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Kampagne für Mineralglas bleibt nahezu unbemerkt

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Kampagne für Mineralglas bleibt nahezu unbemerkt

Einen bemerkenswerten Termin hatten die internationalen Fachjournalisten bei der diesjährigen Mido im Kalender. Mit großem Nachdruck war im Vorfeld zu einer Pressekonferenz eingeladen worden, in deren Mittelpunkt das Mineralglas stand. Eingeladen hatte „Real Glass“, ein Verbund oder besser: eine Initiative mehrerer Glashersteller, an deren Spitze als Projektleiter Dr. Dieter Finkenstedt steht. Finkenstedt begrüßte denn auch alle Medienschaffenden, um sogleich ins Thema einzusteigen. Neben Finkenstedt ergriffen auch Dr. Pradeepak Malvai von der Firma Corning und Dr. Katja Engel von Barberini das Wort, um die Vorzüge von Mineralglas zu beschreiben.

Dass Sie, liebe Augenoptikerinnen und Augenoptiker, seit Jahren immer weniger Mineralglas verkaufen, ist den Initiatoren durchaus bewusst. Ziel von „Real Glass“ ist, so steht’s auf der Internetseite, „die gesamte Produktionskette von Mineralglas für optische Linsen zu unterstützen und sie auf dem neuesten Stand zu halten, und zwar indem sowohl den Spezialisten (z. B. Optikern, Augenärzten und Hersteller) als auch den Endverbrauchern spezifische technische Informationen über die Eigenschaften von Glas mit Transparenz und Präzision zur Verfügung gestellt werden.“
Nun gut, falls Sie noch Wissenslücken zum Thema haben sollten, dann könnten Sie diese sicher bei „Real Glass“ schließen. Und dann?
Und was sollen denn Endverbraucher auf der Internetseite von „Real Glass“ suchen, wenn sie sie endlich gefunden haben? Tatsächlich gibt es eine Menge Informationen über die Herstellung von Mineralgläsern, interessant und auch optisch vernünftig aufbereitet. Aber kauft deswegen auch nur ein Kunde mehr diesen Gläsertyp?
Wie dem auch sei: Mit Corning, Zeiss, Rodenstock, Essilor, Barberini, Polo und LTL aus Italien haben sich Sponsoren und Partner für das Projekt gefunden. Die Strategie, mit „sehr kleinem Werbeetat“ ausgerechnet Endverbraucher für das Thema Mineralglas zu sensibilisieren, kann eigentlich nur scheitern. Es braucht nicht immer viel Geld, aber das Thema ist für Endverbraucher einfach nicht sexy genug, um es nur mit günstigen und originellen Guerilla-Methoden anzuschieben.
Bei der Werbeansprache Richtung Augenoptiker hat man sich auf „internationale“ Fachzeitschriften beschränkt, die zumindest in Deutschland kaum ein Optiker liest. Noch schlimmer: Selbst in den unterstützenden Unternehmen aus der Industrie konnten viele Mitarbeiter überhaupt nichts zu dem Thema sagen, weil’s ihnen völlig unbekannt war.
So gesehen wurden also die ohnehin überschaubaren Chancen nicht so recht genutzt. Aber vielleicht kommt ja noch was. Wir jedenfalls haben mit diesem Beitrag über „Real Glass“ unseren Beitrag zur Erhaltung des Mineralglases geleistet.
Theo Mahr
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