In der Übersicht der größten Betriebe in der Augenoptik taucht 2013 erstmals die Viehoff Gruppe auf. Entstanden aus einem Mutterbetrieb in Münster hat sich das Unternehmen zu einer Gruppe entwickelt, der ausschließlich Spitzengeschäfte sogenannter „Tradis“ angehören. Angeführt wird die Viehoff Gruppe von Bernhard Kleikamp und dessen Sohn Johannes.
Bernhard Kleikamp, jahrelang ZVA-Vize, hat in Münster ein besonderes Unternehmen geschaffen, das er mit seinem Sohn, der Betriebswirtschaftslehre und Psychologie studiert hat, sukzessive ausbaut. Gleichermaßen behutsam und zielstrebig sorgen beide für Wachstum, sind immer auf der Suche nach guten Augenoptikern, die aus den unterschiedlichsten Gründen ihre Geschäfte verkaufen wollen. „Üblicherweise sind das Alter der Inhaber und fehlende Nachfolger die Gründe für einen Geschäftsverkauf“, erklärt Johannnes Kleikamp.
Die Latte für verkaufswillige Augenoptiker liegt hoch. Viehoff ist nur an Geschäften mit Jahresumsätzen von mindestens einer halben Million Euro interessiert. Die Stückzahlen der jeweils letzten vier Jahre werden vor einer möglichen Übernahme geprüft, die Geschäfte selbst auf deren Zustand geprüft. Viele Betriebe fallen da schon durchs Raster.
Zweistelliges Wachstum 2013
2013 ist die Gruppe zweistellig im Umsatz gewachsen. Das liegt sicher auch daran, dass die Geschäftsführung auf Dinge achtet, die bei anderen Filialbetrieben eben anders behandelt werden. So bleibt zum Beispiel der Firmenname grundsätzlich erhalten, und manchmal auch die alten Inhaber noch eine Übergangszeit im Geschäft.
Dasselbe gilt für die Teams in den Geschäften. Sie werden übernommen und stehen – das ist Viehoff-Prinzip – ab sofort im Mittelpunkt des Unternehmens und der Werbung. „Die Mitarbeiter sind das wichtigste Gut, das wir haben“, sagt Johannes Kleikamp, der sich neben vielen anderen Aufgaben um die Weiterbildung der Menschen kümmert.
Die Mitarbeiter werden ständig über Neuerungen und Entwicklungen im Unternehmen informiert. Aus vielen Individualisten an verschiedenen Standorten ein Team zu formen, das ist die Aufgabe der Betriebsleiter. „Wir sind alle Viehoff, aber jeder bleibt an seinem Standort verwurzelt“, so Johannes Kleikamp. Maximale Freiheit und Wohlfühlatmosphäre also? Nicht ganz – natürlich gibt es Regeln, denen alle Gruppenmitarbeiter folgen müssen, angefangen vom Brillenglasangebot bis zum äußeren Erscheinungsbild.
Auf Kunden warten war gestern
„Nach jeder Übernahme werden die Umsätze gesteigert“, versichert Bernhard Kleikamp. Das liegt unter anderem daran, dass auf die Einhaltung des Firmenleitspruchs „Spitzenqualität – Stil – Persönlichkeit“ genau geachtet wird. Kunden der Gruppe dürfen Qualität nicht nur in Produkten, sondern gerade auch in Ansprache und Service erwarten – egal welches Geschäft sie zu welcher Zeit an welchem Ort betreten.
Dazu gibt es Werbeaktionen, die an allen Standorten gleichermaßen laufen, darunter eine Gutscheinaktion pro Jahr, ein Inventurverkauf und eine Sonnenbrillenaktion. Hinzu kommen individuelle Maßnahmen, immer auf den Standort des jeweiligen Betriebs ausgerichtet. „Wer jetzt noch auf den Kunden wartet, wird scheitern.“
Theo Mahr
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