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EXTRA Arten des Astigmatismus

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EXTRA Arten des Astigmatismus

Beispiele für Informationen für angehende Fachleute:

Von einen Astigmatismus des Auges spricht man, wenn die Brechung (des Lichts) in zwei verschiedenen Meridianen unterschiedlich groß ist. Ein achsenparalleles Strahlenbündel wird dabei so gebrochen, dass dessen Strahlen die optische Achse nicht in einem Punkt schneiden. (Der Begriff „astigmatisch“ kommt aus dem Griechischen und bedeutet „nicht punktförmig“.)
Ein astigmatisches Auge wird so genannt, wenn sein Brechwert nicht in allen Meridianen gleich groß ist. Solch ein astigmatisches Auge ist also nicht in der Lage, die von einem Objektpunkt ausgehenden Strahlen im Auge punktförmig abzubilden.
Die astigmatischen Fehlsichtigkeiten werden in zwei Gruppen eingeteilt:
• Astigmatismus regularis
= regelmäßiger Astigmatismus
Hier haben die Hornhautflächen und/oder die Linsenflächen des Auges eine torische Form. (Der Begriff „torisch“ kommt aus dem Lateinischen und bedeutet „wulstförmig“.)
• Astigmatismus irregularis
= unregelmäßiger Astigmatismus
Bei dieser Art hat die Hornhaut (in seltenen Fällen die Linse) des Auges eine unregelmäßige Form.
Astigmatismus regularis
Beim Astigmatismus regularis sind die brechenden Flächen der Hornhaut und oder der Linse des Auges torisch geformt. Sie haben die Form eines Ellipsoids, welches zwei unterschiedliche Krümmungsradien aufweist. Durch die unterschiedlichen Krümmungsradien ist auch der Brechwert in zwei verschiedenen Meridianen unterschiedlich groß.
Meridiane sind Ebenen, die den Krümmungsmittelpunkt enthalten. Die Hauptschnitte sind die beiden Meridiane mit den Extremformen des Torus und weisen daher auch die Extremwirkungen auf.
Man unterteilt den Astigmatismus regularis auch nach dem Ort seines Entstehens bzw. Vorhandenseins in zwei Gruppen:
– Hornhaut-Astigmatismus und
– Linsen-Astigmatismus.
Diese beiden Arten zusammen ergeben den Gesamt-Astigmatismus, wie er z. B. bei einer Refraktion festgestellt werden kann.
• Hornhaut-Astigmatismus
Die Vorderfläche und/oder die Rückfläche der Hornhaut des Auges hat eine torische Form. Eine torische Hornhautvorderfläche ist die häufigste Ursache für den Augenastigmatismus. Als Grund wird eine erhöhte Lidspannung in der ersten Lebenshälfte angenommen (sog. physiologischer Hornhautastigmatismus); die Hornhaut hat die Form eines liegenden Ellipsoids.
• Linsen-Astigmatismus
Die Flächen der Augenlinse haben eine torische Form. Hier kommt am häufigsten ein stehendes Elipsoid vor.
• Gesamt-Astigmatismus
Dieser ergibt sich aus der achsenrichtigen Addition von Hornhaut- und Linsen-Astigmatismus. Der Gesamt-Astigmatismus ist durch zwei Hauptschnitte gekennzeichnet: die Meridiane mit dem größten und dem geringsten Augen-Brechwert. Der Unterschied zwischen diesen beiden ist die „astigmatische Differenz des Auges“ (DD).
Das Refraktionsdefizit in diesen beiden Hauptschnitten kann sowohl positiv als auch negativ sein. Das heißt, dass jeder Hauptschnitt – jeweils für sich betrachtet – myop oder hyperop sein kann; einer davon auch emmetrop!
Arten des Astgmatismus regularis
A: Nach der Richtung der Augen-Hauptschnitte (= nach der Achslage des korrigierenden Pluszylinders)
• Astigmatismus rectus (As. nach der Regel)
R von lateinisch „rectus“ = aufrecht, gerade
Hier hat der senkrechte HS des Auges den (mathematisch) stär-keren, der waagerechte den schwächeren Brechwert. Dadurch steht die hintere Brennlinie des Sturm´schen Konoids senkrecht. Die Hornhaut hat die Form eines liegenden Ellipsoids; der senkrechte Radius ist also kleiner als der waagerechte. Die korrigierende Pluszylinderachse des Brillenglases liegt ebenfalls senkrecht. Weil diese Variante mit über ca. 80% am häufigsten vorkommt wird die Bezeichnung „nach der Regel“ verwendet.
• Astigmatismus inversus (As. gegen die Regel)
R von lateinisch „inversus“
= umgekehrt
Hier hat der waagerechte HS des Auges den (mathematisch) stärkeren, der senkrechte den schwächeren Brechwert. Somit steht die hintere Brennlinie des Sturm´schen Konoids in diesem Fall waagerecht. Die Hornhaut hat hier die Form eines stehenden Ellipsoids; dadurch ist der waagerechte Radius also kleiner als der senkrechte. Die korrigierende Pluszylinderachse des Brillenglases liegt ebenfalls waagerecht. As. inversus tritt mit einer Häufigkeit von ca. 10–12% auf.
• Astigmatismus obliquus
(schiefwinkliger As.)
R von lateinisch „obliquus“
= schief, schräg
In diesem Fall liegt der HS mit dem stärksten Brechwert in 45O oder in 135O (jeweils ± 25O bis 30O). Beide Brennlinien liegen passend dazu „schief“, jeweils 90O zum sie erzeugenden HS.
Die hintere Brennlinie des Konoids und die korrigierende Pluszylinderachse haben die gleiche Richtung wie der stärkere Augenbrechwert. As. obliquus kommt nur bei ca. 8–10% der astigmatischen Augen vor.
B. Nach der Position der Brennlinien zur Netzhautebene (= Fehlsichtigkeit)
• Astigmatismus myopicus
compositus (= kurzsichtiger zusammengesetzter As.)
R von lateinisch „compositus“ = zusammengesetzt
Beide Hauptschnitte sind negativ und folglich liegen beide Brennlinien und der Kreis engster Einschnürung (KeE) vor der Netzhaut (also in Innern des Auges).
• Astigmatismus myopicus simplex (= kurzsichtiger
einfacher As.)
R von lateinisch „simplex“
= einfach
Ein Hauptschnitt des Auges ist rechtsichtig, der andere ist myop = negativ. Demnach liegt eine Brennlinie auf der Netzhaut, die Brennlinie vom myopen HS und der KeE liegen vor der Netzhaut.
• Astigmatismus mixtus
(= gemischter As.)
R von lateinisch „mixtus“
= gemischt
Ein Hauptschnitt des Auges ist kurzsichtig, der andere ist übersichtig. Demnach liegt eine Brennlinie hinter der Netzhaut, die Brennlinie vom myopen HS liegt vor der Netzhaut. Die Lage des KeE ergibt sich aus den Größen der beiden Hauptschnitte; für den Fall, dass beide Refraktionsdefizite gleich groß sind (aber eines + und eines -), so liegt der KeE auf der Netzhaut.
• Astigmatismus hyperopicus simplex (= übersichtiger
einfacher As.)
Ein Hauptschnitt des Auges ist rechtsichtig, der andere ist hyperop = positiv. Demnach liegt eine Brennlinie auf der Netzhaut, die Brennlinie vom hyperopen HS und der KeE liegen hinter der Netzhaut.
• Astigmatismus hyperopicus compositus (= übersichtiger zusammengesetzter As.)
Beide Hauptschnitte sind positiv und folglich liegen beide Brennlinien und der Kreis engster Einschnürung (KeE) hinter der Netzhaut.
Aus diversen Unterlagen zum Berufsschulunterricht an der Berufsschule für Augenoptik München
Ein Beispiel für viele Informationen für Laien aus dem Internet:
Es gibt zwei Arten von Astigmatismus
1. Astigmatismus regularis
(regulärer A.):
Der am stärksten gekrümmte Abschnitt der Hornhaut steht senkrecht zu dem am schwächsten gekrümmten. Dieser Zustand lässt sich relativ leicht mit torischen Linsen korrigieren. Dabei kann man weiche torische Kontaktlinsen verwenden, formstabile Kontaktlinsen oder auch Brillengläser.
2. Astigmatismus irregularis
(unregelmäßiger A.):
Von unregelmäßigem Astigmatismus spricht man entweder, wenn die beiden Hauptschnitte des Auges nicht im 90°-Winkel zueinander stehen und/ oder wenn die Oberfläche der Hornhaut durch Narben oder andere Unebenheiten unscharfe, verzerrte Bilder liefert. In diesem Fall helfen normale, torische Brillengläser oder torische weiche Kontaktlinsen nicht weiter. Eine optimale Korrektion ist oft nur mit formstabilen Kontaktlinsen möglich, die hierfür meist speziell angefertigt werden. Bei formstabilen Kontaktlinsen bildet sich zwischen Kontaktlinse und Hornhaut eine zusätzliche Tränenlinse, die sämtliche Unebenheiten der Hornhaut optisch ausgleicht, da die Tränenflüssigkeit fast die gleiche Brechzahl besitzt wie die Hornhaut. D.h., beim Übergang des Lichts von der Tränenlinse zur Hornhaut wird das Licht kaum gebrochen.
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