Industrie klar zu kommen. Er traute sich an ein vollkommen anderes Feld. Die optische Bilderkennung. Das heißt in der Praxis, er legte ein Objekt in ein Messsystem, die Geometrie des Glases wird vermessen, nach zehn bis zwanzig Sekunden bekommt er die exakten CAD-Daten. Diese Daten werden exportiert, modifiziert und in kürzester Zeit in ein CNC-Programm umgerechnet. Damit kann er arbeiten. Was sich jetzt in einigen wenigen Sätzen leicht liest, war im realen Geschäftsleben ein langer – mit Tücken versehener – Prozess, der zudem Entwicklungskosten im fünfstelligen Bereich verursachte.
Inzwischen ist die Optik Werkstatt in der Lage, nach Anlieferung der Wunschbrille und der Korrektionswerte Gläser in verschiedenen Farben, Materialien und Formen herzustellen. Eingepasst werden Sie dann von Ihnen, den Augenoptikern. Wollen Sie das genau wissen? Besuchen Sie die bekannten Sportbrillen-Lieferanten. Da werden Ihnen die Ansprüche und Vorteile der neuen Sportbrillenverglasung genauestens erläutert.
Ulla Schmidt
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