Über Jürgen Fladung haben Sie schon ab und an im AUGENOPTIKER gelesen. Wir haben über ihn als Person und seine Aktivitäten geschrieben, wie wir das gern machen bei Menschen, die etwas anstoßen und bewegen wollen. Heute stößt er wieder etwas an und er wird damit anstößig im wahrsten Sinne des Wortes.
Jürgen Fladung ist Augenoptikermeister. Gern und mit Begeisterung. Er ist auch Designer und Hersteller von Acetatfassungen, die er über seine Firma Frame4U anbietet. Und damit brachte er den neuen Stein des Anstoßes ins Rollen…
Am Anfang arbeitete Fladung noch Teilzeit bei einem Optiker. Er hatte seine Stammkunden. Als ihn Frame4U mehr beschäftigte, musste er die Teilzeit aufgeben, was allerdings die Stammkunden nicht akzeptierten. Sie fanden heraus, wo er zu erreichen war, bedrängten ihn, sie als Augenoptiker weiter zu beraten. Sie wollten seine Brillen tragen. Er fing mit den ersten Brillenevents an. Allerdings zu dem Zeitpunkt noch ohne irgendeine technische Ausrüstung. Die Stärkenmessungen mussten woanders durchgeführt werden. Ein Zustand, der auf Dauer nicht haltbar war.
Dazu kam, dass der Vertrieb der Frame4U-Fassungen nicht zufriedenstellend funktionierte. Zwar hatte Fladung, der auch selbst reiste, den Erfolg, den er sich wünschte, aber… „Ich habe generell das Gefühl, dass es nicht möglich ist, mit einem freiberuflichen Vertreter eine Firmenphilosophie wirklich umzusetzen.“
Es kam der Zeitpunkt, dass er und seine Partner umdachten. „Warum rüsten wir immer wieder Leute mit Koffern aus, die dann in der Ecke stehen. Eigentlich sollten wir das machen, was unsere Kernkompetenz ist. Wir sind ja nun mal Augenoptikermeister.“ Zusammen hatten sie bereits langjährige Erfahrungen mit Brillenevents. Dazu wussten sie, dass eine exakte Stärkenmessung unabdingbar ist. Autark, ohne auf Rezepte zurückgreifen zu müssen, die in der Regel ihren Ansprüchen nicht genügten. Sie klärten ab, wie eine mobile Toppmessung zu bewerkstelligen ist. Mit allem, was nun mal dazu gehört: Binokularprüfung, Phorietest, usw. Sie suchten Gerätschaften, entwickelte Tests, platzsparende Koffersysteme. Im Laufe der Zeit wurde das System immer ausgereifter. Fladung legt als Augenoptiker – genau wie Sie – extremen Wert auf exakte Messungen.
Für die Gastgeber der Brillenpartys wurden ebenfalls Hilfsmittel vorbereitet. Umfassende Informationen erklären, worauf es ankommt. Auch der Zeitrahmen muss abgeschätzt werden. In der Regel hat Fladung ‚das volle Programm’ dabei. Frame4U-Fassungen in allen Größen, für jedes Alter, jede Kopfform, in vielen Farben und Materialien. Die Gestaltung der Kollektion ist jetzt für Brillenevents optimiert worden. Auch seine Gerätschaften sind komplett. Er kann jeden refraktionieren und zieht es vor, diese Messungen auch selbst zu machen.
„Wir haben das System so weit getrieben und so viele positive Erfahrungen gesammelt, dass uns klar war, es herrscht ein Bedarf. Unser System breitete sich nur durch Mund-zu-Mund-Propaganda aus. Und wir arbeiten deshalb ausschließlich auf Bestellung, sprich Einladung. Wir messen exakt, unsere Fassungen kommen gut an, die Leute werden auf ihr Aussehen angesprochen. Auf dem Brillenevent findet auch die Messung statt. Es wird besprochen, was gebraucht wird und dann werden die Zentrierdaten festgelegt. Das Fassungslager haben wir selbst, auch Metall- und Randlosfassungen und wir haben einen Glaspartner, der nicht nur die Gläser liefert, sondern auch die Einarbeitung übernimmt. Nach ca. 14 Tagen gibt es einen neuen Termin vor Ort, die Fassungen werden ausgeliefert und angepasst.“
Der ganze Vorgang ist inzwischen automatisiert, die Logistik steht. „Das ist das Hauptproblem für Augenoptiker, die keinen eigenen Laden im Hintergrund haben und gern so etwas durchführen würden“, meint dann auch Jürgen Fladung. „Wir haben auch geklärt, wie die Übertragung unseres Systems auf andere Optikermeister in ganz Deutschland funktioniert. Rein rechtlich, denn es gab in der Vergangenheit einigen Aufruhr wegen eines anderen Anbieters, der auch mobil refraktionieren wollte“.
Frame 4U in motion hat als Verbreitung ihres Systems das Franchise-System gewählt. Es ist Fladung klar, dass in Deutschland teilweise Vorurteile gegen starre Franchise-Systeme existieren. Daher ist sein Hauptanliegen neben exakten Messungen ein absolut fairer Geschäftsablauf mit interessierten Augenoptiker-Meistern. Das beinhaltet zum Beispiel auch komplette Informationsunterlagen bis hin zur überregionalen Werbung. Beide Seiten sollen profitieren, vom Brillenkunden über den AO-Meister bis hin zu Frame4U in motion. Er stellt hohe Anforderungen an die Interessenten. Den Vorteil seines Systems sieht er darin, dass der jeweilige Augenoptiker-Meister selbständiger Unternehmer ist. Ohne das Risiko einer monatlichen hohen Miete und sonstiger Fixkosten eines Ladens. Die freie Zeiteinteilung hat dazu den Vorteil, dass man arbeiten kann, wenn auch die Kunden Zeit und Muße haben. Sie kaufen in entspannter Partylaune, die Gruppe gibt gegenseitig Tipps und Feedback.
Augenoptiker-Meister, die in der Regel kein Riesengehalt bekommen und kein Geld für die Selbständigkeit aufbringen können, dürften sich für das Verkaufssystem von Jürgen Fladung interessieren. Er garantiert – egal was andere Seiten sagen – eine rechtliche Absicherung für diese Art von Brillenverkauf. Immer auf Grund von exakten Messungen, der Kernkompetenz eines jeden Augenoptikers.
Ulla Schmidt
Teilen:
